Babys erste Nahrung: Alles, was Sie über Muttermilch wissen müssen

Was macht Muttermilch so gesund für Babys?

Muttermilch ist die erste und natürlichste Nahrung, die Babys zur Verfügung steht. Sie ist immer zur Hand und, direkt aus der Brust getrunken, völlig keimfrei. Außerdem wird Muttermilch in der Brust nie schlecht und hat dank Mamas Körperwärme stets die ideale Temperatur für das Kind. Die Nährstoffe in der Muttermilch sind perfekt auf die Bedürfnisse eines Neugeborenen abgestimmt und wirken sich außerdem positiv auf seine gesundheitliche Entwicklung aus. Die Konzentration der in Muttermilch enthaltenden Mineralien und Vitamine ist dem Lebensalter des Kindes angepasst, sodass diese komplett aufgenommen werden können. Zudem enthält Muttermilch Enzyme, Hormone, Wachstumsfaktoren und weitere Inhaltsstoffe, die für eine gute Immunabwehr sorgen und späteren Allergien vorbeugen können. Muttermilch kann das Risiko senken für:

Aufgrund dieser Eigenschaften, empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation (WHO), Babys in den ersten sechs Monaten voll zu stillen. Mütter, die ihr Baby aus verschiedensten Gründen nicht stillen können oder möchten, können auch bedenkenlos Ersatzmilch füttern. Sie ist auf die Bedürfnisse der Babys abgestimmt und liefert alle Nährstoffe, die sie für eine gesunde Entwicklung benötigen.Die Zusammensetzung mag zwar nicht direkt der von Muttermilch entsprechen, ist dieser aber häufig sehr ähnlich. Die Inhaltsstoffe werden regelmäßig streng kontrolliert.

So verändert sich Muttermilch im Lauf der Zeit

Muttermilch ist nicht gleich Muttermilch. Zu Beginn der Stillzeit verändert Sie sich mehrfach und durchläuft drei Phasen:

  • Phase 1: Das Kolostrum. Bis etwa am dritten Tag nach der Entbindung der Milcheinschuss einsetzt, nähren Sie Ihr Baby mit dem sogenannten Kolostrum, der Vormilch. Diese dickflüssige, gelbe Muttermilch, die sich leicht klebrig anfühlen kann, ist besonders leicht verdaulich und reich an Nährstoffen. Spezielle Immunglobuline schützen das Neugeborene zudem vor Infektionen. Obwohl Ihr Kind in den ersten Lebenstagen nur sehr kleine Mengen dieser Milch zu sich nimmt, wird es dennoch optimal versorgt.

  • Phase 2: Die Übergangsmilch. Nach wenigen Tagen nehmen die sogenannten kolostralen Elemente in der Vormilch ab. Sie ähnelt dann mehr und mehr der späteren reifen Muttermilch. Man spricht dann von der Übergangsmilch, mit der Sie Ihren Säugling ungefähr zwischen dem fünften und 15. Tag nach der Geburt ernähren.

  • Phase 3: Die reife Muttermilch. Diese Milch bekommt Ihr Baby etwa ab dem 15. Tag bis zum Ende der Stillzeit. Die reife Muttermilch enthält alles, was Ihr Kind bis zum sechsten Monat braucht und kann auch danach ergänzend zur Beikost weiter gefüttert werden. Die Inhaltsstoffe verändern sich jetzt kaum noch – lediglich der Fettgehalt schwankt.

Wundern Sie sich also nicht, wenn Farbe und Konsistenz Ihrer Milch in der Anfangsphase der Stillzeit nicht immer gleich bleiben.

Zusammensetzung: Woraus besteht Muttermilch?

Die Muttermilch ist in ihren Bestandteilen perfekt auf den Babykörper abgestimmt. Daraus besteht sie:

  • Wasser: Dies ist mit 87 Prozent der Hauptbestandteil von Muttermilch – alle anderen Nähr- und Inhaltsstoffe sind darin gelöst.

  • Eiweiß: Muttermilch enthält ca. 1,2 Prozent Protein und damit deutlich weniger als Kuhmilch. Das Verdauungssystem Ihres Babys kann dieses daher nahezu vollständig aufnehmen. Zu viel Protein kann die Nieren des kleinen Körpers belasten, weshalb von Kuhmilch als Getränk im ersten Lebensjahr abgeraten wird. Neben Laktalbumin und Casein enthält Muttermilch Enzyme, die schädliche Bakterien zerstören und die Fettaufnahme verbessern. Reife Muttermilch hat zwar nicht mehr ganz so viele Immunglobuline wie das Kolostrum, dennoch genug, um weiterhin aktiv das Immunsystem Ihres Kindes zu unterstützen.

  • Fett: Im Gegensatz zu anderen Bestandteilen der Muttermilch schwankt der Fettgehalt und kann bei jeder Stillmahlzeit ein anderer sein. Im Durchschnitt wird die Hälfte der Kalorien, die Ihr Baby zu sich nimmt, vom Fettgehalt der Muttermilch abgedeckt. Muttermilchfett, das voll von gesunden ungesättigten Fettsäuren ist, ist besonders gut verdaulich und wird zu 90 Prozent vom Säugling verarbeitet.

  • Kohlenhydrate: Von den etwa 30 Zuckerarten, die in Muttermilch enthalten sind, ist die mit Abstand wichtigste, die Laktose. Laktose hat eine Reihe entscheidender Aufgaben: Sie fördert u. a. die Bildung gesunder Bakterien im Dickdarm und unterstützt das Wachstum und die Entwicklung des Gehirns.

Darüber hinaus enthält Muttermilch eine ganze Reihe von Mineralien, Spurenelementen und Vitaminen, um Ihren Liebling mit allem zu versorgen, was es für einen gesunden Start ins Leben braucht.

10 interessante Eigenschaften von Muttermilch

Muttermilch ist ein wahrer Zaubertrank und es gibt vielleicht einige Dinge, die Sie noch nicht darüber wussten:

  • Stillen schafft Nestschutz. Haben Sie eine Grippe, Erkältung oder einen Magen-Darm-Infekt dürfen Sie ruhig weiterstillen. Sie verschaffen Ihrem Baby damit sogar einen Vorteil, denn die Antikörper, die Sie nun bilden, gelangen durch die Muttermilch in den Körperkreislauf Ihres Kindes. Sie bieten ihm damit einen unmittelbaren Schutz gegen Ihren Infekt sowie gegen alle Erreger, denen Sie ausgesetzt sind und waren.

  • Muttermilch ist nicht immer weiß: Viele Frauen sind besorgt, wenn ihre Milch eine gelb oder bläulich schimmernde Farbe hat. Dies ist bei reifer Muttermilch jedoch vollkommen normal.

  • Der Windelinhalt ändert mit den Muttermilch-Phasen seine Farbe. Das Kolostrum verleiht Babys Stuhl meist eine grünliche Farbe, während die reife Muttermilch ihn eher gelblich färbt.

  • Kurzes Anlegen stillt den Durst, langes den Hunger: Am Anfang der Stillmahlzeit ist die Muttermilch wässrig. Bei großer Hitze trinken Babys daher öfter und dafür kürzer. Nach der wässrigen Milch folgt die gehaltvolle, die Ihr Baby dann richtig sättigt.

  • Die Milchproduktion beginnt schon in der Schwangerschaft. Veränderungen in der Brust machen sich bereits in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft bemerkbar. Das Hormon Prolaktin regt die Milchbildung an und ab Mitte der Schwangerschaft produziert Ihre Brust bereits Milchfett und Milcheiweiß. Andere Hormone sorgen wiederum dafür, dass Sie erst nach der Geburt so richtig stillen können.

  • Ihr Kind „isst mit“. Grundsätzlich können Sie während der Stillzeit fast alles essen und trinken. Blähende oder säurehaltige Nahrungsmittel können jedoch in sehr geringen Mengen durch die Muttermilch transportiert werden und bei Ihrem Baby eine Reaktion auslösen. Das muss aber nicht passieren! Essen Sie entsprechende Lebensmittel zunächst in kleinen Mengen und achten Sie darauf, ob Ihr Liebling Bauchschmerzen oder einen wunden Po bekommt.

  • Die Geschmäcker sind verschieden. Über die Muttermilch lernt Ihr Baby den Geschmack verschiedener Lebensmittel kennen und entwickelt vielleicht auch schon eigene Vorlieben. Lebensmittel mit ausgeprägtem Eigengeschmack wie beispielsweise Spargel oder Knoblauch können sich auch in der Muttermilch bemerkbar machen. Wenn sich Ihr Baby beim Trinken mal etwas irritiert zeigt, könnte das an Ihrer vorherigen Mahlzeit liegen.

  • Nikotin geht direkt in die Muttermilch über. Eine rauchfreie Umgebung ist für die Gesundheit eines Baby wichtig. Dazu gehört auch, dass die stillende Mutter Zigaretten meidet, denn die Schadstoffe werden über die Milch weitergegeben.

  • Eine Diät kann die Muttermilch verändern. Im Fettgewebe sind Schadstoffe gelagert, die bei einer Radikal-Diät freigesetzt werden und dadurch vermehrt in die Muttermilch gelangen können.

  • Milchfluss ohne Schwangerschaft ist theoretisch möglich. In seltenen Fällen kann bei einer Frau Muttermilch ohne Schwangerschaft entstehen. Induzierte Laktation nennt sich der Vorgang, bei dem durch häufiges Anlegen die Milchbildung ohne vorangegangene Schwangerschaft in Gang gesetzt wird.

Es ist erstaunlich, was Muttermilch alles kann und wie sie sich auf Ihr Baby auswirkt.

Tipps für stillende Mütter

Stillen ist für Ihren Körper viel Arbeit und auch nicht immer einfach. Folgende Tipps unterstützen Ihren Körper und können auch bei Schwierigkeiten helfen:

  • Auf eine ausreichende Kalorienzufuhr achten: Um Muttermilch zu bilden, verbrauchen Sie etwa 80 kcal pro 100 Milliliter. Damit bei der Milchbildung nicht auf die Fettdepots zurückgegriffen wird, in denen der Körper auch Schadstoffe speichert, sollten Sie während der Stillzeit keine Diät halten, sondern ausreichend Kalorien zu sich nehmen. Als Faustregel gilt, ca. 500 kcal mehr zu sich zu nehmen. Achten Sie dabei auf eine ausgewogene Ernährung in der Stillzeit.

  • Viel trinken ist wichtig: Muttermilch besteht zu etwa 87 Prozent aus Wasser, also sollten Sie sich eine Extraportion Flüssigkeit gönnen. Zwei bis drei Liter pro Tag dürfen es ruhig sein.

  • Das hilft bei zu wenig Muttermilch: Die Sorge, dem Kind beim Stillen zu wenig Milch geben zu können, ist oft unbegründet. Sollte es nötig sein, die Milchproduktion anzukurbeln, hilft viel direkter Hautkontakt mit Ihrem kleinen Schatz und häufiges Anlegen an beiden Seiten der Brust – so oft wie möglich sollte das Baby trinken dürfen. Wird die Brust dabei nicht ganz leer, kann zusätzliches Abpumpen die Milchbildung anregen. Bei Fragen oder Sorgen wenden Sie sich an Ihre Hebamme oder eine Stillberatung.

  • Das hilft bei zu viel Muttermilch: Sanftes Ausstreichen entlastet die Brust sanfter als Abpumpen, was die Milchbildung weiter anregen kann. Dem Baby beim Stillen nur eine Seite anzubieten, kann dazu führen, dass weniger Muttermilch gebildet wird. Dass ein Baby zu viel Muttermilch trinkt, kann übrigens kaum passieren. Die überschüssige Flüssigkeit wird schlicht auf dem Hemd oder im Spucktuch landen. Auch bei einem Überangebot an Muttermilch kann eine Hebamme oder Stillberaterin helfen.

FAKTEN IM ÜBERBLICK

Anfangs bildet die Brust das Kolostrum (Vormilch), nach etwa fünf Tagen die Übergangsmilch und nach ca. 15 Tagen die reife Muttermilch.

Es ist immer wieder unglaublich, was der Körper einer Mutter alles kann. Aber unabhängig davon, ob Sie Ihr Kind nun mit Muttermilch oder Ersatzmilch füttern: Wichtig ist vor allem, dass Ihr Kind mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt wird, um sich so bestmöglich und gesund zu entwickeln.

Zur Entstehung dieses Artikels:
Alle Inhalte aus in diesem Artikel basieren auf vertrauenswürdigen fachspezifischen und öffentlichen Quellen, wie der BZgA (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung). Eine ausführliche Liste aller verwendeten Quellen finden Sie im Anschluss an diesen Artikel. Die hier aufgeführten Ratschläge und Informationen ersetzen keinesfalls die medizinische Betreuung durch entsprechendes Fachpersonal. Konsultieren Sie für eine professionelle Diagnose und Behandlung immer Ihren Arzt.

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