Wochenbett

Das Wochenbett: Die postpartale Phase nach der Geburt

10 Min.Aktualisiert am 21 Oktober 2025

Die postpartale Phase, auch als Puerperium bzw. Wochenbett bekannt, ist eine wichtige Zeit, die direkt nach der Geburt beginnt und normalerweise bis zu zwölf Wochen dauert – wobei manche Veränderungen auch Monate oder länger bestehen bleiben können. In dieser Phase erholt sich dein Körper von der Geburt, hormonelle Umstellungen finden statt, und die Rückbildung beginnt. Gleichzeitig lernt ihr euch als Eltern und Kind kennen und baut eine enge Bindung auf. Die Hebamme spielt dabei eine wichtige Rolle: Sie unterstützt dich bei der Wundheilung, beim Stillen, bei der Säuglingspflege und erkennt frühzeitig Anzeichen von Überforderung oder einer Wochenbett-Depression.

  • Gebärmutterinvolution (Rückbildung der Gebärmutter). Die Gebärmutter schrumpft auf ihre normale Größe zurück, oft begleitet von Krämpfen und vaginalen Blutungen (Lochia).

  • Hormonelle Veränderungen. Diese können zu Stimmungsschwankungen, Hitzewallungen und nächtlichem Schwitzen führen.

  • Brustveränderungen. Brustspannen, Schmerzen an den Brustwarzen und möglicherweise Mastitis können auftreten – besonders beim Stillen.

  • Häufige Probleme. Perinealschmerzen, Verstopfung, Harninkontinenz und Müdigkeit.

  • Mentale Gesundheit. Der sogenannte Babyblues ist normal, aber anhaltende Symptome können auf eine Wochenbettdepression hinweisen.

Das Verständnis der postpartalen Phase hilft dir zu erkennen, was normal ist und wann du Hilfe suchen solltest. In den nachfolgenden Abschnitten befassen wir uns mit Erholungsphasen, Symptommanagement und damit, wie du sowohl körperliches als auch emotionales Wohlbefinden unterstützt. Außerdem erfährst du, was das Wochenbett ist und erhältst eine kurze Orientierungshilfe für die ersten Tage nach der Geburt.

Was ist die postpartale Phase (Wochenbett)?

Zunächst einmal möchten wir die Frage beantworten, was „postpartal“ eigentlich bedeutet. Postpartal bedeutet „nach der Geburt“ und bezieht sich dementsprechend auf die Zeit nach der Entbindung. Die postpartale Phase – manchmal auch als Puerperium oder Wochenbett bezeichnet – beginnt mit der Geburt deines Babys und erstreckt sich etwa bis zwölf Wochen nach der Geburt. Beachte jedoch, dass einige Auswirkungen der Schwangerschaft und der Geburt länger bestehen bleiben können.

Die postpartale Phase ist eine Zeit der Anpassung. Es ist eine Zeit, um dich an dein neues Leben als Elternteil zu gewöhnen und zu sehen, wie sich dein Alltag verändert. Diese Phase erfordert auch als Paar Anpassungen, während ihr euch um euer Neugeborenes kümmert. Emotionale Höhen und Tiefen sowie die körperliche Erholung nach Schwangerschaft und Geburt prägen diese besondere Zeit voller Veränderungen.

Wie lange dauert das Wochenbett?

Die Dauer des Wochenbetts wurde früher meist mit 6 bis 8 Wochen nach der Geburt angegeben. Heute geht der American College of Obstetricians and Gynecologists (ACOG) von 12 Wochen aus. Außerdem empfiehlt die gynäkologisch-geburtshilfliche Fachgesellschaft eine individuelle Betreuung und häufigere Kontrolltermine je nach gesundheitlicher Situation in der postpartalen Phase.

Körperliche Symptome des Wochenbetts

Nach der Geburt durchläuft dein Körper eine Reihe von Veränderungen, die teils von vorübergehender, teils aber auch von länger anhaltender Dauer sind. Unabhängig davon, ob du vaginal oder per Kaiserschnitt entbunden hast, heilt dein Körper und passt sich an. Im Folgenden findest du die häufigsten Wochenbettsymptome, damit du weißt, was dich in der Erholungsphase erwartet und wie du deinen Körper nach der Geburt pflegen kannst.

Gebärmutter- und Scheidenheilung

Nach der Geburt beginnt deine Gebärmutter, sich wieder auf ihre vorgeburtliche Größe zusammenzuziehen – ein Prozess, der als Involution bezeichnet wird. Gleichzeitig treten Blutungen und andere Heilungssymptome auf.

  • Nachgeburtliche Blutungsphasen (Lochia). Dieser Ausfluss besteht aus Blut, Schleim und Gebärmuttergewebe. Er beginnt normalerweise hellrot, wechselt zu pink oder braun und endet schließlich gelblich oder weiß. Lochia kann 2 bis 8 Wochen nach der Geburt anhalten. Die Blutung kann beim Stillen stärker sein, da sich die Gebärmutter zusammenzieht. Erfahre mehr über die Phasen von Lochia.

  • Krämpfe und „Nachgeburtswehen“. Du fragst dich sicher, wie lange Krämpfe nach der Geburt andauern. Diese Gebärmutterkontraktionen können bis zu 10 Tage anhalten, während sich die Gebärmutter von der Schwangerschaft zurückbildet. Sie sind beim Stillen oft stärker spürbar. Freiverkäufliche Schmerzmittel können helfen, frage jedoch deinen behandelnden Arzt oder deine behandelte Ärztin, welche Medikamente im Hinblick auf das Stillen deines Babys sicher sind.

  • Genesung nach Vaginalgeburt. Schwellungen und Schmerzen im Vaginalbereich sind normal, besonders wenn du einen Dammriss oder eine Episiotomie hattest. Zur vaginalen Genesung nach der Geburt helfen Kältepackungen, warme Bäder und schmerzlindernde Sprays. Dein Arzt oder deine Ärztin kann dir je nach Beschwerden die beste Behandlung empfehlen.

  • Schmerzhaftes Wasserlassen. Wegen des Drucks auf Blase und Harnröhre bei der vaginalen Entbindung kann Wasserlassen brennen. Sanftes Spülen mit warmem Wasser über dem Damm beim Wasserlassen und ausreichende Flüssigkeitszufuhr können Beschwerden verringern.

Hormonelle Veränderungen: Postpartale Hormone

Nach der Geburt verändern sich deine Hormonwerte stark, was sich auf deinen gesamten Körper auswirkt – von deiner Stimmung bis zu deinen Schweißdrüsen.

  • Postpartale Veränderungen der Hormone. Direkt nach der Geburt sinken Östrogen und Progesteron rasch. Diese Umstellung kann zu Stimmungsschwankungen, Nachtschweiß und Müdigkeit führen. Wann sich die Hormone nach der Geburt stabilisieren, hängt davon ab, ob du stillst. Eine Spanne von sechs bis acht Wochen ist möglich, es kann aber auch länger dauern.

  • Schwitzen. Hormonelle Veränderungen können starkes Schwitzen verursachen, vor allem nachts. In der Regel klingen die Schweißausbrüche innerhalb weniger Wochen ab. Bis dahin legst du besser eine Unterlage auf die Matratze, damit die Bettwäsche trocken bleibt. Sprich bei Bedenken mit deinem Arzt oder deiner Ärztin.

  • Haarausfall. Vorübergehender Haarausfall ist eine weitere Folge der postpartalen Hormonschwankungen. Meist hört er etwa sechs Monate nach der Geburt auf und bessert sich allmählich. Erfahre mehr über postpartalen Haarausfall in unserem Ratgeber.

Menstruation und Eisprung

  • Wann kommt die Periode nach der Geburt zurück? Falls du nicht stillst, kann deine erste Periode nach der Geburt schon etwa nach 6–8 Wochen einsetzen. Wenn du stillst, kann es länger dauern – manchmal erst, wenn du mit dem Stillen aufhörst. Ein Eisprung kann bereits vor dem ersten Zyklus auftreten, daher ist Verhütung wichtig, wenn du keine weitere Schwangerschaft planst.

  • Erste Periode nach der Geburt: Wie lange sollte sie dauern? Deine ersten Zyklen sind möglicherweise stärker oder leichter als üblich und zunächst unregelmäßig. Sprich bei Bedenken mit deinem Arzt oder deiner Ärztin, besonders bei sehr starker Blutung oder großen Klumpen.

  • Phasen der postpartalen Blutung. Lochia tritt auf, bevor deine reguläre Periode zurückkehrt. Weitere Informationen zu den Phasen der postpartalen Blutung findest du im obigen Abschnitt zur Gebärmutter- und Scheidenheilung.

Perineale Beschwerden oder Heilung nach Kaiserschnitt

Wochenbett Beschwerden sind häufig – egal ob durch Verletzungen, Nähte oder Operationsnarben.

  • Perineale Pflege nach der Geburt. Der Dammbereich kann schmerzhaft oder geschwollen sein. Unterstütze die Heilung mit Eisbeuteln, Sitzbädern und Ruhe. Schmerzmittelsprays oder Cremes sind empfehlenswert.

  • Erholungsphase nach Kaiserschnitt. Wenn du einen Kaiserschnitt hattest, kannst du dich in den ersten Wochen auf Schmerzen im Bauchbereich, an der Narbe und eine eingeschränkte Beweglichkeit einstellen. Leichte Bewegung, Wundversorgung und Stützgürtel können helfen. Konsultiere deinen Arzt oder deine Ärztin, wenn du Anzeichen einer Infektion wie Rötung, Schwellung oder Fieber bemerkst.

  • Hämorrhoiden und Stuhlinkontinenz. Hämorrhoiden durch Anstrengung während der Geburt können postpartum bestehen bleiben. Verwende Hamamelis-Pads, Sitzbäder und trinke ausreichend, um Beschwerden zu lindern. Wenn du nach der Geburt mit unkontrolliertem Stuhlgang oder Blähungen kämpfst, sprich offen mit deinem Arzt oder deiner Ärztin darüber. Manchmal bringt schon ein gezieltes Beckenbodentraining deutliche Besserung.

Schwellungen

Wochenbett Schwellungen – besonders im Gesicht, an den Füßen oder Händen – sind häufig.

  • Nachgeburtliche Schwellungen. Es ist normal, während der Schwangerschaft oder danach Schwellungen an Händen, Füßen, Beinen oder im Gesicht zu haben. Sie können auch nach der Geburt noch andauern.

  • Wann gehen Schwellungen nach der Geburt zurück? In der Regel innerhalb der ersten oder zweiten Woche. Beine hochlegen, ausreichend trinken und leichte Bewegung helfen. Wenn die Schwellung schlimmer wird, nur ein Bein betrifft, oder von Schmerzen oder Rötungen begleitet wird, konsultiere deinen Arzt oder deine Ärztin, um ernsthafte Erkrankungen wie eine tiefe Beinvenenthrombose auszuschließen.

  • Geschwollene Brüste. Die Brüste fühlen sich einige Tage nach der Geburt hart, voll und schmerzhaft an, weil sie Milch produzieren. Sobald du eine regelmäßige Stillroutine hast, können die Beschwerden nachlassen. Wenn du dein Baby mit der Flasche fütterst, lässt das Spannungsgefühl in der Brust wahrscheinlich innerhalb von 7 bis 10 Tagen nach. Wenn du nicht stillen willst, kannst du die Beschwerden lindern, indem du bequeme BHs und lockere Kleidung trägst, bei Bedarf Schmerzmittel einnimmst (nach Rücksprache mit deinem Arzt oder deiner Ärztin) und Kältepackungen auf die betroffene Stelle legst. Vermeide es jedoch, zusätzlich Milch abzupumpen, denn das signalisiert dem Körper, mehr Milch zu produzieren und den Prozess zu verlängern.

Weitere körperliche Veränderungen nach der Geburt

  • Müdigkeit. In den ersten Monaten nach der Geburt ist es normal, sich erschöpft zu fühlen. Du erlebst viele emotionale und körperliche Veränderungen und musst neue Herausforderungen bewältigen. Dein Baby braucht häufig Nahrung und schläft möglicherweise nicht lange – das erklärt die Müdigkeit. Um Müdigkeit und Stress zu lindern, schlafe, wenn dein Baby schläft, bitte um Unterstützung bei Mahlzeiten, Hausarbeit oder Betreuung. Achte auf eine ausgewogene Ernährung mit viel Protein und Eisen. Konzentriere dich darauf, nur die nötigsten Aufgaben im Haushalt zu erledigen – lass Geschirr stehen oder lass dir Essen liefern. Jetzt ist es Zeit, dich zu entspannen und dich und dein Baby in den Vordergrund zu stellen.

  • Veränderungen am Bauch. Es ist normal, am Anfang noch wie schwanger auszusehen. Wenn du Rektusdiastase hast, sprich mit deinem Arzt, deiner Ärztin oder einem Physiotherapeuten über passende Übungen.

  • Dehnungsstreifen. Sie können mit der Zeit verblassen, auch wenn sie nicht vollständig verschwinden.

  • Gewichtsverlust. Nach der Geburt verlieren viele Mütter schnell 5 bis 9 Kilogramm durch das Baby, die Plazenta und die Flüssigkeiten, aber das Körpergewicht kehrt möglicherweise erst später wieder zu dem vorherigen Zustand zurück. Sei geduldig mit deinem Körper nach der Geburt – iss nährstoffreiche Nahrung, bewege dich und vermeide Crash-Diäten, insbesondere wenn du stillst, weil das deine Milchproduktion beeinflussen kann. Dein Arzt oder deine Ärztin können dir helfen, realistische Ziele zu setzen und diese sicher zu erreichen.

  • Harninkontinenz. Das Austreten von Urin ist normal und verbessert sich meist durch Beckenbodenübungen. Kegelübungen können ebenfalls helfen.

Für weitere Tipps zur Erholung nach Wehenschmerz und Geburt lies unseren informativen Artikel über Erholung nach der Geburt.

Emotionale und mentale Veränderungen

Ein Elternteil zu werden, ist eine lebensverändernde, freudige Erfahrung, es bringt aber auch eine Reihe emotionaler und mentaler Herausforderungen mit sich. Dein Geist und Körper passen sich an die starken hormonellen Veränderungen, einen neuen Lebensstil und die Anforderungen der Betreuung eines Neugeborenen an.

Es ist völlig normal, sich überfordert zu fühlen oder Stimmungsschwankungen zu haben. Viele frisch gebackene Eltern erleben den sogenannten Babyblues, doch bei manchen können sich diese Symptome zu einer ernsthafteren Erkrankung wie der Wochenbettdepression entwickeln.

Babyblues und postpartale Depression

Bis zu 80 % der frisch gebackenen Mütter erleben den Babyblues, zu dem milde Stimmungsschwankungen, Weinkrämpfe, Angstzustände und Schlafprobleme gehören. Diese Symptome treten normalerweise in den ersten Tagen nach der Geburt auf, erreichen ihren Höhepunkt um Tag 4 oder 5 und klingen normalerweise innerhalb von 1 bis 2 Wochen ab. Diese emotionalen Veränderungen resultieren größtenteils aus dem raschen Abfall der Schwangerschaftshormone wie Östrogen und Progesteron nach der Geburt.

Sich traurig oder weinerlich zu fühlen, bedeutet nicht, dass du eine schlechte Mutter bist. Es zeigt lediglich, dass dein Körper und dein Geist sich an die postpartalen Hormonveränderungen und die Verantwortung des Elterndaseins anpassen.

Wenn deine Laune länger als zwei Wochen schlecht bleibt oder wenn Gefühle von Traurigkeit oder Angst stärker werden, leidest du möglicherweise an postpartaler Depression (Wochenbettdepression). Diese Erkrankung betrifft etwa 1 von 7 Frauen und kann jederzeit im ersten Jahr nach der Geburt beginnen. Zu den Symptomen gehören:

  • Anhaltende Traurigkeit oder Hoffnungslosigkeit

  • Verlust von Interesse an alltäglichen Aktivitäten

  • Reizbarkeit oder Wut

  • Schwierigkeiten beim Bonding mit deinem Baby

  • Veränderungen von Appetit oder Schlaf

  • Gedanken daran, dir oder deinem Baby Schaden zuzufügen

Wenn du diese Symptome bemerkst, sprich unbedingt mit deinem Arzt oder deiner Ärztin. Die Wochenbettdepression ist mit Therapie, Medikamenten oder beidem behandelbar. Frühe Unterstützung kann deine Genesung wesentlich verbessern.

Schlafmangel

Die Pflege eines Neugeborenen bedeutet oft unterbrochenen und unzureichenden Schlaf, vor allem in den ersten Wochen. Schlafmangel kann Stimmungsschwankungen und Stress verstärken und es dir schwerer machen, Alltagsaufgaben zu bewältigen. Versuche dich zu beruhigen, wenn dein Baby schläft, auch wenn es nur kurze Nickerchen sind. Bitte deinen Partner, deine Familie oder Freunde um Hilfe bei Haushalt oder Betreuung, damit du mehr Ruhe bekommst. Priorisiere Schlaf und Selbstfürsorge – auch diese anstrengende Phase geht vorüber.

Stimmungsschwankungen

Hormonelle Schwankungen und Schlafmangel können deine Gefühle wie eine Achterbahn in den Tagen und Wochen nach der Geburt erscheinen lassen. Du kannst dich einen Moment lang glücklich fühlen und im nächsten Moment weinen oder reizbar sein. Diese Stimmungsschwankungen nach der Geburt sind häufige Symptome des Babyblues.

Wenn sich deine Stimmung jedoch länger als gewöhnlich verändert oder dein tägliches Leben beeinträchtigt, könnte das ein Anzeichen für eine ernsthaftere psychische Gesundheitsstörung sein, wie z. B. eine Depression oder Angststörung. Sprich mit deinem Arzt oder deiner Ärztin, damit ihr gemeinsam die richtige Behandlung findet.

Wann du Unterstützung benötigst

Es ist völlig okay, Hilfe in Anspruch nehmen, und es ist wichtig, danach zu fragen. Sprich mit deinem Partner, deinen Freunden oder deiner Familie darüber, wie du dich fühlst. Versuche nicht, die emotionale Last der Elternschaft allein zu tragen.

Wenn du so gestresst bist, dass du dich überfordert fühlst oder befürchtest, dir oder deinem Baby etwas anzutun, lege dein Baby an einen sicheren Ort wie ein Kinderbett und atme ein paar Mal tief durch. Dann ruf ein Familienmitglied, einen Freund, deine Ärztin oder deinen Arzt an, um Hilfe zu bekommen. Schüttle dein Baby niemals – auch nicht aus Frustration. Das kann zu schweren und lebensbedrohlichen Verletzungen führen.

Du kannst auch:

  • einer Hilfegruppe für frisch gebackene Eltern beitreten

  • einen Psychologen/Psychotherapeuten aufsuchen

  • medizinisches Fachpersonal nach lokalen Angeboten oder Unterstützungsmöglichkeiten in deiner Nähe fragen

Nachgeburtlicher Erholungszeitplan

Hier ist eine grobe Orientierung, wie die Wochenbett Phase aussehen könnte. Denk aber daran, dass jede Mutter anders ist und du diese Symptome und die postpartale Erholungsphase auch anders erleben kannst.

Nachgeburtliche Kontrolluntersuchungen

Die postpartale Nachbetreuung ist sehr wichtig für jede Mutter und jeden Vater. Man hat gerade eine Schwangerschaft und Geburt hinter sich, und nun gibt es ein winziges neues Wesen im Leben. Diese Untersuchungen nach der Geburt sind entscheidend für dein körperliches und mentales Wohlbefinden. Deine Nachgeburtsuntersuchung bietet dir die Möglichkeit, Fragen zu stellen, Bedenken zu äußern und sicherzustellen, dass du gesund bist. So könnte dein Plan für Nachgeburtsuntersuchungen aussehen:

  • Dein Arzt oder deine Ärztin möchte dich wahrscheinlich innerhalb von 3 Wochen nach der Geburt zu einem Check-up sehen. Diese Untersuchung kann persönlich, telefonisch oder per Video stattfinden.

  • Der erste Check-up wird durch eine individuelle, fortlaufende Betreuung ergänzt, und dein Arzt oder deine Ärztin wird dir sagen, wann weitere Termine oder Tests nötig sind.

  • Innerhalb von 12 Wochen nach der Geburt erhältst du außerdem eine vollständige individuelle postpartale Untersuchung für deine körperliche, mentale und emotionale Gesundheit.

Wenn du eine Kaiserschnittgeburt hattest, musst du möglicherweise etwa zwei Wochen nach der Geburt zu einem Check-up gehen, damit dein Arzt oder deine Ärztin sehen kann, wie die Narbe heilt.

Wenn du während der Schwangerschaft Gestationsdiabetes hattest, kann eine Untersuchung 3 bis 10 Tage nach der Geburt erforderlich sein und ein weiterer Blutzuckertest empfohlen werden.

Bei deinem ersten postpartalen Check-up wird dein Arzt oder deine Ärztin wahrscheinlich dein Gewicht, deinen Blutdruck, deine Brüste und deinen Bauch prüfen und eine Beckenuntersuchung durchführen. Darüber hinaus können dir alle Fragen beantwortet werden. Du solltest alle Fragen oder Bedenken aufschreiben, damit du beim Termin nichts vergisst.

Vielleicht benötigst du auch Impfungen wie die Tdap-Impfung oder eine Grippeimpfung, falls du sie noch nicht erhalten hast. Dein Arzt oder deine Ärztin wird dir sagen, welche Impfungen erforderlich sind.

Postpartale Erkrankungen und wann du deinen Arzt konsultieren solltest

Auch wenn die postpartale Phase eine Heilungsphase ist, können postpartale Komplikationen auftreten – auch Wochen nach der Geburt. Wenn du weißt, welche Symptome nicht ignoriert werden sollten, kannst du erkennen, wann medizinische Hilfe erforderlich ist.

Dieser Abschnitt behandelt häufige postpartale Erkrankungen und ihre Symptome. Außerdem erfährst du, wann du medizinische Hilfe kontaktieren solltest, um eine sichere Genesung zu gewährleisten.

Häufige postpartale Erkrankungen

  • Präeklampsie nach der Geburt. Präeklampsie ist eine ernste postpartale Erkrankung, die auch nach einer unkomplizierten Geburt auftreten kann. Bekannt als postpartale Präeklampsie, geht sie mit hohem Blutdruck einher und tritt oft innerhalb der ersten 48 Stunden auf. Manchmal kann sie aber auch erst bis zu sechs Wochen nach der Geburt ausbrechen. Achte auf Symptome wie starke Kopfschmerzen, Veränderungen der Sicht oder Oberbauchschmerzen. Dein Arzt oder deine Ärztin kann deinen Blutdruck überwachen und eine Behandlung einleiten, um langfristige Probleme wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu verhindern.

  • Postpartale Depression. Während der Babyblues häufig auftritt, können anhaltende Traurigkeit, Reizbarkeit oder Angst auf eine postpartale Depression hindeuten – eine ernsthafte psychische Erkrankung und eine der häufigsten postpartalen Komplikationen. Die Symptome können Wochen nach der Geburt beginnen oder sich im ersten Jahr allmählich entwickeln. Eine frühe Diagnose und Behandlung sind wichtig.

  • Postpartale Endometritis. Diese Infektion der Gebärmutter tritt häufiger nach einer Kaiserschnittgeburt auf. Bei Fieber, übelriechendem Ausfluss, Beckenschmerzen oder allgemeinem Unwohlsein konsultiere deinen Arzt oder deine Ärztin. Diese postpartale Erkrankung wird normalerweise mit Antibiotika behandelt und spricht gut auf eine frühzeitige Behandlung an.

  • Postpartale Blutung (PPH). Eine starke Blutung innerhalb von 24 Stunden oder bis zu 12 Wochen nach der Geburt wird als postpartale Blutung bezeichnet. Sie kann durch Gebärmutteratonie (wenn sich die Gebärmutter nicht zusammenzieht), zurückgehaltene Plazenta oder Komplikationen wie Placenta accreta verursacht werden. Obwohl sie relativ selten ist, ist PPH eine ernste postpartale Komplikation, die sofortige Behandlung erfordert. Wenn du bemerkst, dass du plötzlich sehr viel Blut verlierst – zum Beispiel mehrmals hintereinander deine Binde in kurzer Zeit komplett wechseln musst oder sehr große Blutklümpchen ausscheidest –, solltest du sofort ärztliche Hilfe suchen.

  • Postpartale Schilddrüsenentzündung. Als eine oft übersehene postpartale Komplikation kann diese Entzündung der Schilddrüse zunächst zu einer Überfunktion, gefolgt von Unterfunktion führen. Symptome wie Müdigkeit, Stimmungsveränderungen und Gewichtsschwankungen können mit allgemeiner postpartaler Müdigkeit verwechselt werden. Falls diese Anzeichen anhalten, ist eine Schilddrüsenuntersuchung zu veranlassen. Einige Fälle können sich zu einer chronischen Hypothyreose entwickeln, die eine langfristige Behandlung erfordert.

  • Nachsorge bei Schwangerschaftsdiabetes. Selbst nach der Geburt bleiben Frauen mit vorbestehendem Gestationsdiabetes einem erhöhten Risiko für Typ 2-Diabetes ausgesetzt. Ein postpartaler Glukosetoleranztest – üblicherweise zwischen 6 und 12 Wochen nach der Geburt – ist wichtig, um deine Gesundheit zu überwachen. Änderungen der Lebensgewohnheiten, Medikamente oder fortlaufende Betreuung können nötig sein, um das Langzeitrisiko zu senken.

Wann du deinen Arzt konsultieren solltest

Einige Wochenbettsymptome sollten nicht ignoriert werden, da sie Anzeichen ernsthafter Gesundheitsprobleme sein können. Konsultiere deinen Arzt sofort, wenn du folgende Anzeichen bemerkst:

  • Fieber über 38 Grad

  • Anhaltende Übelkeit oder Erbrechen

  • Brandgefühl oder Schmerzen beim Wasserlassen

  • Starke oder andauernde vaginale Blutung (z. B.zwei Maxi-Pads pro Stunde über eine Dauer von mehr als einer Stunde)

  • Starke oder zunehmende Bauchschmerzen

  • Beinschwellung oder Schmerzen (mögliches Anzeichen einer Blutgerinnselbildung)

  • Brustschmerzen oder Atembeschwerden

  • Schmerzhafte, rote oder knotige Bereiche an deinen Brüsten (mögliche Mastitis)

  • Anzeichen einer Wundinfektion (Rötung, Wärme, Ausfluss)

  • Schlechter Geruch des vaginalen Ausflusses

  • Anhaltende Gefühle von Traurigkeit, Hoffnungslosigkeit oder Angst über einen Zeitraum von mehr als 10 Tagen

Wenn du nach der Geburt unsicher bist oder etwas nicht richtig erscheint, frag lieber einmal mehr deinen Arzt, deine Ärztin oder deine Hebamme – damit bist du immer auf der sicheren Seite. Warte nicht auf den nächsten Termin – eine frühzeitige Behandlung kann schwerwiegendere Probleme verhindern und eine sanftere Genesung unterstützen.

Tipps zur Unterstützung deiner postpartalen Erholung

Die Geburt eines Babys ist eine wunderbare Erfahrung, markiert aber auch den Beginn einer großen Veränderung für Körper und Geist. Ob du vaginal oder per Kaiserschnitt geboren hast, deine postpartale Erholungsreise ist einzigartig. Es braucht Zeit, Ruhe und Unterstützung, um sowohl körperlich als auch emotional zu heilen.

Hier findest du zuverlässige, praktische Tipps zur Nachgeburtspflege, damit du dich in den Wochen und Monaten nach der Geburt stärker und wieder mehr du selbst fühlst.

  1. Priorisiere Ruhe und Schlaf. Auch wenn Schlaf mit einem Neugeborenen oft zu kurz kommt, ist er für deine Erholung nach der Geburt besonders wichtig. Müdigkeit kann die Genesung verlangsamen, deine mentale Gesundheit beeinträchtigen und es schwieriger machen, dein Baby zu versorgen. - Schlafe, wenn dein Baby schläft, auch wenn es nur 15 Minuten sind - Bitte um Hilfe bei Mahlzeiten, Hausarbeit oder Betreuung - Vermeide Überanstrengung – nutze diese Zeit zum Ruhen und zum Bonding. Schon kurze Ruhephasen helfen deinem Körper, sich neu zu ordnen und die hormonellen Veränderungen nach der Geburt zu regulieren.

  2. Ernähre dich gut und trinke ausreichend. Nährstoffreiche Lebensmittel unterstützen die Genesung, besonders wenn du stillst. Eine ausgewogene Ernährung kann auch die Stimmung, das Hormongleichgewicht und das Energielevel stabilisieren. - Integriere eisenreiche Lebensmittel, um deine Blutfestigkeit zu stärken (z. B. Linsen, grünes Blattgemüse, mageres Fleisch) - Greif bevorzugt zu Vollkornprodukten, Obst und Gemüse für eine gute Verdauung - Trinke viel Wasser – besonders während des Stillens Eine gute Ernährung ist ein essenzieller Bestandteil der Nachgeburtspflege – nicht nur für die Erholung, sondern auch um dich und dein Baby bestmöglich zu unterstützen.

  3. Schmerzen sanft behandeln. Leichte Krämpfe, Muskelkater oder Perinealschmerzen sind normal. So behandelst du postpartale Beschwerden: - Kältepackungen bei Schwellungen oder Beschwerden im Dammbereich - Warme Sitzbäder für Vaginalbeschwerden oder Hämorrhoiden - Bei Kaiserschnitt der Wundpflege-Anweisungen folgen und schwere Hebetätigkeiten vermeiden - Schmerzmittel gemäß der Verschreibung deines Arztes einnehmen Leichte Bewegung wie langsame Spaziergänge verbessern die Durchblutung und verringern Steifheit in der postnatalen Erholungsphase.

  4. Beckenboden stärken. Die Beckenbodenmuskulatur dehnt sich während der Schwangerschaft und Geburt aus und braucht Zeit, um zu heilen. Sanfte Kegelübungen können Kraft, Blasenkontrolle und Rumpfstabilität verbessern. Wenn du Schmerzen, Inkontinenz oder ein Druckgefühl hast, frage deinen Arzt oder deine Ärztin nach einer Überweisung für eine Physiotherapie zur Stärkung deines Beckenbodens.

  5. Deine mentale Gesundheit unterstützen. Emotionale Höhen und Tiefen sind in den ersten Tagen nach der Geburt normal, doch anhaltende Traurigkeit oder Angst können auf etwas ernsteres hinweisen. Mentale Gesundheit ist ein wesentlicher Teil der Nachgeburtspflege. - Teile deinem Partner, deinen Freunden oder ggf. einem Therapeuten mit, wie du dich fühlst - Schließe dich einer Hilfegruppe für frisch gebackene Eltern an - Wenn alles zu viel für dich ist oder du das Gefühl hast, allein nicht zurechtzukommen, wende dich sofort an deinen Arzt oder deine Ärztin Postpartale Depression und Angst sind behandelbar, und sich Hilfe zu suchen ist ein Zeichen von Stärke, nicht von Schwäche.

Häufig gestellte Fragen auf einen Blick

Die Wochenbett Phase, die auch als viertes Trimester bekannt ist, bezieht sich auf die Zeit nach der Geburt, in der dein Körper heilt und sich an die neue Situation anpasst. Sie beginnt unmittelbar nach der Geburt und dauert normalerweise sechs Wochen, wobei die vollständige Erholung mehrere Monate bis zu einem Jahr dauern kann. In dieser Zeit schrumpft die Gebärmutter auf ihre vor der Schwangerschaft liegende Größe zurück, Hormone verändern sich, und körperliche sowie emotionale Heilung findet statt.

Fazit

Die Nachgeburtspflege betrifft nicht nur die körperliche Heilung. Sie bedeutet auch, dir selbst Zeit und Raum zu geben, dich anzupassen, auszuruhen und Fürsorge zu empfangen. Unabhängig davon, ob es sechs Wochen oder sechs Monate dauert – deine postpartale Erholung verdient genauso viel Aufmerksamkeit und Mitgefühl wie deine Schwangerschaft.

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Zur Entstehung dieses Artikels
Alle Inhalte in diesem Artikel basieren auf vertrauenswürdigen, fachspezifischen und öffentlichen Quellen. Die hier aufgeführten Ratschläge und Informationen ersetzen keinesfalls die medizinische Betreuung durch entsprechendes Fachpersonal. Konsultiere für eine professionelle Diagnose und Behandlung immer deinen Arzt.

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