Eine gute Hebamme finden

Deine Schwangerschaft ist sehr aufregend, besonders wenn es die erste ist! Dir schwirren sicher schon lange vor der Geburt deines kleinen Lieblings viele Fragen im Kopf herum: Was erwartet mich in den kommenden Monaten? Wie wird die Geburt ablaufen? Werde ich eine gute Mama oder ein guter Papa? Deine Hebamme kann dir bei all deinen Fragen, aber auch deinen ganz persönlichen Sorgen zur Seite stehen. Auch hier stehst du vor einer großen Frage: Wie findet man eine Hebamme und wann soll man eine Hebamme suchen?

Im folgenden Beitrag informiert dich Pampers über Hebammen: Wie du die richtige Hebamme für dich findest, wann die Hebammen Suche am besten startet und viele weitere hilfreiche Tipps rund um deine vertraute Geburtshelferin!

Die Aufgaben einer Hebamme ...

Vielleicht hast du schon von anderen Schwangeren gehört, dass diese immer wieder ihre Hebamme besuchen oder von ihr besucht werden. Aber was bedeutet eigentlich die Betreuung durch eine Hebamme ganz konkret?

… während der Schwangerschaft

Ganz grundsätzlich: Hebammen dürfen offiziell deine Schwangerschaft feststellen und dir deinen Mutterpass ausstellen. Deine persönliche Hebamme begleitet dich dann während der gesamten Schwangerschaft. Hier noch ein paar andere Informationen:

  • Was viele nicht wissen: Deine Hebamme kann – vorausgesetzt deine Schwangerschaft ist keine Risikoschwangerschaft – auch anstelle des Arztes / der Ärztin alle Vorsorgeuntersuchungen übernehmen! Speziell die Ultraschalluntersuchungen können allerdings nur von deinem Gynäkologen / deiner Gynäkologin vorgenommen werden.

  • Bei Schwangerschaftsbeschwerden, zum Beispiel Wassereinlagerungen, Symphysenlockerung, Rückenschmerzen oder allen möglichen Ängsten steht dir deine Hebamme zur Seite. Sie wird dich mit hilfreichen und vor allem erfahrenen Tipps unterstützen.

  • Wenn du durch Beschwerden oder sonstige Komplikationen nicht zur Untersuchung in eine Praxis kommen kannst, sind auch Hausbesuche möglich.

  • Bereits während der Schwangerschaft bereitet dich deine Hebamme mit Atem- und Entspannungsübungen, dem Ausprobieren von Gebärpositionen und vielen Information auf die Geburt vor. Außerdem besprecht ihr eine Checkliste für die Kliniktasche. Eine Beispielliste haben wir dir hier auch verlinkt.

… während der Geburt

Egal ob du dich für eine Hausgeburt, eine Geburt im Geburtshaus oder eine Entbindung im Krankenhaus entscheidest: Deine Hebamme begleitet den kompletten Weg von den Wehen bis hin zur ersten Umarmung mit deinem kleinen Liebling! Du teilst sehr intime Moment mit ihr, daher ist es wirklich hilfreich, eine (für dich) gute Hebamme zu finden. Während der Geburt übernimmt sie außerdem folgende Aufgaben:

  • Deine Hebamme kann die Geburt deines Kleinen komplett selbstständig, also ohne ärztliche Unterstützung, leiten. Bei Komplikationen wird jedoch vorsichtshalber immer ein Arzt oder eine Ärztin hinzugezogen. Auch bei einer Hausgeburt ist das der Fall! Wenn bei einer Hausgeburt Komplikationen auftreten, ist eine Verlegung ins Krankenhaus notwendig.

  • Während der Entbindung ist Zuspruch von deiner Hebamme besonders wichtig. Diese und die eventuelle emotionale Unterstützung deines Partners / deiner Partnerin oder anderen dir nahestehenden Personen hilft dir, die Geburt gut zu meistern. Nichts tut so gut, wie wohlwollende Menschen und emotionale Stärkung zu spüren!

  • Außerdem wird dir deine Hebamme bei der Wahl der Geburtsposition und beim richtigen Atmen helfen. Sie hat immerhin nicht nur eine professionelle Ausbildung hinter sich, sondern schon die ein oder andere Geburt begleitet.

… nach der Geburt

Auch in der Zeit nach der Geburt bleibt deine Hebamme nah an deiner Seite. Sie übernimmt die sogenannte Wochenbettbetreuung. Und zwar so:

  • Bis zum zehnten Tag nach der Geburt besucht sie dich täglich zu Hause. Bis zur 12. Woche werden diese Besuche nach wie vor regelmäßig stattfinden – wenn auch nicht mehr jeden Tag.

  • Auch eine intensive Still- und Ernährungsberatung gehört zu den Aufgaben deiner Hebamme.

  • Bei jedem Treffen schaut sie sich deinen kleinen Schatz genau an und überprüft sein Gewicht und die Größe. Außerdem bespricht sie mit dir das Verhalten, Befinden und Gewohnheiten sowie die körperlichen Vorgänge (zum Beispiel der Stuhlgang) deines Kleinen.

  • Gemeinsam kümmert ihr euch um die Pflege deines süßen Nachwuchses: Anfangs ist es die Pflege des Nabelstumpfes, dann das erste Bad und von Anfang an auch die Hautpflege.

  • Aber auch dich selbst betreut deine Hebamme im Wochenbett. So stellt sie nämlich sicher, dass deine Regeneration nach der Geburt gut verläuft. Zum Beispiel fällt die Wundheilung bei einem Kaiserschnitt, ein Dammschnitt oder -riss darunter. Sie kontrolliert die Rückbildung der Gebärmutter und behält sie auch in den kommenden Wochen im Auge.

  • Besonders in der Zeit des Wochenbettes wirst du große psychische und körperliche Schwankungen spüren. Während dieser Zeit spricht deine Hebamme mit dir über deinen seelischen Zustand, den Verlauf der Geburt und die ersten spannenden Erfahrungen als frischgebackene Mama.

  • Darüber hinaus bieten viele Hebammen noch Rückbildungsgymnastik und andere Kurse an. Diese Kurse sind ganz an deinen neuen Alltag mit deinem kleinen Sonnenschein angepasst.

Eine Wahl ist und bleibt dir selbst überlassen: Ob du eine Hebamme brauchst oder nicht. Pampers empfiehlt Hebammen im Allgemeinen, denn sie erleichtern nicht nur die Schwangerschaft, Geburt und auch die erste Zeit mit deinem süßen Sprössling. Darüber hinaus steht sie dir über einen langen Zeitraum hinweg mit (professionellem) Rat und Tat zur Seite!

Eine Hebamme suchen: Tipps

Informiere dich über die verschiedenen Optionen bevor du dich auf die Suche nach einer Hebamme machst: Ziehst du eine Hausgeburt in Erwägung oder möchtest du in einem Krankenhaus oder Geburtshaus entbinden? Wünschst du dir eine Begleitung in den Kreißsaal des Krankenhauses? Brauchst du besondere Unterstützung in der Zeit nach der Geburt?

Damit du dir einen kleinen Überblick verschaffen kannst, haben wir im Folgenden alle Möglichkeiten für dich zusammengefasst:

Die freiberufliche Hebamme

Die meisten Hebammen sind, zumindest teilweise, freiberuflich tätig. Das heißt, sie arbeiten zum Beispiel in einer eigenen Praxis und sind nicht an ein bestimmtes Krankenhaus als Arbeitgeber gebunden. Zu ihren Kernkompetenzen gehört der Beistand vor und während der Geburt deines kleinen Lieblings, sowie die Wochenbettbetreuung nach der anstrengenden Geburt selbst.

Viele freiberufliche Hebammen bieten außerdem Schwangerschaftsgymnastik und Geburtsvorbereitungskurse an. Einige haben sogar eine Zusatzausbildung in alternativen Behandlungsmethoden wie zum Beispiel Akupunktur oder Homöopathie. In der Regel weisen sie auf ihrer Internetseite oder im Flyer ihrer Praxis auf zusätzliche Qualifikationen und Angebote hin. Falls nicht: Hab’ keine Scheu, danach zu fragen!

Beachte: Nicht alle freiberuflichen Hebammen bieten auch eine Geburtsbegleitung an. Und auch nicht in jedem Kranken- oder Geburtshaus ist es möglich, die eigene Geburtsbegleiterin mitzubringen. Kläre diese beiden Dinge am besten im Vorfeld der Geburt, so bleibt dir viel Aufwand und eventueller Ärger erspart.

Die Beleg-Hebamme

Unter den freiberuflichen Hebammen gibt es auch solche, die mit einer oder mehreren Kliniken einen Vertrag abgeschlossen haben. Sie nutzen dort die Geburtsräume. In diesem Fall kann die Hebamme dich auf jeden Fall während des Geburtsprozesses begleiten. Deine Hebamme kennt deine ganz individuellen Wünsche und Bedürfnisse und kann während der Geburt darauf eingehen. Das erleichtert einiges!

Im Gegensatz zu einer Klinik Hebamme bleibt eine Beleghebamme in der gesamten Zeit der Geburt bei dir. Der Unterschied hier ist nämlich: Eine Klinik Hebamme ist an feste Schichten des Krankenhauses gebunden und so kann das Personal unter Umständen während der Entbindung wechseln.

Die Klinik-Hebamme

Die Klinik Hebamme ist nicht freiberuflich, sondern fest bei dem Krankenhaus angestellt. Dort übt sie ihre Tätigkeit als Geburtshelferin fest aus. Üblich ist hier die Arbeit im 3-Schichtdienst damit zu jeder Tages- und Nachtzeit neben dem Ärzt:innenteam genügend Geburtshelfer:innen vor Ort sind.

Einige Klinik Hebammen sind neben ihrer Festanstellung auch noch freiberuflich tätig. Sie bieten dann zum Beispiel eine private Hebammensprechstunde, Kurse und/oder Vor- und Nachsorge an.

Die Familienhebamme

Eine Familienhebamme ist eine Hebamme mit einer Zusatzqualifikation und kommt immer dann zum Einsatz, wenn du dich als werdende Mama mit deiner Familie in einer besonderen Situation befindest. Das kann zum Beispiel der Fall sein, wenn dein kleiner Schatz ein Frühchen ist oder mit einer Einschränkung zur Welt kam. Auch, wenn du selbst chronisch krank bist oder dich in einer schwierigen Lebenssituation befindest, kann dir eine Familienhebamme zur Seite stehen.

Sie unterstützt dich im alltäglichen Umgang mit deinem kleinen Schatz. Bei Bedarf begleitet sie dich aber auch zu Behörden und / oder Ärzt:innen. Im Allgemeinen kannst du die Unterstützung einer Familienhebamme bis zum ersten Geburtstag deines Sprösslings in Anspruch nehmen.

Die Hebammensuche

Seit ein paar Jahren ist es eine richtige Herausforderung, eine gute Hebamme zu finden. Einerseits steigt die Geburtenrate wieder an und andererseits haben sich die Arbeitsbedingungen für Hebammen verschlechtert. So orientieren sich viele Anwärter:innen auf einen anderen Beruf um. Wenn du dir eine Hebamme suchen willst, hier unsere Tipps:

Eine gute Hebamme finden – aber wie?

Sei dir vor dem Beginn deiner Suche darüber klar, was deine Bedürfnisse sind. Zum Beispiel solltest du wissen, wie viel Betreuung du dir von deiner Hebamme wünschst und welche Art von Geburt es sein wird. Danach wird sich dann entscheiden, ob es für dich eher eine Beleghebamme oder eine Geburtshelferin für eine Entbindung außerhalb des Krankenhauses Ausschau wird.

Als allererster kannst du dich bei Freunden und Bekannten umhören. Manch einer hat vielleicht einen wertvollen Tipp und kann dir möglicherweise schon einen Kontakt geben. Scheue dich aber auch nicht, deinen Frauenarzt / deine Frauenärztin nach einer Empfehlung zu fragen. Auch das Hebammenverzeichnis im Internet zeigt dir, ob es ein:e Geburtshelfer:in mit freien Kapazitäten in deiner Nähe gibt.

Die Suche nach einer Hebamme – ab wann?

Wie bereits erwähnt: Vielleicht ist es nicht ganz so einfach, eine Hebamme zu finden. Es kann gut sein, dass du mehrere Anläufe bis zur perfekten Hebamme für dich brauchst. Deshalb ist es ratsam, sich frühzeitig darum zu kümmern.

Das kann ruhig bereits ganz am Anfang in der Frühschwangerschaft sein. Hier gibt es (fast) kein zu früh. Denn vor allem im ersten Trimester leiden viele Schwangere zum Beispiel unter Schwangerschaftsübelkeit oder anderen Beschwerden. Wenn du zu diesem Zeitpunkt schon eine Hebamme hast, hat sie sicher schon einige sinnvolle Tipps für dich!

Wer übernimmt die Kosten für eine Hebamme?

Jede Schwangere hat ein Anrecht auf die Betreuung durch eine Hebamme. In der Regel werden die Kosten dafür werden von deiner Krankenkasse übernommen. Darum musst du dich nicht selbst kümmern, deine Hebamme rechnet selbstständig mit der Krankenkasse ab. Wenn du privat versichert bist, wird sie direkt mit dir abrechnen. In diesem Fall solltest du dich am besten schon frühzeitig über den Leistungskatalog deiner Versicherung erkundigen.

Insgesamt hast du Anspruch auf maximal 20 Hebammenbesuche bis zum zehnten Tag nach der Geburt deines kleinen Sonnenscheins. Außerdem kannst du deine Hebamme bis einschließlich des dritten Lebensmonats des Kleinen bei Fragen bis zu 16-mal telefonisch kontaktieren. Wenn du Schwierigkeiten beim Stillen oder mit der Ernährung hast, übernimmt die Krankenkasse bei Bedarf auch noch weitere acht Sitzungen bezahlt.

Du hast das Gefühl, darüber hinaus noch Hilfe im Alltag oder speziellen Dingen zu brauchen? Das ist absolut kein Problem! Zögere nicht, deinen Frauenarzt / deine Frauenärztin anzusprechen. Er oder sie kann dir gegebenenfalls ein Rezept für weitere Hebammendienste ausstellen.

Übrigens: Auch ein Rückbildungskurs wird von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt. Voraussetzung dafür ist, dass du ihn bis vier Monate nach der Geburt deines Schätzchens beginnst und bis Ende des neunten Lebensmonats abschließt.

Checkliste, um eine gute Hebamme zu finden

Um dich besser auf deine Wünsche und Bedürfnisse festlegen zu können ist eine Liste sehr hilfreich. Mach’ dir gerne auch eine Hitliste der Hebammen, die dir auf den ersten Blick sympathisch waren.

Am Telefon oder per Mail kannst du dann schon deine Vorstellungen anhand der Liste konkret formulieren und so herausfinden, welche Hebamme am besten zu dir passt:

  • Wo willst du deinen Schatz zur Welt bringen: zu Hause, im Krankenhaus oder im Geburtshaus?

  • Soll deine Hebamme dich in den Kreißsaal begleiten?

  • Ist es dir wichtig, dass deine Hebamme eine Praxis in deiner Nähe hat?

  • Soll deine Hebamme eine Zusatzqualifikation wie zum Beispiel Akupunktur oder Homöopathie vorweisen können?

  • Welche Hebammenleistungen möchtest du vor und nach der Geburt in Anspruch nehmen?

  • Wünschst du dir eine besondere Betreuung nach der Geburt?

Der erste Besuch bei der Hebamme

Wenn du auf der Basis deiner Checkliste eine passende Hebamme für dich gefunden hast, kannst du eigentlich gleich den ersten Termin zum Kennenlernen vereinbaren. Wenn du möchtest, nimm’ doch auch gerne deinen Partner / deine Partnerin mit.

Bei diesem ersten Treffen wird dir die Hebamme sicherlich viele Fragen zu deinem Befinden, dem bisherigen Verlauf der Schwangerschaft, dem errechneten Geburtstermin und deinen Erwartungen an sie stellen. Denk am besten an deinen Mutterpass, denn er ist natürlich auch für deine Hebamme interessant! Eventuell nimmt sie schon kleine Untersuchungen vor und tastet zum Beispiel den Bauch ab.

Beim ersten Kennenlernen merkst du sehr schnell, ob die Chemie zwischen euch stimmt. Sollte das nicht der Fall sein, sprich’ offen darüber und sei ehrlich. Denn ihr müsst ja schließlich eine ganze Zeit lang miteinander auskommen! Versuche bereits während des ersten Kontaktes am Telefon oder per Mail so viel wie möglich in Erfahrung zu bringen – menschlich wie organisatorisch. Denn alle Krankenkassen bezahlen nur einen Besuch zum Vorgespräch.

Wenn du eine Hebamme gefunden hast, mit der du dich wohlfühlst, ihr euch gegenseitig sympathisch seid und die Hebamme noch freie Kapazitäten hat, hast du es geschafft. Herzlichen Glückwunsch! Jetzt kann die gemeinsame Reise durch deine Schwangerschaftswochen und die spannende Zeit danach kann beginnen.

Zur Entstehung dieses Artikels:
Alle Inhalte in diesem Artikel basieren auf vertrauenswürdigen fachspezifischen und öffentlichen Quellen, wie der BZgA (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung), dem Ärzteblatt oder den „Richtlinien des Gemeinsamen Bundesausschusses über die ärztliche Betreuung während der Schwangerschaft und nach der Entbindung (Mutterschafts-Richtlinien)”. Die hier aufgeführten Ratschläge und Informationen ersetzen keinesfalls die medizinische Betreuung durch entsprechendes Fachpersonal. Konsultiere für eine professionelle Diagnose und Behandlung immer deinen Arzt / deine Ärztin.

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