Haarausfall nach der Schwangerschaft

Die Schwangerschaft verändert den Körper einer Frau wortwörtlich von den Zehen bis in die Haarspitzen. Die Schwangerschaftshormone bewirken unter anderem, dass sich das Wachstum der Nägel und Haare verändert – viele Frauen haben dann den sogenannten Schwangerschaftsglow. Nach der Geburt reguliert sich der Hormonhaushalt wieder und es kann zu Haarausfall kommen. Aber keine Sorge, das geht vorbei!

Das Haarwachstum während der Schwangerschaft

Die Haare werden in den Haarwurzelzellen, die direkt unter der Haut liegen, produziert. Diese Zellen gehören zu den aktivsten in unserem Körper. Ein menschliches Haar wächst über eine Dauer von zwei bis sechs Jahren. Darauf folgt eine kurze Übergangsphase und dann eine Ruhepause, in der das Haar nicht mehr weiterwächst. Danach fällt es aus, während in der Haarwurzel bereits ein neues Haar gebildet wurde und nach oben drängt. Pro Tag verlieren wir circa bis zu 100 Haare. Das heißt: Haarausfall ist erstmal etwas ganz natürliches und normales.

In der Schwangerschaft ändert sich dies manchmal und einige Frauen stellen fest, dass ihre Haare in dieser Zeit fester sind und dichter wirken. Das Gleiche gilt auch für die Finger- und Zehennägel. Die erhöhte Östrogenausschüttung während der Schwangerschaft bewirkt, dass das Haar- und Nagelwachstum angeregt wird. Auf der anderen Seite verliert eine Frau in der Schwangerschaft in der Regel auch viel weniger Haare als sonst, was ihr Kopfhaar fülliger wirken lässt.

Doch nicht nur auf dem Kopf beginnt es zu sprießen, sondern oft auch an anderen Stellen des Körpers. Bei manchen Frauen wachsen beispielsweise die Schamhaare über die gewohnte Schamhaargrenze hinaus. Auch sind vereinzelte Härchen um die Brustwarzen herum, am Kinn, den Wangen oder zwischen den Schulterblättern keine Seltenheit.

Ferner ist es möglich, dass sich die Struktur der Haare in der Schwangerschaft verändert. Falls Du eine volle Lockenpracht hast, könnte es unter Umständen sogar passieren, dass Deine Haare in dieser Zeit weniger lockig sind. Einige Schwangere stellen aber auch fest, dass ihre Haare nun schneller fetten und besonders im zweiten Trimester dünner und matter erscheinen. Das zeigt: jede Schwangerschaft ist ganz individuell – und unterschiedliche körperliche Reaktionen sind ganz normal.

Gründe für den Haarausfall nach der Geburt

Einige Frauen berichten, dass sie nach der Schwangerschaft plötzlich dünnere Haare haben oder ihnen sogar büschelweise die Haare ausfallen. Keine Sorge: Du bist mit diesem Problem nicht allein!

Die Hormone sind schuld!

Eine Schwangerschaft wird u. a. durch das Zusammenspiel verschiedener Hormone aufrechterhalten. Nach der Entbindung und während der Stillzeit normalisiert sich der Hormonhaushalt langsam wieder. Das bedeutet auch, dass sich die Anzahl der Östrogene im Blut verringert, die für das füllige Haar während der Schwangerschaft verantwortlich waren. Dies kann in manchen Fällen zu Haarausfall und brüchigen Nägeln führen.

Aber keine Sorge, denn es fallen nur die Haare aus, die Du ohne Schwangerschaft schon längst verloren hättest. Erinnere Dich: Normalerweise verliert man bis zu 100 Haare am Tag. Außerdem hält der Haarausfall nicht an und alles wird sich nach und nach wieder normalisieren. Du brauchst nur ein wenig Geduld.

Der Haarausfall könnte bereits im Wochenbett einsetzen. Meistens beginnen die überzähligen Haare allerdings erst ungefähr zwei Monate nach der Geburt auszufallen. Nach einigen Wochen hört dies schon wieder auf. Postpartaler (= nach der Geburt) Haarausfall bedeutet auf keinen Fall, dass Du danach schüttere oder dünnere Haar haben wirst. Deine Haare wachsen wie gewohnt weiter. Viele Frauen bekommen von dem Haarausfall sogar gar nichts mit.

Weitere Ursachen für den Haarausfall nach der Entbindung

Während manche also keinen Haarausfall zu beklagen haben, beobachten andere ängstlich die Veränderung auf ihrem Kopf. Starker Haarausfall nach der Schwangerschaft könnte neben den Hormonen noch von anderen Faktoren abhängen. Eine Ursache des Haarausfalls könnte Stress sein, der durch die Ereignisse der Geburt oder die neue Lebenssituation mit einem Neugeborenen ausgelöst werden kann. Da der Verlust der Haare mit der Stillzeit zusammenfällt, vermuten manche Frauen hier einen Zusammenhang. Doch auch nicht-stillende Mütter sind genauso häufig von Haarausfall betroffen. Wer stillt, hat allerdings einen höheren Eisen- und Kalorienbedarf, der normalerweise durch körpereigene Reserven und/oder durch zusätzliche Kalorienzufuhr ausgeglichen werden sollte. Ob extremer Haarausfall nach der Geburt tatsächlich auf Eisenmangel zurückzuführen ist, ist noch nicht endgültig nachgewiesen. Fühlst Du Dich allerdings besonders müde und schlapp, solltest Du auf jeden Fall zu deinem Hausarzt/deiner Hausärtzin oder deinem Frauenarzt/deiner Frauenärztin gehen, um einen Eisenmangel abzuklären.

Gibt es ein Mittel gegen Haarausfall nach der Schwangerschaft?

Der Haarausfall nach der Schwangerschaft ist nur vorübergehend. Dennoch mag dieser Umstand in der ersten Zeit nach einer Entbindung nicht gerade zum allgemeinen Wohlbefinden beitragen. Das Wissen, dass die Haare wieder nachwachsen und es der Mehrzahl der Frauen ähnlich geht, ist zwar tröstlich, dennoch kann es schmerzlich sein, beim Kämmen oder Waschen Haare zu verlieren.

Ein zuverlässiges Mittel gegen Haarausfall oder gar eine Methode, wie man dem Verlust der Haare vorbeugen kann, gibt es leider nicht. Du solltest daher versuchen, offen damit umgehen. Oft kann schon ein Gespräch darüber mit einer anderen frischgebackenen Mama helfen.

Abseits davon kannst Du Dir und Deinen Haaren etwas Gutes tun: Eine gesunde Ernährung ist nach der Schwangerschaft (besonders während der Stillzeit) wichtig für Dich und Deinen Körper und trägt darüber hinaus zum Haarwachstum bei.

Versorgst Du Dich mit ausreichend Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen, pflegst Du Deine Haare damit von innen und ernährst Dich gleichzeitig gesund. Diese „Haarbeautystoffe“ werden über Deine Blutbahnen bis hin zu den Haarwurzeln transportiert.

Besonders anregend für das Haarwachstum ist Zink und Vitamin B. Zink regt beispielsweise die Neubildung der Haarzellen an und ist für den Aufbau des Struktureiweißes der Haare (Haarkeratin) wichtig. Aber auch Eisen ist wichtig für unser Haarwachstum. Das Spurenelement reguliert die Sauerstoffzufuhr im Blut, sorgt für die Energieversorgung in den Zellen und die Produktion verschiedener Eiweiße. Folgende Lebensmittel könnten Deinem Haar nach der Schwangerschaft guttun:

  • Quinoa

  • Getreide

  • Sonnenblumenkerne

  • Erdnüsse

  • Cashewnüsse

  • Paranüsse

  • Fisch und andere Meerestiere

  • Goldhirse

  • Grünes Blattgemüse wie Spinat und Grünkohl

Auch Brennnesseltee oder Zinnkrauttee soll die Haare angeblich kräftigen. Übergieße zwei Esslöffel des Teekrauts mit abgekochtem Wasser und lasse das ganze mindestens fünfzehn Minuten ziehen. Davon kannst Du täglich einen halben Liter trinken.

Sei nicht enttäuscht, wenn Du mit gesunder Ernährung dem Haarausfall nicht vorbeugen oder entgegenwirken kannst. Diese Maßnahmen können lediglich eine Unterstützung sein. Denke immer daran, dass es nur eine Phase ist, die auch wieder vorbeigehen wird.

Sollte der Haarausfall einige Zeit nach der Geburt gar nicht nachlassen, suche bitte Deinen Arzt bzw. Deine Ärztin auf. Vorübergehend könnte er bzw. sie Dir zum Beispiel ein Mittel zur Nahrungsergänzung verordnen. Wichtig ist es aber vor allem auszuschließen, dass keine Erkrankung wie ein Pilzbefall (Symptom: kreisrunder Haarausfall) zugrunde liegt.

Tipps & Tricks bei Haarausfall nach der Geburt

Haarausfall gehört für die meisten Frauen zur Zeit nach der Schwangerschaft dazu. Manche verlieren mehr, manche weniger Haare, doch stoppen lässt sich das nicht. Du solltest also versuchen, einen Umgang damit zu finden. Vielleicht können Dir die folgenden Tipps dabei helfen:

  • Ruhe. Versuche gerade nach der Geburt besonders schonend mit Dir und Deinem Körper umzugehen und vor allem Stress zu vermeiden. Nimm Dir Zeit für Dich und hole Dir Unterstützung, beispielsweise bei den Hausarbeiten. Scheue Dich also nicht davor, so viel Hilfe wie möglich anzunehmen.

  • Gesunde Ernährung. Ernähre Dich auch nach Deiner Schwangerschaft möglichst gesund. Ein Schälchen Erdnüsse zum Knabbern und ein leckerer Vitamincocktail sind tolle Zwischenmahlzeiten und gleichzeitig Beauty-Booster für Deine Haare.

  • Haarpflege. Verwende zum Haare waschen ein mildes Shampoo und massiere dieses sanft in die Kopfhaut ein. Am besten lässt Du die Haare anschließend an der Luft trocknen. Vermeide es in der ersten Zeit nach der Schwangerschaft Deine Haare zu färben, zu blondieren oder Dir eine Dauerwelle legen zu lassen. Das könnte zusätzlich zu Haarbruch führen.

  • Friseurbesuch. Gönne Dir einen Besuch beim Friseur und lass Dich dort beraten. Vielleicht ist es ja an der Zeit für einen neuen Haarschnitt. Auf jeden Fall wird Dir aber eine Kopfmassage guttun.

  • Frisuren. Wenn es die Länge Deiner Haare zulässt, probiere verschiedene Frisuren aus und lass Dir dabei zum Beispiel von Deiner besten Freundin zur Hand gehen.

Das Allerwichtigste ist allerdings, dass Du positiv bleibst und der Haarausfall Dir keine allzu schlechte Laune verursacht.

FAKTEN IM ÜBERBLICK

Haarausfall nach der Geburt ist völlig normal, denn während der Schwangerschaft verliert man in der Regel viel weniger Haare als sonst. Nach der Entbindung sinkt der Hormonspiegel, was bei den meisten Frauen zu Haarausfall führt, da sie nun die überschüssigen Haare verlieren.

Nicht nur für Dich, sondern auch für Deine Haare könnte nach der Geburt eine neue Zeit anbrechen: Es ist möglich, dass sich die Haarstruktur nach dem anfänglichen Haarausfall noch einmal verändert. Sie könnten dicker, lockiger oder glatter werden.

Zur Entstehung dieses Artikels:
Alle Inhalte aus in diesem Artikel basieren auf vertrauenswürdigen fachspezifischen und öffentlichen Quellen. Eine ausführliche Liste aller verwendeten Quellen findest Du im Anschluss an diesen Artikel. Die hier aufgeführten Ratschläge und Informationen ersetzen keinesfalls die medizinische Betreuung durch entsprechendes Fachpersonal. Konsultiere für eine professionelle Diagnose und Behandlung immer Deinen Arzt bzw. Deine Ärztin.

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