Der Stuhlgang deines Babys
Bevor dein kleiner Schatz geboren wurde, hast du dich vielleicht gewundert, wie angeregt sich Eltern über den Stuhlgang ihrer Babys unterhalten können. Inzwischen gehört der Stuhlgang deines Lieblings aber möglicherweise auch zu den Top-Themen deines Tages. Erfahre hier mehr darüber, wie der Stuhl von Babys aussieht und wann du bei Unregelmäßigkeiten einen Arzt / eine Ärztin aufsuchen solltest.
Babys erster Stuhlgang
Frischgebackene Eltern staunen manchmal nicht schlecht über den ersten Stuhlgang ihres Babys: eine zähe, schwarz-grünliche Masse, die so gar nicht an gewöhnlichen Stuhlgang erinnert. Diesen Stuhl nennt man Mekonium.
Er setzt sich unter anderem aus eingedickter Galle, Haaren und Hautzellen zusammen, die dein kleiner Schatz zusammen mit dem Fruchtwasser in deinem Bauch geschluckt hat. Diese Masse scheidet dein Liebling nun in den ersten ein bis drei Tagen nach der Geburt aus. Ist das nicht der Fall und hat dein Baby einen schmerzhaften, vorgewölbten Bauch, solltest du mit deinem Kinderarzt / deiner Kinderärztin sprechen.
Im Laufe der nächsten Wochen wirst du sehr wahrscheinlich Unterschiede in Bezug auf die Konsistenz und die Farbe des Stuhls bei deinem kleinen Schatz feststellen. Ein sechs Wochen altes Baby hat zum Beispiel einen anderen Stuhl als ein älteres Kind. Wird dein Liebling gestillt oder gibst du die Flasche? Hast du vielleicht schon mit der Beikost angefangen? Das alles hat auch Einfluss auf den Stuhlgang deines Babys.
Stillen, Flaschennahrung oder Beikost
Gerade am Anfang verrät der Stuhlgang deines Babys viel darüber, ob dein Liebling genügend Milch trinkt und ob es ihm/ihr gut geht.
Stuhlgang von gestillten Babys
Nachdem dein kleiner Schatz die ersten Portionen Muttermilch beziehungsweise Vormilch (Kolostrum) zu sich genommen hat, wird auch der erste Stuhl ausgeschieden. Das kann bereits am zweiten Lebenstag passieren. Die Farbe dieser Ausscheidung wird zunächst schwarz-grün und in den darauffolgenden Tagen gelb-grün sein. Auch die Konsistenz wird im Vergleich zum Kindspech immer weicher werden.
Nach spätestens einer Woche hat sich dein Liebling an das Stillen gewöhnt. Dies wirkt sich auch auf den Stuhlgang deines Babys aus. Der Muttermilchstuhl hat eine senfbraune bis hellgelbe Farbe. Die Beschaffenheit kann unterschiedlich sein: Von flüssig über zäh-schleimig bis hin zu joghurtartig ist alles möglich. Auch die Häufigkeit des Stuhlgangs kann bei gestillten Babys variieren. Von mehrmals täglich bis beispielsweise einmal alle fünf bis sieben Tage ist alles normal – sofern dein kleiner Schatz keine Schmerzen hat. Der Muttermilchstuhl riecht in der Regel nicht unangenehm, sondern eher fruchtig.
Stuhlgang bei Flaschennahrung und Beikost
Der Stuhl von Babys, die mit der Flasche gefüttert werden, kann hingegen schon etwas intensiver riechen. Dieser ist eher breiig und gelegentlich auch schon geformt. Die Farbe kann von hellgelb über ockerfarbig bis hin zu dunkelgrün reichen.
Erst, wenn du deinen kleinen Schatz auf feste Nahrung umgestellt hast, wirst du einen direkten Zusammenhang zwischen dem Essen und der Farbe des Stuhls deines Babys erkennen können – zum Beispiel grüner Stuhl bei Spinat oder rötlicher Stuhlgang bei roter Beete. Nun riecht der Windelinhalt auch etwas intensiver.
Was die Farbe des Stuhlgangs verrät
Sicherlich wirst du dich ab und an fragen, warum der Stuhl deines Babys eine so seltsame Farbe hat. Oft ist der Grund dafür völlig harmlos und du musst nichts weiter unternehmen.
Grüner Stuhl
Eine Grünfärbung des Stuhls kann folgende Gründe haben:
Grüner Stuhl lässt sich bei einem Säugling während der Übergangszeit vom Mekonium zum Muttermilchstuhl beobachten.
Ursprünglich gelber Stuhl verfärbt sich nach der Ausscheidung nach einiger Zeit ins Grünliche.
Viel grünes Gemüse in der Babynahrung ändert die Farbe des Stuhlgangs entsprechend.
Bekommt ein gestilltes Baby zu viel Vormilch, könnte der Stuhl grün und auch schaumig sein.
Stillst du deinen kleinen Schatz und ist der Stuhlgang deines Babys eher selten und dann grün verfärbt, könnte das ein Zeichen für eine zu geringe Trinkmenge sein. Sprich in diesem Fall deine Hebamme darauf an und beobachte, wie oft dein Liebling tatsächlich trinkt und ob er / sie zunimmt.
Wenn dein Baby häufig dünnen, grünen Stuhlgang hat, der noch dazu stinkt, kann das ein Hinweis auf eine Magen-Darm-Infektion sein. Diese wird oft auch von Bauchschmerzen begleitet. Bitte sprich darüber mit deinem Arzt / deiner Ärztin.
Ungewöhnliche Verfärbungen
Während gelblicher Muttermilchstuhl normal ist und grüne Ausscheidungen nicht immer Grund zur Sorge bieten, solltest du bei anderen Verfärbungen etwas genauer hinsehen:
Schwarz: Handelt es sich nicht um das Kindspech, könnte eine schwarze Verfärbung ein Hinweis auf eine mögliche Blutung im Verdauungssystem sein. Aber auch Medikamente (oder bei größeren Kindern zum Beispiel der Verzehr von Lakritze) können ein Grund für diese dunkle Verfärbung sein.
Rot: Wenn sich der Stuhlgang deines Lieblings rot verfärbt, weil der Stuhl (ältere oder frische) Blutbeimengungen enthält, solltest du unbedingt den Kinderarzt / die Kinderärztin aufsuchen. Eine häufige Ursache von (älteren) Blutbeimengungen bei Babys, die gestillt werden, sind wunde Brustwarzen der Mutter. Dabei schluckt das Baby beim Trinken auch etwas Blut, welches dann ausgeschieden wird. Kleine Einrisse am Anus deines Babys können der Grund für (frische) Blutbeimengungen auf dem Stuhl sein. Bei älteren Kindern können rote Lebensmittel die Ausscheidung entsprechend färben.
Hellgrau bis weißlich: Ist der Stuhl sehr hell und der Urin zum Beispiel sehr dunkel, könnte eine Leberentzündung vorliegen. Suche bitte in diesem Fall deinen Arzt / deine Ärztin auf.
Die Baby-Stuhl-Farbpalette – eine grobe Richtlinie
Mekonium ist dunkelgrün bis schwarz. | Muttermilchstuhl ist senfbraun bis hellgelb. |
Bei Flaschenkindern ist ein gelblicher bis bräunlicher Stuhl normal. | Eine grüne Farbe kann harmlos, aber auch Zeichen eines möglichen Magen-Darm-Infektes sein |
Nach der Einführung von Beikost ist die Ausscheidung meist braun. | Roter Stuhl kann z.B. nach dem Genuss von roter Beete auftreten. Sollte der Stuhl blutig sein, sollten Sie ihr Baby unbedingt von einem Arzt untersuchen lassen. |
Wenn es sich nicht um Mekonium handelt, könnte schwarzer Stuhl auf eine Blutung hinweisen. Suchen Sie am besten Ihren Arzt auf. | Grauer oder weißer Stuhlgang ist selten und es könnte eine Erkrankung zugrunde liegen. Kontaktieren Sie Ihren Arzt. |
Die Farbe des Stuhlgangs deines kleinen Schatzes kann sich ständig ändern. Spekuliere aber nicht! Wenn du dich unsicher fühlst, gilt immer: Suche deinen Arzt / deine Ärztin auf. Besonders dann, wenn Anzeichen einer Erkrankung, wie Fieber, Abgeschlagenheit oder Bauchschmerzen dazukommen.
Probleme mit dem Stuhlgang deines Babys
Auch Babys können schon unter Problemen mit dem Stuhlgang leiden.
Verstopfung
Zu fester oder sogar kein Stuhlgang ist immer problematisch und wird deinem kleinen Liebling Unbehagen bereiten.
Gründe für Verstopfung könnten ein:
lange Reisen
ungewohnte Speisen
Umstellung von Muttermilch auf Flaschenmilch
Einführung von Beikost
zu wenig Bewegung
psychische Belastungen
Versuche deinem Schatz zu helfen, indem du:
Genügend Flüssigkeit zur Verfügung stellst
Eine Zeit lang auf Kuhmilch verzichtest, falls dein Arzt / deine Ärztin eine Unverträglichkeit als Ursache für die Verstopfung festgestellt hat
Weichmachende Medikamente verwendest, falls dein kleiner Schatz bereits Schmerzen beim Stuhlgang hat. Bitte besprich das aber immer mit deinem Kinderarzt / deiner Kinderärztin
Bei älteren Kindern die Nahrung anpasst, Vollkornprodukte, Obst und verdünnte Säfte können hier helfen
Mehr Tipps und Anregungen findest du in unserem Artikel zum Thema Verstopfung bei Säuglingen.
Durchfall
Durchfall ist mindestens so unangenehm wie eine Verstopfung. Aber wodurch wird er verursacht?
Zu viel des Guten: Kleinkinder bekommen häufig Durchfall, wenn sie zum Beispiel zu viel Obst gegessen oder zu viel Fruchtsaft getrunken haben.
Krankheit: Oft ist Durchfall zusammen mit Fieber und / oder Erbrechen eine der Begleiterscheinungen von Infektionen (wie einer Magen-Darm-Erkrankung).
Unverträglichkeit: Hält der Durchfall an, kann eine Unverträglichkeit der Grund dafür sein – zum Beispiel gegen Gluten.
Da Durchfall zu Flüssigkeits- und Mineralstoffverlust führt, solltest du immer handeln:
Sorge für genug Flüssigkeit. Tees und Wasser eignen sich am besten. Solltest du stillen, mach das ruhig weiterhin.
Nimmt dein kleiner Schatz bereits feste Nahrung zu sich, biete zum Beispiel Folgendes an: Zwieback, Salzstangen, Reis- oder Karottenpüree oder Kartoffelbrei.
Suche deinen Arzt / deine Ärztin auf, wenn sich der Zustand nicht innerhalb von 24 Stunden bessert.
Riecht der Stuhl deines Babys chemisch, fischig oder nach faulen Eiern und bessert sich der Durchfall nicht, dann kontaktiere bitte deinen Arzt / deine Ärztin. Nur er / sie kann sicherstellen, dass nicht etwa doch eine Erkrankung dahintersteckt.
Häufig gestellte Fragen
Anfangs haben Babys circa drei volle Windeln täglich. Im Laufe der Zeit wird das immer weniger. Es kann auch vorkommen, dass dein kleiner Schatz mehrere Tage keinen Stuhlgang hat.
Du siehst selbst: Der Stuhlgang deines Babys ist ein vielseitiges Thema, da es Rückschlüsse auf die Gesundheit deines kleinen Lieblings zulässt. In den ersten 12 Monaten wirst du sehr viel Zeit am Wickeltisch verbringen und den Stuhlgang deines Lieblings genau beobachten. Bist du dir bei Unregelmäßigkeiten unsicher, ob deinem Schatz etwas fehlen könnte, kontaktiere am besten deinen Arzt / deine Ärztin.
Zur Entstehung dieses Artikels:
Alle Inhalte in diesem Artikel basieren auf vertrauenswürdigen fachspezifischen und öffentlichen Quellen, wie der BZgA (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung), dem Ärzteblatt oder den „Richtlinien des Gemeinsamen Bundesausschusses über die ärztliche Betreuung während der Schwangerschaft und nach der Entbindung (Mutterschafts-Richtlinien)”. Eine ausführliche Liste aller verwendeten Quellen findest du im Anschluss an diesen Artikel. Die hier aufgeführten Ratschläge und Informationen ersetzen keinesfalls die medizinische Betreuung durch entsprechendes Fachpersonal. Konsultiere für eine professionelle Diagnose und Behandlung immer deinen Arzt / deine Ärztin.
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