Die richtige Trinkmenge für Ihr Baby

Ausreichend zu trinken wird uns unser ganzes Leben lang geraten, und besonders für Kinder ist eine gesunde Flüssigkeitszufuhr wichtig. Doch was ist die richtige Trinkmenge für einen Säugling und ein Baby, und ab wann sollte man ihm Wasser geben? Alles rund um das Thema Trinkmenge erfahren Sie hier.

Wie viel Flüssigkeit braucht ein Baby?

Jede Mutter will, dass ihr Kind von Beginn an gesund und ausreichend ernährt wird. Deswegen ist eine der ersten Fragen frischgebackener Eltern nicht selten, wie viel ein Säugling denn so trinkt – beziehungsweise trinken sollte.

„So viel, bis es satt ist“, ist da sicherlich keine befriedigende Antwort. Allerdings ist eben kein Baby wie das andere, was die richtige Trinkmenge zu einer komplexen Angelegenheit macht. Dennoch gibt es für jedes Alter eine Formel, an der sich besorgte Eltern orientieren können, um die Trinkmenge für den Säugling zu berechnen.

Die ersten Tage: die Trinkmenge für Neugeborene

Eine grobe Formel, um die Trinkmenge für einen Säugling in den ersten zehn Lebenstagen zu berechnen, lautet: Am Tag der Geburt beträgt die Trinkmenge beim Baby etwa 2 bis 20 Milliliter pro Mahlzeit. Die steigert sich daraufhin täglich um zehn Milliliter.

Man rechnet also: „Lebenstag mal zehn“ und hat dann die durchschnittliche Trinkmenge, die ein Baby alle drei bis vier Stunden bekommen sollte.

Die Trinkmenge für ein Neugeborenes im Überblick:

1. Tag 2 bis 20 ml
2. Tag 10 bis 30 ml
3. Tag 20 bis 40 ml
4. Tag 30 bis 50 ml
5. Tag 40 bis 60 ml
6. Tag 50 bis 70 ml
7. Tag 60 bis 80 ml
8. Tag 70 bis 90 ml
9. Tag 80 bis 100 ml
10. Tag 90 bis 110 ml

Die ersten Monate: die Trinkmenge für Babys

Nach den ersten Tagen ist weniger das Alter als das Gewicht entscheidend, um die empfohlene Trinkmenge fürs Baby zu berechnen: Ein Sechstel des eigenen Körpergewichts sollte es jetzt pro Tag trinken.

Daraus ergeben sich folgende Trinkmengen:

Baby-Gewicht Trinkmenge pro Tag
3500 ca. 580 ml
4000 ca. 670 ml
4500 ca. 750 ml
5000 ca. 830 ml
Weitere Baby-Tools
Baby-Wachstumstabelle

Wachstumsrechner für Jungen & Mädchen

Behalte mit unserem einfachen Hilfsmittel die Größe, das Gewicht und den Kopfumfang deines Babys im Auge und vergleiche die Ergebnisse mit den Durchschnittswerten.

Junge oder Maedchen
Dies ist ein Pflichtfeld.

Dies ist ein Pflichtfeld.

Dies ist ein Pflichtfeld.

Dies ist ein Pflichtfeld.

Dies ist ein Pflichtfeld.

*Gib die Ergebnisse der letzten Messung deines Babys ein. **Quelle: Weltgesundheitsorganisation (WHO)

Die richtige Trinkmenge für ein Frühchen

Wurde Ihr Baby zu früh geboren, wird die Ernährung von dem behandelnden Arzt und seinem Team mit überwacht. Kommt ein Baby vor der 34. Schwangerschaftswoche auf die Welt, kann es eventuell noch nicht richtig an der Brust saugen. Füttern mit Muttermilch ist dennoch möglich, wenn diese mit bestimmten Nährstoffen angereichert wird. Dies bildet eine ideale Grundlage, damit Sie später Ihren Schützling regulär stillen können.

Die konkrete Trinkmenge beim Frühchen sieht ungefähr so aus:

Gewicht Trinkmenge Beginn Steigerung
< 1000 Gramm 12 x 0,5 ml/Tag 0,5 ml/Mahlzeit
> 1000 Gramm 12 x 1 ml/Tag 1 ml/Mahlzeit
> 1500 Gramm 8 x 3 - 5 ml/Tag 3 - 5 ml/Mahlzeit

Hat sich ein Frühchen dann bis zu seinem ursprünglichen Geburtstermin gut entwickelt, kann es danach in der Regel normal ernährt werden. Ob danach noch Vitamine oder Eisen hinzugefügt werden müssen oder andere Dinge zu beachten sind, sagt Ihnen Ihr Arzt.

Woran Sie erkennen, wie viel Ihr Baby trinkt

Dass ein Baby zu wenig trinkt ist leichter zu messen, wenn es mit der Flasche gefüttert wird. Beim Stillen ist das schon schwieriger.

Das Wiegen

Um herauszufinden, wie viel ein Baby pro Stillmahlzeit trinkt, könnte man es natürlich vor und nach dem Anlegen wiegen. Diese Methode, ständig die Trinkmenge beim Baby zu überwachen, wird allerdings nicht unbedingt empfohlen. Es setzt Mütter zu sehr unter Druck, was wiederum eine harmonische Stillbeziehung negativ beeinflussen könnte.

Es reicht vollkommen aus, wenn die Hebamme das Neugeborene bei ihren Besuchen wiegt. Damit lässt sich die Gewichtszunahme sehr gut mitverfolgen. Die Trinkmenge täglich zu überwachen ist bei gesunden Kindern, die sich prächtig entwickeln, gar nicht notwendig.

In Ausnahmefällen, also wenn das Kind nicht schnell genug an Gewicht zunimmt, kann das Testwiegen mit einer exakten Babywaage in Absprache mit dem Arzt oder der Hebamme durchgeführt werden.

Wie oft und wieviel ist genug?

Legen Sie Ihr Kind häufig an. Die Faustregel zu Beginn der Stillzeit lautet: acht Stillmahlzeiten in 24 Stunden. Wenn das Kind öfter trinken möchte, sollte es dazu die Möglichkeit haben. Mit der Zeit werden Sie aber Ihren ganz eigenen Stillrhythmus finden.

Wie viel ein Baby ab dem zehnten Lebenstag pro Stillmahlzeit durchschnittlich trinkt, zeigt diese Tabelle:

Baby-Gewicht Trinkmenge pro Tag verteilt auf acht Mahlzeiten
3300 Gramm 550 ml 70 ml/Mahlzeit
3900 Gramm 650 ml 80 ml/Mahlzeit
4500 Gramm 750 ml 95 ml/Mahlzeit
4800 Gramm 800 ml 100 ml/Mahlzeit

Anzeichen für ein gutes Trinkverhalten

Von einem gesunden Trinkverhalten können Sie ausgehen, wenn Ihr Baby Folgendes erfüllt:

Wichtig ist es, das Baby so lange trinken zu lassen, bis es von alleine von der Brust oder der Flasche ablässt. Dann dürfte Ihr kleiner Schatz nämlich satt sein.

Solange Sie Ihren Säugling übrigens ausschließlich mit Milch ernähren kann es kaum passieren, dass er zu viel trinkt. Die überschüssige Flüssigkeit wird dann einfach auf Ihrem Hemd oder im Spucktuch landen.

Wie Sie merken, dass Ihr Baby zu wenig trinkt

Es wird einige Tage geben, an denen Ihr Baby weniger trinkt als sonst, weil es sich vielleicht nicht besonders wohlfühlt oder ganz einfach keinen Appetit hat.

Anzeichen für Flüssigkeitsmangel

Sie müssen sich deswegen aber nicht gleich sorgen machen. Behalten Sie Ihren Liebling dennoch gut im Auge und bieten Sie ihm immer mal wieder die Brust bzw. das Fläschchen an.

Einen Flüssigkeitsmangel erkennen Sie an folgenden Symptomen:

  • Hautfalten bilden sich nicht zurück, sondern bleiben länger stehen.

  • Mundschleimhaut und Zunge werden trocken.

  • Die Fontanelle sinkt ein.

Darf man Säuglingen Wasser geben?

Generell wird eher davon abgeraten, einem Baby in den ersten sechs Lebensmonaten Wasser zu geben. Manche sprechen sogar davon, dass es zu einer sogenannten Wasservergiftung führen könnte.

Wenn ein Mensch zu viel Wasser zu sich nimmt, kann es vorkommen, dass dadurch der Natriumhaushalt gefährlich gestört wird - bei einem kleinen Baby-Körper geschieht dies schon bei geringen Mengen.

Warum Sie sich darum nicht sorgen müssen? Ganz einfach: Bis feste Beikost im Speiseplan Ihres Säuglings auftaucht, brauchen Sie Ihrem Baby nicht zusätzlich Wasser geben, um die Trinkmenge zu erhöhen. Das gilt selbst bei heißen Temperaturen. Muttermilch ist der beste Durstlöscher. Vor allem am Anfang der Stillsitzung ist sie besonders wässrig. Hat Ihr Baby größeren Flüssigkeitsbedarf, wird es also öfter und dafür kürzer trinken.

Was hilft, wenn Ihr Baby wenig trinkt?

Eine häufige Sorge von Eltern ist: „Mein Baby trinkt zu wenig.“ Sollten Sie beim Stillen einige der Anzeichen bemerken, dass Ihr Baby seine Trinkmenge an Muttermilch nicht erreicht, kann Folgendes helfen:

  • Legen Sie es öfter an. Tun Sie das gerne alle zwei bis drei Stunden. Manche Kinder sind einfach zurückhaltend und melden sich nicht so oft von alleine, andere trinken kürzer und dafür öfter.

  • Wecken Sie Ihr Baby auch nachts zum Stillen. Trinkt ein besonders schläfriger Säugling zu wenig, sollten Sie ihn auch nachts öfter füttern.

  • Widerstehen Sie der Versuchung, ihm Tee oder Saft zu geben. Dies führt nur dazu, dass das Baby weniger Muttermilch trinkt und die Trinkmenge und Nährstoffzufuhr nicht verbessert wird.

Bekommt ein Baby schon feste Nahrung , sollte es gerade zu Beginn ebenfalls nicht mit gesüßten Getränken dazu verlockt werden, die Trinkmenge zu steigern. Wenn es nichts anderes als Muttermilch kennt, wird es sich mit stillem Wasser begnügen.

So können Sie dafür sorgen, dass Ihr Baby nicht zu wenig Wasser trinkt:

  • Ist es mit dem Becher überfordert, bieten Sie eine Schnabeltasse oder Flasche an – es kann auch mit einem Eierbecher oder einer Puppentasse üben.

  • Lehnt es Wasser ab, mischen Sie anfangs kleine Mengen Muttermilch bei.

  • Ist Ihr Schatz einfach ein Trinkmuffel, „überlisten“ Sie ihn mit wasserhaltigen Lebensmitteln wie Suppe, Gemüse oder Obst.

Dass Sie sich Gedanken um die Trinkmenge Ihres Baby machen, ist verständlich. Schließlich soll es Ihrem Schatz an nichts mangeln; und gerade Flüssigkeit ist wichtig für eine gesunde Entwicklung. Haben Sie Vertrauen, dass Sie Ihrem Kind die beste Fürsorge bieten und auch kleine Hürden gemeinsam meistern. Solange es munter und zufrieden ist, können Sie das auch sein.

Zur Entstehung dieses Artikels: Alle Inhalte aus in diesem Artikel basieren auf vertrauenswürdigen fachspezifischen und öffentlichen Quellen, wie der BZgA (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung), dem Ärzteblatt oder den „Richtlinien des Gemeinsamen Bundesausschusses über die ärztliche Betreuung während der Schwangerschaft und nach der Entbindung (Mutterschafts-Richtlinien)”. Eine ausführliche Liste aller verwendeten Quellen finden Sie im Anschluss an diesen Artikel. Die hier aufgeführten Ratschläge und Informationen ersetzen keinesfalls die medizinische Betreuung durch entsprechendes Fachpersonal. Konsultieren Sie für eine professionelle Diagnose und Behandlung immer Ihren Arzt.

Meine Cookie Auswahl