
Pfefferminztee in der Schwangerschaft: Was du wissen solltest
5 Min.Aktualisiert am 10 Juli 2025
5 Min.Aktualisiert am 10 Juli 2025
Pfefferminztee in der Schwangerschaft ist ein beliebtes Hausmittel – doch nicht ganz ohne Risiko. Während gelegentlicher Konsum in der Regel unbedenklich ist, sollten Schwangere einige Punkte beachten, um mögliche Nebenwirkungen zu vermeiden. Die wichtigsten Fakten im Überblick:
Vorteile:
Risiken bei übermäßigem Konsum:
In der Stillzeit wird Pfefferminztee oft nicht empfohlen, da er die Milchbildung hemmen kann.
Im weiteren Verlauf dieses Artikels erfährst du, worauf du in deiner Schwangerschaft achten solltest und wie du Pfefferminztee sicher genießen kannst.
Pfefferminze: Fakten und Wirkung des Heilkrauts
Die Pfefferminze (Mentha × piperita) gilt als eines der ältesten bekannten Heilkräuter. Man konnte in 10.000 Jahren alten Ausgrabungen Spuren davon finden. Heute geht man davon aus, dass die uns allgemein bekannte Pfefferminze aus einer natürlichen Kreuzung von Grüner Minze und Bachminze entstanden ist. Ursprünglich stammt die Pfefferminze aus dem gemäßigten Klima Eurasiens und Afrikas; heute ist sie fast weltweit verbreitet.
Sie ist ein robustes, winterhartes und mehrjähriges Gewächs, das im Frühjahr zuverlässig neu austreibt. Pfefferminze erreicht eine Wuchshöhe von rund 45 cm und kann bis zu einem Meter in die Breite wachsen. Sie liebt einen leicht sonnigen oder halbschattigen Platz mit nährstoffreicher Erde und ist eine sehr dankbare Pflanze mit Heilwirkung für den Garten. Du kannst sie jedoch auch beliebig stutzen und auf deinem Balkon oder in einem Kräutertopf direkt in deiner Küche platzieren.
Die Blätter der Pfefferminze sind meist hell- bis mittelgrün, manche Sorten zeigen sogar eine leichte lila Färbung. Von Juli bis Mitte September kannst du ihre zarten Blüten bewundern – doch vor allem die intensiv nach Minze duftenden Blätter sind wertvoll: Sie werden wegen ihres Geschmacks und ihrer heilenden Wirkung für Teeaufgüsse verwendet oder oft auch zusammen mit den Blüten zu ätherischem Öl verarbeitet. Pfefferminze wirkt
Wenn du dir einen Tee aus Pfefferminze selbst zubereiten möchtest, gieße einfach siedend heißes (nicht mehr kochendes) Wasser über die frischen oder getrockneten Blätter. Lasse den Tee etwa 5 Minuten zugedeckt ziehen, damit die wertvollen ätherischen Öle nicht entweichen.
Darf man Pfefferminztee in der Schwangerschaft trinken?
In deiner Schwangerschaft kann eine Tasse Tee beruhigend wirken – gerade in einer Zeit, in der dein Körper auf Hochtouren arbeitet.
Pfefferminztee & Co.: Das musst du in deiner Schwangerschaft beachten
Tee ist nicht gleich Tee: So wird etwa davon abgeraten, zu viel schwarzen oder grünen Tee zu trinken. Er enthält Koffein, das in der Schwangerschaft nur in Maßen genossen werden sollte.
Kräutertees, zu denen auch der Pfefferminztee zählt, gelten hingegen allgemein für Schwangere als gut verträglich. Wie bei allen anderen Lebensmitteln und Getränken können aber auch hier die enthaltenden Stoffe die Plazenta passieren und dein ungeborenes Baby erreichen.
Auch wenn Pfefferminztee eigentlich auf natürlichen Zutaten basiert, heißt das nicht unbedingt, dass alle Inhaltsstoffe sicher für dich und dein Baby sind. Die Mengen an enthaltenen Wirkstoffen können stark schwanken. Zudem können Kräutertees Inhaltsstoffe enthalten, die nicht auf dem Etikett aufgeführt sind. In der Schwangerschaft ist also immer Vorsicht geboten.
Besonders in der Frühschwangerschaft wird meist davon abgeraten, zu große Mengen Pfefferminztee zu trinken, da er bei einigen Expert:innen im Verruf steht, die Gebärmutter anzuregen und im allerschlimmsten Fall Wehen auszulösen. Wissenschaftlich konnte dies jedoch noch nicht belegt werden.
Praktische Tipps für den sicheren Genuss
Wie bei so vielem gilt auch in der Schwangerschaft: alles in Maßen! Auf Pfefferminztee musst du generell nicht verzichten. Wenn du auf die folgenden Dinge achtest, kannst du auch weiterhin dieses leckere und erfrischende Getränk genießen:
Pfefferminztee ist auch in der Schwangerschaft wohltuend und unterstützend – vorausgesetzt, du trinkst ihn bewusst und nicht zu viel davon.
Positive Wirkung von Pfefferminze in der Schwangerschaft
Während der Schwangerschaft verändert sich viel für dich: Dein Körper stellt sich auf die neuen Umstände ein und du bereitest dich emotional auf das Muttersein vor. Manche Frauen haben zudem mit mehr oder weniger schweren Schwangerschaftsbeschwerden zu tun.
Da einige Medikamente in dieser Zeit nur eingeschränkt oder gar nicht eingenommen werden dürfen, bieten sich sanfte Alternativen wie Tee an. Besonders beliebt ist darunter auch Pfefferminztee.
Neben seiner erfrischenden Wirkung dank des kühlenden Menthols bringt er eine Vielzahl hilfreicher Eigenschaften mit sich:
Pfefferminze ist sicherlich nicht das Allheilmittel gegen alle Beschwerden in der Schwangerschaft, aber ist ein wertvoller Begleiter – erfrischend, entspannend und unterstützend bei kleinen Beschwerden.
Unter Verdacht: Pfefferminztee in der Schwangerschaft
Pfefferminztee riecht intensiv und hinterlässt umgehend ein erfrischendes Gefühl. Es ist daher wenig verwunderlich, dass man ihn in einer so sensiblen Zeit wie der Schwangerschaft auf eine mögliche negative Wirkung hin etwas genauer unter die Lupe nimmt.
Im Folgenden findest du einige Nebenwirkungen und Gründe, warum manche Frauen in der Schwangerschaft lieber keinen Pfefferminztee trinken:
Gehe auf Nummer sicher und informiere dich immer zuerst bei deiner Gynäkologin / deinem Gynäkologen und halte dich an ein gesundes Maß von etwa zwei Tassen Minztee täglich.
Pfefferminztee und Stillen: Geht das?
Auch während der Stillzeit spielt eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr eine wichtige Rolle. Stillende Frauen sollten etwa 400 ml mehr Flüssigkeit täglich zu sich nehmen. Dies kann sowohl über Getränke als auch über wasserhaltige Lebensmittel erfolgen. Kräutertees gelten in der Stillzeit grundsätzlich als unbedenklich, dennoch sollten stillende Mütter aufmerksam bleiben: Wenn nach dem Konsum von Pfefferminztee ungewöhnliche Reaktionen bei deinem Baby auftreten, ist es ratsam, deine Ärztin, deinen Arzt oder deine Hebamme zu konsultieren.
Einige Kräuter, wie Fenchelsamen oder Bockshornklee, werden häufig in sogenannten Stilltees verwendet, da ihnen eine milchfördernde Wirkung zugeschrieben wird. Wissenschaftlich belegt ist dieser Effekt jedoch nicht. Vielmehr geht man davon aus, dass der Nutzen solcher Tees hauptsächlich auf einem Placeboeffekt beruht oder schlicht darauf, dass durch den Konsum mehr Flüssigkeit aufgenommen wird – was wiederum die Milchbildung unterstützt.
Einen gegenteiligen Effekt kann man bei Pfefferminztee beobachten. Bei einer übermäßigen Milchproduktion oder zum gezielten Abstillen können Salbei- und Pfefferminze hilfreich sein, da sie die Milchbildung hemmen. Diese Tees sollten in der Stillzeit jedoch nur gezielt und in kleinen Mengen eingesetzt werden, da ihre Wirkung individuell sehr unterschiedlich ausfallen kann. Hebammen empfehlen hier meist nur eine Tasse pro Tag, langsam und über mehrere Stunden verteilt zu trinken.
Fakten im Überblick
In der Schwangerschaft sind etwa ein bis zwei Tassen Pfefferminztee ideal. Wichtig ist, auf hochwertige Produkte ohne Süßholz zurückzugreifen und bei Unsicherheiten ärztlichen Rat einzuholen.
- Bauer, C.P.; Koletzko, B.; Cierpka, M.: Ernährung und Bewegung von Säuglingen und stillenden Frauen. In: Zeitschrift für Kinder und Jugendmedizin. Sonderdruck. September 2016.
- Bremness, Lesley: Handbuch Kräuter. Bassermann. München. 2018.
- Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft: Der Bio-Ernährungsratgeber für Familien. 2021.
- Falch, Beatrix: Pflanzliche Therapien in Schwangerschaft und Stillzeit. In: Schweizer Zeitschrift für Gynäkologie und Geburtshilfe in der Praxis. 4. Rosenfluh Publikationen. Schaffhausen. 2009. S.21-24.
- Pieper, Nicola: Das verlorene Handbuch der Kräutermedizin. SanApta. Neckarsteinach. 2024.
- Smollich, Martin Prof.Dr.: Phytopharmaka bei Blähungen in der Schwangerschaft. In: Die Hebamme. 19. Hippokrates. Stuttgart. 2016.
- Australian Government. Department of Health and Aged Care: Herbal teas during pregnancy and breastfeeding (Stand: 02.06.2025)
- Deutsche Apotheker Zeitung: Tees in der Schwangerschaft und Stillzeit (Stand: 02.06.2025)
- HNO.net: Erkältungstipps. Wissenswertes rund um die Erkältung (Stand: 02.06.2025)
- Prz Gastroenterol: Risk factors for gastroesophageal reflux disease: the role of diet (Stand: 02.06.2025)
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