Spuckbaby: Warum spucken Babys und was kann helfen?

Wenn ein Neugeborenes spuckt, werden die frischgebackenen Eltern so manches Mal mit der alten Weisheit „Speikinder sind Gedeihkinder!“ beruhigt. Dennoch macht man sich Sorgen, wenn ein Baby spuckt – besonders dann, wenn die Milch nach dem Stillen oder der Flasche gefühlt schwallartig wieder ausgespuckt wird. Erfahre hier, warum Babys spucken, was man dagegen machen kann und ab wann das Spucken beim Baby ein Fall für den Kinderarzt/die Kinderärztin wird.

Warum spucken Neugeborene und Babys?

Wenn Dein Säugling spuckt, ist das erst mal nichts Ungewöhnliches. Tatsächlich spuckt ein Großteil der Babys ein- bis dreimal täglich. Mit 6 Monaten spuckt Dein Baby wahrscheinlich immer seltener und nach der Vollendung des ersten Lebensjahres hört es oft ganz damit auf. Grund für häufiges Spucken bei einem sehr jungen Baby ist nicht etwa zu viel Nahrung, sondern vielmehr die verminderte Muskelspannung der unteren Speiseröhre. Der Schließmuskel des Mageneingangs ist bei Säuglingen noch nicht vollständig entwickelt und die Milch kann so leicht wieder in der Speiseröhre aufsteigen und in den Mund zurückfließen. Bis die Muskulatur des Magens zuverlässig funktioniert, kann es einige Wochen oder Monate dauern. Bis dahin gehört das Spucken für viele Eltern zum Babyalltag dazu. Spucken bedeutet also nicht unbedingt, dass Dein Baby zu viel getrunken hat. Solltest Du stillen, kannst Du Dir eigentlich sicher sein, dass Dein Liebling nicht mehr als nötig trinkt. Nicht nur die Menge, sondern auch der Nährwert und der Kaloriengehalt der Muttermilch passt sich automatisch an den aktuellen Bedarf Deines Kindes an. Läuft nach dem Füttern Milch aus dem Mund Deines Babys, kann es auch sein, dass beim Stillen oder Trinken aus der Flasche viel Luft mit in den Bauch gelangt ist und diese den Mageninhalt nun nach oben drückt. Außerdem kann zu hastiges Trinken ein Grund für das Spucken sein. Manche Babys sind aber auch einfach sehr verspielt: Sie trinken, obwohl sie eigentlich keinen Hunger mehr haben und lassen die Milch dann wieder aus ihrem Mund herauslaufen. In den meisten Fällen ist das Spucken also völlig harmlos und reguliert sich mit zunehmendem Alter von selbst.

Wann muss man mit einem Spuckbaby zum Arzt?

In seltenen Fällen kann das Spucken auch ein Hinweis auf eine Erkrankung sein. Stellst Du die folgenden Symptome bei Deinem Baby fest, solltest Du zeitnah einen Arzt / eine Ärztin aufsuchen:

  • Spucken im Schwall: Spuckt Dein Kind schwallartig oder im hohen Bogen, spricht man von echtem Erbrechen. Sollte sich Dein Neugeborenes bzw. Baby viel übergeben und nicht an Gewicht zunehmen oder gar verlieren, könnte dies zum Beispiel ein Anzeichen für eine Reflux-Erkrankung sein.

  • Durchfall: Spukt Dein Baby nicht nur, sondern leidet auch an Durchfall musst Du schnell handeln. In diesem Fall verliert es sehr viel Flüssigkeit und das kann gerade für kleine Kinder gefährlich werden.

  • Trockene Windel: Auch eine trockene Windel und die Tatsache, dass Dein Baby nach den Mahlzeiten fast alles wieder ausspuckt, ist ein Hinweis für einen akuten Flüssigkeitsmangel.

  • Starker Geruch: Riecht das Erbrochene sauer und hat eine ungewöhnliche Farbe (z. B. gelb, blutig oder mit schwarzen Verfärbungen) ist dies ein sehr ernst zu nehmendes Warnsignal. Manche Babys leiden beispielsweise an einer Verengung des Magenausgangs und fangen im Alter von ungefähr 4 Wochen an, nach dem Füttern stark zu erbrechen und leiden immer wieder unter Magenkrämpfen.

  • Schleim im Erbrochenen: Spuckt Dein Baby Schleim oder ist das Erbrochene schaumig, ist auch dies ein Hinweis auf eine ernsthaftere Erkrankung. Du solltest umgehend ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.

  • Schlechter Allgemeinzustand: Spuckt Dein kleiner Schatz und wirkt im Allgemeinen schlaff, hat evtl. sogar Fieber, Husten oder quengelt viel, ist auch dies Grund genug für einen Arztbesuch.

Wenn Babys ungewöhnlich viel spucken bzw. sich stark übergeben, kann das viele Ursachen haben. Solltest Du Dir unsicher sein, ob es Deinem Liebling wirklich gut geht, solltest Du immer mit ihm zum Arzt / zur Ärztin gehen.

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Dies ist ein Pflichtfeld.

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*Gib die Ergebnisse der letzten Messung deines Babys ein. **Quelle: Weltgesundheitsorganisation (WHO)

Was kannst Du tun, wenn Dein Baby spuckt?

Selbst wenn Dein kleiner Schatz nicht ungewöhnlich viel spuckt, kann dies vielleicht dennoch manchmal unangenehm sein. Es gibt ein paar Dinge, die Du versuchen könntest, um die Häufigkeit des Spuckens zu verringern:

  • Stillposition: Besonders nach dem Trinken spuckt ein Baby gern einmal. Eine leicht aufrechte Stillhaltung könnte hier schon etwas bewirken. Solltest Du Dein Kind in der Wiegenhaltung füttern, achte darauf, dass der Po immer tiefer als der Oberkörper liegt. Dies gilt natürlich auch, wenn Du Dein Baby mit der Flasche fütterst.

  • Bäuerchen: Beim Trinken kann Dein Baby Luft schlucken, was dazu führen könnte, dass es später die Milch wieder ausspuckt. Auch Bauchschmerzen können eine Folge von zu Luft im Bauch sein. Hilf Deinem Schatz dabei, nach dem Essen ein Bäuerchen zu machen und die Luft aufzustoßen.

  • Saugen: Manch ein Spuckbaby trinkt tatsächlich schon mal einen über den Durst. Möglicherweise ist es schon satt, aber sein angeborenes Saugbedürfnis ist noch nicht gestillt und es möchte noch nuckeln. Du könntest in diesem Fall einen Schnuller anbieten.

  • Anti-Kolik-Trinkflasche: Flaschenkinder schlucken generell mehr Luft beim Trinken als Stillbabys. Spuckt oder stößt Dein Baby oft aus, hilft vielleicht eine spezielle Anti-Kolik-Trinkflasche. Bei Deiner Hebamme oder in der Apotheke kannst Du sicherlich mehr Informationen zu den unterschiedlichen Produkten erhalten.

  • Milchmenge: Nur weil Dein Baby spuckt, solltest Du nicht die Milchmenge reduzieren. Lass Deinen Schatz so lange trinken, bis er von selbst von Deiner Brust oder der Flasche ablässt. Erst dann hat er ausreichend getrunken. Wenn Dein Kind sehr viel gespuckt hat, kannst Du auch gern versuchen, es noch einmal anzulegen bzw. die Falsche anzubieten.

  • Nach der Mahlzeit: Nach dem Stillen bzw. der Flasche sollten besonders Eltern von Spuckbabys abrupte Lageveränderungen vermeiden, damit das Baby nicht einen Teil der Nahrung wieder ausspuckt. Gibt Deinem Baby etwas Zeit, die Milch zu verdauen, bevor Du mit ihm spielst oder die Windel wechselst. Auch die Bauchlage ist direkt nach dem Füttern ungünstig.

  • Spezialnahrung: Spuckt Dein Baby besonders oft und viel, solltest Du Deinen Kinderarzt / Deine Kinderärztin zurate ziehen. Möglicherweise hilft Spezialnahrung, die bestimmte Quellstoffe enthält und die Mahlzeit dickflüssiger macht. Dadurch fließt der Mageninhalt nicht mehr so leicht in den Mundraum zurück und Dein Baby spuckt seltener.

Ein echtes Geheimrezept gegen das Spucken gibt es nicht. Mit der Zeit wird es allerdings immer weniger werden und sich ab der Einführung der Beikost wahrscheinlich von ganz allein erledigen.

Spuckbaby: Tipps & Tricks

Manche Kinder spucken mehr, andere weniger. Die folgenden Tipps könnten für Eltern von Spuckbabys interessant sein:

  • Spucktuch: Das Spucktuch gehört zur Basisausstattung der Babyzeit und Du solltest immer mindestens eins in Deiner Wickeltasche dabei haben. Besonders gut eignen sich dafür Mulltücher, die es in verschiedenen Farben oder mit niedlichen Aufdrucken in fast jeder Drogerie zu kaufen gibt.

  • Wechselkleidung: Nicht jedes Mal wird Dein Baby auf das dafür vorgesehen Tuch spucken. Daher solltest Du unterwegs ausreichend Wechselkleidung dabei haben. Dies gilt auch für Dich, falls Du Dich in einem frischen Oberteil wohler fühlen solltest.

  • Ruhe: Stress tut auch den Allerkleinsten nicht gut und kann ihnen auf den Magen schlagen. Lass Dir beim Stillen und beim Flaschegeben Zeit und such Dir einen ruhigen Ort dafür.

  • Spucken im Liegen: Spuckt oder erbricht sich ein Baby zum Beispiel nachts, wenn es in seinem Bettchen auf dem Rücken liegt, ist dies in der Regel nicht gefährlich. Kinder drehen in diesem Fall automatisch den Kopf zur Seite, sodass die Milch, die Pre-Nahrung oder das Wasser aus dem Mund fließen kann. Dennoch solltest Du regelmäßig kontrollieren, ob es Deinem Liebling noch gut geht, wenn er dazu neigt, auch nachts zu spucken.

  • Babymassage: Eine Babymassage ist eine wunderbare Gelegenheit, dass sich Dein kleiner Schatz entspannen und Ihr eure Bindung stärken könnt. Allerdings solltest Du Dein Baby nicht direkt nach dem Füttern massieren, da es sonst spucken könnte.

Wenn mal wieder ein wenig geronnene Milch auf Deiner Schulter landet, weil Dein Liebling gespuckt hat, nimm es mit Gelassenheit, denn auch diese Phase wird vorübergehen. Trage vielmehr dieses Mami-Muster auf der Kleidung mit Stolz, denn es zeugt davon, dass Dein Liebling einen gesunden Appetit hat.

FAKTEN IM ÜBERBLICK

Ein häufiger Grund für das Spucken bei jungen Babys ist die verminderte Muskelspannung der unteren Speiseröhre. Der Schließmuskel des Mageneingangs ist bei Säuglingen noch nicht vollständig entwickelt und die Milch kann so leicht wieder in der Speiseröhre aufsteigen und in den Mund zurückfließen.

Ein Spuckbaby ist meist kein Grund zur Sorge. Der Körper Deines kleinen Lieblings braucht einfach etwas Zeit, sich an die Nahrungsaufnahme zu gewöhnen. Bei Unsicherheiten gilt wie immer: Suche lieber einmal zu viel als einmal zu wenig Rat und Hilfe beim Profi.

Zur Entstehung dieses Artikels:

Alle Inhalte aus in diesem Artikel basieren auf vertrauenswürdigen, fachspezifischen und öffentlichen Quellen. Die hier aufgeführten Ratschläge und Informationen ersetzen keinesfalls die medizinische Betreuung durch entsprechendes Fachpersonal. Konsultiere für eine professionelle Diagnose und Behandlung immer Deinen Arzt bzw. Deine Ärztin.

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