Wenn dein Baby Schlafprobleme hat

Stundenlanges Wiegen, Auf- und Ablaufen, Schunkeln oder Wippen. Fast alle frischgebackenen Eltern kennen das: Dein Baby kann einfach nicht schlafen, obwohl dein kleiner Schatz doch so müde ist. Je länger diese Phase dauert, desto mehr drängt sich der Gedanke auf, dass dein Liebling unter echten Schlafproblemen leiden könnte. Aber ab wann spricht man bei Babys wirklich von einer Schlafstörung und was kann man dagegen tun?

Wie viel Schlaf benötigt ein Baby?

Das Schlafbedürfnis eines Menschen sinkt mit zunehmendem Alter. Säuglinge benötigen in den ersten Wochen und Monaten innerhalb von 24 Stunden ungefähr 17 Stunden Schlaf. Bis zum zehnten Lebensjahr halbiert sich die Zahl fast (neun Stunden). Erwachsene benötigen nur noch sieben bis acht Stunden. Das Schlafbedürfnis befindet sich also im stetigen Wandel.

Bei Neugeborenen wird der Tag und die Nacht von Nahrungsaufnahme und Schlaf bestimmt. Ungefähr fünf Schlafeinheiten sind durchaus normal. Bis zum sechsten Monat schläft so manches Baby schon etwas länger am Stück. Im Laufe des ersten Jahres sinkt das Schlafbedürfnis. Jetzt werden tagsüber nur noch zwei Nickerchen gemacht. Mit 18 Monaten gehen viele Babys zum Mittagsschlaf über und ruhen tagsüber nur noch einmal.

Es ist schwer, ganz genau zu sagen, wie viele Stunden Schlaf dein kleiner Schatz wirklich benötigt. Auch unter Babys gibt es Langschläfer:innen und Frühaufsteher:innen. Außerdem beeinflussen äußere Faktoren den Schlaf – zum Beispiel Krankheitsphasen. Sollte dein Liebling nicht die empfohlenen Schlafzeiten einhalten, heißt das noch lange nicht, dass ein echtes Schlafproblem besteht.

Was sind häufige Schlafprobleme bei Babys?

Was wir unter normalem Schlaf verstehen, kann man nicht einfach so auf Babys übertragen. Für unser Empfinden schlafen fast alle Babys bis zum Ende ihres ersten Lebensjahres schlecht.

Übliche Schlafprobleme bei Babys

Eine Reihe von Schlafproblemen sind für ein Baby völlig normal und werden sich im Laufe der Monate und Jahre von selbst regulieren.

Dazu gehören:

  • Dein kleiner Schatz schläft nicht durch und wacht immer mal wieder auf.

  • Dein Liebling verändert häufig die Schlafposition oder bewegt sich viel.

  • In den ersten drei Monaten lässt sich noch kein geregelter Tag-Nacht-Rhythmus feststellen.

  • Dein kleiner Schatz findet in den ersten Lebensmonaten nicht ohne deine Hilfe in den Schlaf.

  • Der Schlaf wird unterbrochen, weil dein Liebling hungrig ist.

All das ist völlig normal und sollte dich nicht in Sorge versetzen. Oft steckt hinter unruhigem Schlaf oder Einschlafproblemen auch eine Regulationsstörung. Diese lässt sich bei manchen Babys in den ersten drei Monaten beobachten und bessert sich im Laufe der Zeit.

Temporäre Schlafprobleme bei Babys

Äußere Faktoren haben einen großen Einfluss auf den Schlaf deines kleinen Schatzes:

  • Ungewohnter Tagesablauf: Babys lieben Routinen. Der immer gleiche Ablauf beim Essen, Spielen und Zubettgehen hilft Kindern, auch am Abend zur Ruhe zu kommen. Alles hat also seine feste Zeit. Gerät diese Routine durcheinander – zum Beispiel durch eine Reise oder den Besuch bei Verwandten –, kann sich das auch negativ auf den Schlaf auswirken.

  • Zahnen: Wacht dein kleiner Schatz häufig auf und reibt sich das Zahnfleisch oder das Ohr? Dann könnte es sein, dass dein Liebling Zähne bekommt. Im Durchschnitt beginnt ein Baby mit sechs Monaten zu Zahnen. Da das nicht immer schmerzfrei verläuft, könnte das vorübergehend zu Schlafproblemen führen.

  • Veränderter Schlafrhythmus: Viele Eltern verreisen während der Elternzeit. Normalerweise sind Babys dann zwischen vier und 13 Monaten alt. Liegt das Reiseziel in einer anderen Zeitzone, wird deinem kleinen Schatz der Jetlag zu schaffen machen und Schlafprobleme sind vorprogrammiert.

  • Impfen: Es ist nicht erwiesen, dass es bei Babys zu Schlafstörungen nach einer Impfung kommt. Allerdings berichten Eltern immer wieder davon. Ein unruhiger Schlaf kann eine mögliche Nebenwirkung der Pneumokokken-Impfung (drei Impfungen im ersten Lebensjahr) sein.

Mach dir keine allzu großen Sorgen, wenn dein kleiner Schatz unruhig schläft. Überlege zunächst, ob es in letzter Zeit Veränderungen gab, die zu Schlafproblemen geführt haben könnten. Meist ist die Erklärung schnell gefunden und die Phase geht auch wieder vorbei. Fast ein Fünftel aller Kinder haben übrigens bis zu ihrem sechsten Lebensjahr Schlafprobleme. Du bist damit also nicht allein!

Was versteht man unter einer Schlafstörung bei Babys?

Du solltest etwas genauer hinschauen, wenn dein Liebling tagsüber quengelig oder unausgeglichen ist, weil er / sie nachts nicht gut schläft. Vielleicht liegt doch ein schwerwiegenderes Problem zugrunde.

Nachtschreck

Der Nachtschreck (Pavor nocturnus) ist ein Phänomen bei Kleinkindern. Wenn du folgende Dinge beobachtest, könnte es sich eventuell um den Nachtschreck handeln:

  • Dein kleiner Schatz wacht in der ersten Hälfte der Nacht auf, aber du hast das Gefühl, dass er / sie eigentlich noch schläft.

  • Es ist dir nur schwer möglich, deinen Liebling aufzuwecken.

  • Dein Schatz schreit und wirkt besonders ängstlich.

  • Am nächsten Tag kann er / sie sich offensichtlich an nichts erinnern.

Der Nachtschreck tritt gern im Zusammenhang mit fiebrigen Erkrankungen in Phasen emotionaler Belastungen oder bei Schlafmangel auf. Das heißt, es handelt sich auch hier nicht unbedingt um einen Dauerzustand. Die Durchschlafprobleme verschwinden meist von allein wieder.

Schlaftrunkenheit bei Babys

Weniger drastisch hingegen ist die Schlaftrunkenheit. Wird dein kleiner Schatz spontan wach oder geweckt, kann es zu einer Art Orientierungslosigkeit kommen.

Diese äußert sich folgendermaßen:

  • verlangsamte Reaktion auf äußere Reize

  • gegebenenfalls undeutliche Sprache

  • örtliche und zeitliche Orientierungslosigkeit

  • kein Erinnerungsvermögen an die Zeit des Aufwachens

Dieser Zustand normalisiert sich nach 10–15 Minuten wieder. Mit Einsetzen der Pubertät verwächst sich meist auch die Schlaftrunkenheit.

Schnarchen und Atemaussetzer bei Babys

Solltest du nachts ein Schnarchen vernehmen, muss das nicht immer von deinem Partner / deiner Partnerin kommen. Auch Babys können schon ordentlich schnarchen und sogar Atemaussetzer (Apnoe) haben. Die Gründe hierfür sind oftmals vergrößerte Mandeln, eine Fehlstellung des Kiefers oder eine Lippen-Kiefer-Gaumenspalte.

Die Folge bei Erwachsenen: Trotz genügend Schlaf fühlen sie sich abgeschlagen und leiden unter Müdigkeit. Bei Kindern ist jedoch genau das Gegenteil der Fall: Sie sind aufgedreht und zappelig. Sprich hierzu am besten mit deinem Kinderarzt / deiner Kinderärztin. Gegebenenfalls wird dieser / diese dich an ein Schlaflabor verweisen. Hier lässt sich feststellen, wie ausgeprägt das Problem ist und wie man Abhilfe schaffen kann.

Auch Schlafwandeln und häufige Albträume sind ernst zu nehmende Probleme. Diese solltest du am besten mit deinem Arzt / deiner Ärztin besprechen. Denn manchmal stehen Schlafprobleme bei Babys auch in einem Zusammenhang mit einer organischen Störung, die behandelt werden kann.

Wie kann man Schlafproblemen bei Babys vorbeugen?

Egal, ob dein kleiner Schatz an relativ üblichen Schlafproblemen oder einer echten Schlafstörung leidet: Du solltest auf jeden Fall darauf reagieren. Wie kann ein Baby schlafen lernen? Vielleicht hilft bereits einer der folgenden Tipps.

Eine gute Schlafumgebung

Erwachsene und auch Babys schlafen nur dann richtig gut ein, wenn sie sich sicher und geborgen fühlen. Sorge also für eine ruhige und gemütliche Atmosphäre. Vermeide grelles Licht, Lärm und zu viel Chaos im Schlafbereich. Es soll ein Ort sein, an dem dein kleiner Schatz loslassen und entspannen kann.

Gerade ein Säugling schläft am besten in unmittelbarer Nähe zu den Eltern. Daher sollte dein Schlafzimmer ein Ort der Ruhe sein, falls dein Liebling die Nacht mit dir in einem Raum oder Bett verbringt. Das gilt auch dann, wenn du deinen kleinen Schatz nachts fütterst. Hier empfiehlt sich ein gedämpftes oder indirektes Licht.

Einschlafrituale

Einzuschlafen heißt auch immer, dass dein Liebling sich in gewisser Art und Weise von dir trennen muss. Wehrt sich dein Baby gegen das Einschlafen, dann helfen vielleicht Einschlafrituale. Diese sollten sich an jedem Abend ungefähr zur selben Uhrzeit wiederholen. So kann sich dein Baby gut auf das Zubettgehen einstellen.

Beliebte Rituale sind:

Das Ritual sollte nicht länger als 30 Minuten dauern und immer gleich ablaufen. Tätigkeiten, die deinen Liebling zu sehr aufwühlen würden, sind hier natürlich ungeeignet. Dazu gehört zum Beispiel das Hören von lauter Musik oder ein zu intensives Spiel. Nutze diese Zeit vielmehr, um den Tag langsam und ruhig zu verabschieden.

Für einen guten Nachtschlaf

Darüber hinaus solltest du auf die folgenden Dinge achten, damit dein kleiner Schatz nachts ruhig schlafen kann:

  • Dein Liebling sollte nicht schwitzen. Eine Raumtemperatur zwischen 16–18 Grad Celsius ist angenehm.

  • Lege deinen Schatz zum Schlafen auf den Rücken.

  • Verwende einen Schlafsack.

  • Wähle eine härtere Matratze für das Babybett.

  • Gib keine schwere Kost vor dem Zubettgehen.

Im Allgemeinen sollte die Einschlafsituation der Schlafsituation in der Nacht entsprechen. Dein kleiner Schatz wacht ungefähr alle zwei Stunden auf. Hat sich die Umgebung dann im Vergleich zur Einschlafsituation verändert, reagiert dein Liebling womöglich etwas ängstlich und will nicht mehr einschlafen. Ideal wäre es also, wenn er / sie lernt, ohne Hilfsmittel einzuschlafen.

Falls dein kleiner Schatz unter Schlafproblemen leidet, kann auch ein Schlaftagebuch helfen. Damit lässt sich einfach herausfinden, wie viel Stunden dein Liebling innerhalb von 24 Stunden wirklich schläft. Halten die Schlafstörungen bei deinem Baby an, dann kontaktiere am besten deinen Arzt / deine Ärztin.

Die hier aufgeführten Ratschläge und Informationen ersetzen keinesfalls die medizinische Betreuung durch entsprechendes Fachpersonal. Konsultiere für eine professionelle Diagnose und Behandlung immer deinen Arzt / deine Ärztin.

Zur Entstehung dieses Artikels:
Alle Inhalte in diesem Artikel basieren auf vertrauenswürdigen fachspezifischen und öffentlichen Quellen, wie der BZgA (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung), dem Ärzteblatt oder den „Richtlinien des Gemeinsamen Bundesausschusses über die ärztliche Betreuung während der Schwangerschaft und nach der Entbindung (Mutterschafts-Richtlinien)”. Die hier aufgeführten Ratschläge und Informationen ersetzen keinesfalls die medizinische Betreuung durch entsprechendes Fachpersonal. Konsultiere für eine professionelle Diagnose und Behandlung immer deinen Arzt / deine Ärztin.

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