Karies bei Kindern: Vorbeugen & Symptome erkennen

Was für ein Ereignis: Endlich ist der erste Milchzahn da! Und damit vielleicht sogar die ersten Sorgen, denn auch kleine Kinder können bereits schlechte Zähne haben. Du solltest frühzeitig mit dem täglichen Putzen beginnen, damit dein Baby nicht schon im 1. Jahr Karies entwickelt oder gar ein Loch im Zahn hat.

Die Milchzähne und ihre Entwicklung

Bereits im Bauch der Mutter werden die Zähne im Kiefer des ungeborenen Kindes angelegt. Schon um die 7. - 8. Schwangerschaftswoche bilden sich die Zahnknospen im Mund. Der erste durchgebrochene Zahn zeigt sich bei den meisten Babys circa um den 6. Lebensmonat herum. Im Alter von 2,5 bis 3 Jahren sind in der Regel alle Milchzähne vollständig durchgebrochen. Kleinkinder haben insgesamt 20 Milchzähne. Im Gegensatz dazu weist das bleibende Gebiss eines Erwachsenen 28 Zähne, genauer gesagt 32 Zähne (mit den Weisheitszähnen) auf. Die Milchzähne sind nicht nur zum Kauen wichtig. Sie dienen auch als Platzhalter für die später bleibenden Zähne. Die Milchzähne bleiben den Kindern bis zu ihrem sechsten oder siebten Lebensjahr erhalten. Dann beginnen die Schneidezähne auszufallen. Zu dieser Zeit brechen oftmals auch ganz unbemerkt die Milchbackenzähne durch, da dafür nicht extra ein Zahn weichen muss. Auch wenn die Milchzähne ab einem gewissen Zeitpunkt von den bleibenden Zähnen ersetzt werden, gilt: Täglich mindestens zweimal die Zähne putzen ! Auch die ersten Zähne können bereits von Karies befallen werden.

Mögliche Ursachen von Karies bei Milchzähnen

Milchzähne sind viel anfälliger für Karies, da der Zahnschmelz, der den Zahn schützt, nur maximal einen Millimeter dick ist. Die bleibenden Zähne sind von einer zwei Millimeter dicken Schicht umgeben und daher etwas robuster. Karies bei Kleinkindern oder auch schon bei Babys entsteht, wenn sich der Zahn mit einem pelzigen Belag überzieht. Dieser Zahnbelag setzt sich aus Bakterien, Speichel und Nahrungsresten (auch Mutter- oder Pulvermilch) zusammen. Je nach Ernährung legt sich damit auch mehr oder weniger viel Zucker auf den Zähnen ab. Wenn die Bakterien dann den Zucker zersetzen, entsteht eine Säure. Diese wiederum greift die dünne Zahnschmelzschicht an. Würde man die Zähne nicht putzen, hätten die Bakterien ein leichtes Spiel und würden nach und nach den Zahn zerstören. Im schlimmsten Fall hieße das: Ein Loch im Milchzahn! Karies am Milchzahn kann man daher mit guter und vor allem täglicher Mundhygiene vorbeugen. Bei Kindern sind meist die oberen Schneidezähne von Karies betroffen, da diese am häufigsten mit Getränken aus dem Fläschchen in Kontakt kommen. Das kann zur sogenannten „Fläschchenkaries“ führen. Während des Schlafens verringert sich der Speichelfluss, sodass Zuckerrückstände leichter in Kontakt mit den Zähnen bleiben und dort Schaden anrichten können. Deswegen ist das Einschlafen mit einer Nuckelflasche für Kinderzähne gefährlich und sollte unbedingt vermieden werden. Die Flüssigkeit würde anderenfalls über Nacht an den Milchzähnen haften bleibt und kann dort Karies verursachen. Auch eine heiße Schokolade oder ein Snack sollte z. B. nie vor dem Schlafengehen und nach dem Putzen der Zähne angeboten werden.

Karies an den Milchzähnen erkennen

Nicht immer gelingt es den Eltern, die Milchzähne vor Kariesbefall zu schützen. Es ist wichtig, dass die ersten Anzeichen von Karies erkannt werden, damit du handeln kannst. Aber wie sieht Karies an Milchzähnen überhaupt aus? Achte beim Zähneputzen auf folgende Symptome:

  • Im Anfangsstadium lassen sich kreidig-weiße Bereiche auf der Oberfläche der Zähne, meist entlang des Zahnfleischrands, erkennen.

  • Schreitet der Befall fort, verfärben sich diese Flecken bräunlich und später entstehen dunkle Zahnstümpfe.

  • Reagiert dein Baby auf Heißes, Kaltes oder Süßes sehr empfindlich, könnte dies ebenfalls ein Hinweis auf Karies sein.

  • Später könnte dein Kleinkind oder Baby über dauerhafte Schmerzen klagen.

Anzeichen für Karies

Bereits auf die ersten kleinen Anzeichen von Karies solltest du reagieren. Eine frühe Behandlung kann die weitere Verbreitung von Karies an den Milchzähnen stoppen. Vereinbare also möglichst schnell einen Zahnarzttermin. In der Zahnarztpraxis kann man kariöse Milchzähne mithilfe einer starken Lichtquelle, einem Spiegel oder einer Sonde gut erkennen. Manchmal muss zur endgültigen Klärung ein Röntgenbild erstellt werden.

Die Behandlung von Karies bei Kindern

Sollten die Milchzähne tatsächlich von Karies befallen sein, führt kein Weg an einer Behandlung vorbei. Denn unbehandelt kann Karies zu chronischen Schmerzen, Infektionen, faulen Zähnen und anderen Erkrankungen führen.

Raus mit dem Zahn?

Ob man bei Kindern den Milchzahn wegen Karies ziehen muss, hängt unter anderem vom Ausmaß und der Tiefe der Karies ab. In den allermeisten Fällen wird man wahrscheinlich versuchen, den Zahn zu erhalten. Die moderne Zahnmedizin macht es durch neuartige Instrumente und Füllmaterialien möglich, auch kaputte Zähne wieder herzustellen. Die befallene Schicht mit einer Kunststoffmasse zu versiegeln, ist nur eine von vielen Möglichkeiten, dies zu tun.

Karies alternativ behandeln?

Hat ein Kleinkind bereits Karies, sollte immer ein Zahnarzt / eine Zahnärztin aufgesucht werden. Allein mit Hausmitteln oder alternativen Heilmitteln kann man Karies nicht behandeln und gar heilen. Gerade bei beginnender Karies kann man jedoch dem Loch im Milchzahn vorbeugen, indem man noch genauer und regelmäßig die Milchzähne mit fluoridhaltiger Zahnpasta putzt und den Verzehr von zucker- und säurehaltigen Lebensmitteln und Getränken einschränkt. Bei Kindern mit einem sehr hohen Kariesrisiko (z. B. bei Kreidezähnen) kann das Auftragen von Fluoridlack durch den Zahnarzt / die Zahnärztin in einigen Fällen das Voranschreiten der Karies verhindern. Auch Xylit wird eine kariesreduzierende Wirkung nachgesagt. Um einen positiven Effekt zu erzielen, muss man jedoch konsequent sein und dem Kind mehrmals am Tag xylithaltige Produkte anbieten. Befrage auch deinen Zahnarzt / deine Zahnärztin, was du vorbeugend gegen Karies tun kannst.

Kontrolluntersuchungen

Um die Zähne zu schützen und der Entstehung von Karies vorzubeugen, sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen auch bei Kindern wichtig. Hier kann Karies im Anfangsstadium erkannt und sofort behandelt werden. Um die Zähne deines Kindes also dauerhaft gesund zu halten, solltest du – sobald dein Baby 1 Jahr alt ist – zweimal im Jahr einen Zahnarzttermin vereinbaren.

Viele Bundesländer halten für Babys und Kleinkinder einen zahnärztlichen Kinderpass bereit. Wie im gelben Untersuchungsheft deines Kindes können hier die Behandlungen eingetragen und dokumentiert werden. Dieses Angebot solltest du wahrnehmen!

Karies bei Kindern vorbeugen: Diese Dinge kannst du tun

Das A und O der Kariesprophylaxe ist die tägliche und gründliche Mundhygiene.

Ausrüstung

Gewöhne dein Baby früh an die tägliche Routine des Zähneputzens. Das geht sogar auch schon ohne Zähne: Du könntest mit einem feuchten, weichen Waschlappen, einem Fingerling oder einer besonders weichen Zahnbürste den Kiefer deines Lieblings sanft massieren. Nachdem der erste Milchzahn durchgebrochen ist, geht das Putzen so richtig los. Verwende dafür eine weiche Zahnbürste mit kurzen Borsten. Mit der Zahnpasta solltest du gerade am Anfang sehr sparsam umgehen und nur eine kleine Menge verwenden. Je nach Alter deines Kindes und verwendeter Zahncreme reicht eine Menge, die der Größe eines Reiskorns oder einer Erbse entspricht. Achtung: Es besteht die Möglichkeit einer Übertragung der Kariesbakterien über den Speichel. Teile daher deine Zahnbürste nicht mit deinem Baby und verwende auch getrenntes Besteck. Du solltest auch nicht den Schnuller oder eine Flasche deines Babys in den Mund nehmen.

Putz-Methode

Sobald die meisten Zähne da sind, können Kinder an die richtige Putz-Methode herangeführt werden. Beim Putzen empfehlen die meisten Zahnärzt:innen zur Vorbeugung von Karies die KAI-Methode. Damit können die Zähne von allen Seiten erreicht werden:

  • K = Kauflächen. Die Kauflächen der Zähne werden mit Hin- und Herbewegungen zuerst geputzt.

  • A = Außenflächen. Die Außenflächen werden im Anschluss daran mit kreisenden Bewegungen gereinigt. Dabei sollten die Zähne des Ober- und Unterkiefers aufeinanderliegen und der Mund locker geöffnet sein.

  • I = Innenflächen. Zum Schluss putzt man die Innenflächen von Rot nach Weiß (vom Zahnfleisch zu den Zähnen).

Eltern sollten beim Putzen nichts dem Zufall überlassen und auch bei älteren Kindern lieber noch einmal nachputzen. Die beste Zeit zum Zähneputzen ist übrigens nach dem Essen. Das heißt, mindestens einmal nach dem Frühstück und einmal nach dem Abendbrot. Bei Bedarf auch zwischendurch, wie nach dem Verzehr von Süßigkeiten.

Ernährung und Spülen

Eine oft unterschätze Säule der Mundhygiene ist die richtige Ernährung. Versuche, zucker- und säurehaltige Lebensmittel und Getränke, so weit wie möglich, zu vermeiden oder den Konsum zu beschränken. Das hilft nicht nur den Milchzähnen deines Kindes, sondern beugt auch Übergewicht vor und ermöglicht deinem Kind ein gesundes Wachstum. Animiere dein Kind dazu, viel Wasser zu trinken. Dadurch werden Essensreste und zahnschädigende Säuren aus dem Mund gespült und der Körper mit ausreichend Flüssigkeit versorgt. Am besten ist es, wenn nach jeder Mahlzeit der Mund mit klarem Wasser ausgespült wird. Eine gesunde und ausgewogene Ernährung mit Ballaststoffen (z. B. Vollkornprodukte, Gemüse) und kalziumhaltigen Lebensmitteln (wie Milchprodukte) kann die Entstehung von Karies bei Kindern erfolgreich vorbeugen. Kleine, bissfeste Zwischenmahlzeiten, wie Karotten oder leicht gedämpfter Brokkoli halten die Zähne gesund.

Fluorid

Kinderzahnärzt:innen raten dazu, mit dem Durchbruch des ersten Zähnchens fluoridhaltige Zahnpasta zu verwenden, da Fluorid erwiesenermaßen durch den direkten Kontakt mit dem Zahn Karies vorbeugen kann.

Fluorid kann gerade in den ersten Lebensmonaten in Tablettenform (meist in Kombination mit Vitamin D) verabreicht werden. Dann allerdings sollte eine Zahnpasta ohne Fluorid benutzt werden, da es ansonsten zur Bildung einer sogenannten Fluorose kommen kann. Bitte sprich die geeignete Darreichungsform mit deinem Kinderarzt / deiner Kinderärztin ab.

Tipps um Karies bei Babys vorzubeugen

FAKTEN IM ÜBERBLICK

Karies ist eine Erkrankung der Zähne. Sie kann durch Bakterien im Zahnbelag, zuckerhaltige Lebensmittel und eine mangelnde Mundhygiene entstehen. Karies frisst sich durch den Zahnschmelz und schädigt die Struktur des Zahns.

Auch bei guten Milchzähnen gilt weiterhin: Putzen, putzen, putzen! Vergiss beim Kampf gegen Karies aber nicht, dass Zähneputzen auch Spaß machen soll. Mit lustigen Zahnputzliedern wird diese Pflicht zum Vergnügen.

Zur Entstehung dieses Artikels:
Alle Inhalte aus in diesem Artikel basieren auf vertrauenswürdigen, fachspezifischen und öffentlichen Quellen. Die hier aufgeführten Ratschläge und Informationen ersetzen keinesfalls die medizinische Betreuung durch entsprechendes Fachpersonal. Konsultiere für eine professionelle Diagnose und Behandlung immer deinen Arzt bzw. deine Ärztin.

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