Wie groß wird mein Kind?

Für Eltern ist es faszinierend und spannend, die Entwicklung des eigenen Kindes zu verfolgen. Wünschen Sie sich nicht auch manchmal, einen Blick in die Glaskugel werfen zu können, um die Frage zu stellen: „Wie groß wird mein Kind?“. Tatsächlich gibt es hierfür Anhaltspunkte – und sogar eine Formel, mit der sich die voraussichtliche Endgröße berechnen lässt.

Wie groß wird mein Baby? Die wichtigsten Faktoren des Wachstums

Die Körpergröße eines Kindes wird schon während der Schwangerschaft geschätzt, gleich nach der Geburt gemessen und spielt auch im weiteren Verlauf der kindlichen Entwicklung eine entscheidende Rolle. Denn ein gesundes Wachstum ist ein wichtiger Faktor bei der Entwicklung eines Babys. Viele Eltern markieren die Größe ihres Kindes sogar am Türrahmen, um die Größenentwicklung zu verfolgen.

Was begünstigt das Wachstum?

Leichter zu beantworten als die Frage „Wie groß wird mein Kind“ ist die Frage „Wie groß kann mein Kind überhaupt werden?“, denn hierbei spielen mehrere Faktoren eine Rolle:

  • Genetik: Dies ist der mit Abstand wichtigste Faktor bei der zu erwartenden Körpergröße eines Kindes. Fragt sich ein Kind: „Wie groß werde ich noch?“, lohnt sich ein Blick auf die Größe der Eltern. Denn tatsächlich ist es weitgehend in den Genen festgelegt, wie viele Zentimeter man maximal erreichen kann.

  • Schlaf: Ausreichend Schlaf ist nicht nur für die Regeneration des Körpers, sondern auch für das Wachstum wichtig. Schließlich wird vor allem im Schlaf das körpereigene Wachstumshormon ausgeschüttet.

  • Bewegung: Für den Aufbau eines gesunden Muskel- und Skelettsystems ist körperliche Bewegung wichtig. Damit ist jedoch kein übermäßiger Sport gemeint. Solange Kinder ihren natürlichen Bewegungsdrang ausleben dürfen, steht einem gesunden Wachstum nichts im Weg.

  • Seelische und körperliche Gesundheit: Organische Krankheiten oder psychosoziale Störungen können ein Grund für einen sogenannten Knick in der Wachstumskurve eines Kindes sein. Sofern die Ursache rechtzeitig erkannt und behandelt wird, kann dieser Knick wieder ausgeglichen und das Wachstum aufgeholt werden

Auch mit einer ausgewogenen Ernährung können Sie tagtäglich die gesunde Entwicklung Ihres Kindes unterstützen.

Lässt sich das Wachstum beeinflussen?

Der entscheidende Baustein im Wachstum Ihres Kindes ist die genetische Veranlagung. Heutzutage werden Menschen aufgrund von hohen Ernährungsstandards und guter medizinischer Versorgung allgemein größer als früher. Forscher gehen jedoch davon aus, dass wir unser genetisches Potenzial mittlerweile ausgeschöpft haben und uns die nächsten Generationen nicht über den Kopf wachsen werden.

Auch hat es nichts zu bedeuten, wenn Ihr Kind kleiner oder größer als seine Altersgenossen ist. Sie haben bei der Erziehung oder Versorgung nichts falsch gemacht, denn Abweichungen von der Statistik sind nicht ungewöhnlich. Außerdem entwickelt sich jedes Kind unterschiedlich.

Die Körpergröße des Kindes ist etwas, worüber sich Eltern womöglich einige Gedanken machen, allerdings nur selten eine Kontrolle darüber haben. Freuen Sie sich also in erster Linie über eine gesunde Entwicklung und lassen Sie sich vom Kinderarzt beraten, falls Sie sich Sorgen machen sollten.

Wie groß wird mein Kind – eine Formel zur Berechnung

Lässt sich anhand der Größe der Eltern die Antwort auf die Frage „Wie groß wird mein Kind“ berechnen? Mit absoluter Sicherheit nicht – doch die voraussichtliche Körpergröße lässt sich dennoch ungefähr bestimmen. Denn es gibt statistische Werte, aus denen sich eine Formel ergibt, die Ihnen einen Hinweis darauf gibt, wie groß Ihr Schatz werden könnte.

Wie groß wird mein Junge?

Um herauszufinden, wie groß Ihr Sohn ungefähr werden kann, addieren Sie die Körpergröße der Mutter und des Vaters in Zentimetern. Diese Summe teilen Sie durch zwei und zählen 6,5 Zentimeter hinzu. Die Formel lautet also: [(Größe des Vaters + Größe der Mutter) : 2] + 6,5 Zentimeter

Wie groß wird mein Mädchen?

Ganz ähnlich funktioniert die Berechnung bei Ihrer Tochter. Bei Ihr werden die 6,5 Zentimeter allerdings nicht zur Durchschnittsgröße der Eltern addiert, sondern davon abgezogen.

Die Formel lautet also: [(Größe des Vaters + Größe der Mutter) : 2] – 6,5 Zentimeter Nehmen Sie die Zahl auf Ihrem Taschenrechner allerdings nicht als Maß aller Dinge. Schwankungen von bis zu 8,5 Zentimeter um diesen Mittelwert herum sind durchaus möglich.

Wenn das Wachstum Ihres Kindes außerhalb dieses Bereiches verläuft und / oder die Wachstumskurve abknickt und sich ihr Kind fragt: „Wie groß werde ich noch?“, kann der Kinderarzt weitere Untersuchungen veranlassen. Mithilfe eines Röntgenbildes der linken Hand kann das sogenannte Knochenalter bestimmt und mit dem chronologischen Alter des Kindes verglichen werden. Das Ergebnis kann -zusammen mit der voraussichtlichen Endgröße, der Wachstumskurve und der Wachstumsgeschwindigkeit- eine zuverlässigere Wachstumsprognose liefern.

In Stein gemeißelt ist auch die allerdings nicht. Die genaue Größe, die Ihr Liebling eines Tages erreichen wird, wird sich leider erst in der Zukunft offenbaren. Sollten die Untersuchungsergebnisse auffällig sein, wird Ihr Kinderarzt weitere Untersuchungen veranlassen.

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Junge oder Maedchen
Dies ist ein Pflichtfeld.

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*Gib die Ergebnisse der letzten Messung deines Babys ein. **Quelle: Weltgesundheitsorganisation (WHO)

Wie groß sollte mein Kind sein?

Alle Vorhersagen zur Größe hängen davon ab, welchen Verlauf das Wachstum Ihres Kindes nimmt. Ihr Kinderarzt wird die Größe und das Gewicht bei jeder Vorsorge-Untersuchung dokumentieren und in einer Tabelle festhalten.

Wie kann ich sehen, ob ob die Größe meines Babys im Normbereich liegt?

Diese Wachstumstabelle kann ebenfalls einen Hinweis auf die Frage „Wie groß wird mein Kind“ geben. Sie zeigt sogenannte Perzentilenkurven an, die verraten, in welchem Verhältnis sich die Körpergröße des Kindes im Vergleich zu Gleichaltrigen befindet.

Vor allem dient die Kurve dazu, starke Abweichungen und damit mögliche Wachstumsstörungen frühzeitig erkennen und behandeln zu können. Zur Beurteilung der Frage, ob Ihr Schatz gesund heranwächst, wird der Kinderarzt nicht nur den aktuellen Wert auf der Wachstumskurve eintragen und mit dem durchschnittlichen Mittelwert vergleichen, sondern auch beobachten, ob das Wachstum entlang der jeweiligen Kurve verläuft.

Wie groß sollte mein Kind aktuell, laut Durchschnittswerten, sein?

Beim Kleiderkauf für Ihr Kind werden Sie es vielleicht merken: Stimmt die für das jeweilige Alter empfohlene Konfektionsgröße, die sich nach der Körpergröße berechnet, kurz nach der Geburt vielleicht noch überein, wird dies mit zunehmendem Alter schon schwieriger. Daran sieht man, dass der Begriff Durchschnitt beim Thema Körpergröße relativ ist. Als Orientierung können jedoch diese Mittelwerte dienen:

 

Alter in JahrenDurchschnittsgröße Mädchen (in Zentimetern)Durchschnittsgröße Jungen (in Zentimetern)
068,370,2
181,582,9
291,192,9
3100101,2
4107,2108
5114,3114,8
6120,7121,2
7126,4127,9
8132,4133,8
9138138,7
10144,2143,9
11150,8149,8
12157,3155,1
13161,4162,9
14163,7170,3
15165175,1
16165,7177,6
17165,2178,2

 

Erkenne ich an der Schuhgröße, wie groß mein Kind wird?

Apropos Kleidergröße: Immer noch hält sich der Mythos, dass die Größe der Füße einen Hinweis auf die Frage „Wie groß wird mein Kind?“ geben könnte. Verrät also ein Blick auf die Schuhgröße die zukünftige Größe Ihres Kindes? Dieser Mythos bewahrheitet sich nicht: Das Fußwachstum verläuft nämlich anders als das des restlichen Körpers.

Die Füße von Kleinkindern wachsen durchschnittlich bis zu zwei Millimeter im Monat. Dieses rasante Wachstum nimmt jedoch mit dem Erreichen des 5. Lebensjahrs langsam wieder ab. Bis zum Beginn der Pubertät wachsen Füße dann nur noch etwa 0,9 Zentimeter pro Jahr. Bei Mädchen ist mit etwa 12 Jahren und bei Jungen mit circa 14 Jahren das Fußwachstum meist schon abgeschlossen.

Wie schnell wächst mein Kind?

Machen Sie sich stets bewusst, dass das Wachstum alles andere als kontinuierlich verläuft. Den größten Sprung macht Ihr Baby in seinem ersten Lebensjahr, in dem es durchschnittlich 25 Zentimeter wächst.

Im zweiten Lebensjahr ist es schon nur noch die Hälfte, also 12,5 Zentimeter, die Ihr Kind an Körperlänge zunimmt, und bis zum sechsten Lebensjahr schrumpft die Zahl der gewonnenen Zentimeter auf etwa fünf Zentimeter jährlich.

Zu Beginn der Pubertät nimmt das Wachstum in Form von Wachstumsschüben wieder an Fahrt auf. Jungen kommen in dieser Zeit auf ein Plus von etwa neun Zentimetern, bei Mädchen sind es ungefähr sieben.

In welchem Alter Ihr Kind seine endgültige Größe erreicht hat, ist so individuell wie Ihr Liebling selbst. Auch hier gibt es lediglich Mittelwerte. Denen zufolge ist ein Mädchen in der Regel mit 16 Jahren ausgewachsen und ein Junge mit 18 Jahren.

Wie bei allen Dingen gilt auch beim Thema Größe und Wachstum: Wenn Ihr einzigartiger Schatz hier von der Norm abweicht, muss dies nicht zwangsläufig auf ein Problem hinweisen

Was könnte dem Wachstum im Weg stehen?

Lassen Sie sich von Schwankungen in der Tabelle also nicht aus der Ruhe bringen. Auch in Sachen Körpergröße haben Kinder ihr eigenes Tempo. Sollten Sie sich dennoch um den Verlauf des Wachstumsverlaufes sorgen machen, sprechen Sie mit Ihrem Kinderarzt.

Gesprächsbedarf gibt es vor allem dann, wenn die Wachstumskurve abknickt oder sich die Körpergröße eines Kindes unterhalb der dritten Perzentile befindet. In diesem Fall sind lediglich drei Prozent der gleichaltrigen Kinder kleiner und es besteht der Verdacht auf einen Kleinwuchs. Ist die Größe oberhalb der 97. Perzentile angesiedelt, liegt ein Hochwuchs vor.

Mögliche Ursachen für einen Kleinwuchs können z.B. sein:

  • Vererbung (z.B. beim sogenannten familiären Kleinwuchs)

  • Hormonstörungen (beispielsweise ein Mangel am Wachstumshormon)

  • Skelettdysplasien

  • Immundefekte

  • Stoffwechselstörungen

  • seltene chromosomale oder syndromale Störungen

  • Rauchen, Alkoholkonsum oder mangelhafte Ernährung in der Schwangerschaft

  • psychosoziale Probleme (z. B. Vernachlässigung, Essstörung oder Missbrauch)

Mögliche Ursachen für Hochwuchs:

  • Vererbung

  • Hormonstörungen

  • Stoffwechselstörungen

  • seltene chromosomale Anomalien

Zum Teil können diese Wachstumsstörungen mit der richtigen Behandlung, etwa einer Hormontherapie, ausgeglichen werden. Ihr Kinderarzt wird Sie dazu beraten und / oder an einen Spezialisten verweisen.

Sollte die Körpergröße Ihres Kindes aber wie in den allermeisten Fällen schlicht und einfach genetisch bedingt sein, können Sie sich zurücklehnen und Ihrem kleinen oder großen Schatz einfach beim Wachsen zusehen.

Am Ende ist allein entscheidend, dass Ihr Kind glücklich gedeiht. Aber es kann natürlich auch schön sein, eine Antwort parat zu haben, wenn Ihr Liebling fragt: „Werde ich mal genauso groß wie du?“. Die moderne Medizin macht das bis zu einem gewissen Grad möglich. Doch entscheidend ist, sich auf die Zukunft zu freuen – und vor allem über die gemeinsame Gegenwart!

Zur Entstehung dieses Artikels:
Alle Inhalte aus in diesem Artikel basieren auf vertrauenswürdigen fachspezifischen und öffentlichen Quellen, wie der BZgA (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung), dem Ärzteblatt oder den „Richtlinien des Gemeinsamen Bundesausschusses über die ärztliche Betreuung während der Schwangerschaft und nach der Entbindung (Mutterschafts-Richtlinien)”. Eine ausführliche Liste aller verwendeten Quellen findest du im Anschluss an diesen Artikel. Die hier aufgeführten Ratschläge und Informationen ersetzen keinesfalls die medizinische Betreuung durch entsprechendes Fachpersonal. Konsultiere für eine professionelle Diagnose und Behandlung immer deine Ärztin/deinen Arzt.

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