
Blutschwämmchen bei Babys
4 Min.Aktualisiert am 10 Januar 2020
4 Min.Aktualisiert am 10 Januar 2020
Für Mamas und Papas gibt es nichts Wichtigeres, als das eigene Kind gesund aufwachsen zu sehen. Eine rötliche Wucherung auf der zarten Haut ihres kleinen Schatzes gehört also nicht zu den Dingen, die frischgebackene Eltern bei ihrem Neugeborenen gern entdecken. Aber solltest du ein sogenanntes Hämangiom bei deinem Baby sehen, lass dir gesagt sein: Du bist nicht allein! Die Blutschwämmchen bei Babys kommen öfter vor, als man denkt – und sind in den allermeisten Fällen ganz und gar harmlos.
Was sind Blutschwämmchen bei Babys?
Wer Hämangiom googelt, stößt zwischen verniedlichenden Begriffen wie Erdbeerfleck und Storchenbiss beim Baby auch auf weniger freundliche Begriffe wie Wucherung und Geschwulst oder gar Tumor. Doch das Stichwort heißt gutartig, denn fast immer sind die roten Stellen auf der Haut völlig ungefährlich.
Die häufigste Form der Blutschwämmchen bei Babys ist das sogenannte lokalisierte Hämangiom. Hier wird unterschieden zwischen:
Auch bei einem lokalisierten Hämangiom kann es zu Komplikationen kommen, wenn es an einer Stelle auftritt, an dem es körperliche Funktionen des Babys beeinträchtigt, wie zum Beispiel Auge, Ohrmuschel oder Lippen.
In den meisten Fällen sind Hämangiome für Babys jedoch lediglich aus kosmetischen Gründen störend, aber letztendlich harmlos. Da die Blutgefäße an diesen Stellen jedoch besonders dünnwandig sind, können leichter Blutungen und auch Infektionen entstehen. Sollte dein süßer Fratz sich also eine Schramme oder eine kleine Wunde im Umfeld des Blutschwamms zugezogen haben, empfiehlt es sich, den Bereich im Auge zu behalten – dann dürfte nichts passieren.
Wie entsteht ein Blutschwamm bei Babys?
Erdbeerfleck, Storchenbiss, Feuermal beim Baby: Wo ist der Unterschied?
Natürlich muss ein rötlicher Fleck nicht zwingend ein Erdbeerfleck bei Babys sein. Es gibt auch andere Veränderungen der Blutgefäße, die sich als rotes Mal bemerkbar machen und in manchen Fällen ein Leben lang erhalten bleiben.
Wie werden Blutschwämmchen bei Babys diagnostiziert?
Obwohl sich optische Unterschiede zwischen den Malen feststellen lassen und es in der Regel keinen Grund zur Sorge gibt, sollte bei jeder Art von Hautveränderung ein Arzt / eine Ärztin zurate gezogen werden.
Im ersten Gespräch mit deinem Kinderarzt / deiner Kinderärztin kann diese:r wahrscheinlich schon bestimmen, ob es sich bei dem rötlichen Fleck auf ihrem Baby um ein Blutschwämmchen bei deinem Baby handelt und welche Art vorliegt. Eventuell wird er Sie an eine:n spezialisierte:n Hautarzt / Hautärztin weiterverweisen.
Hierfür genügt in der Regel zunächst die „Blickdiagnose“. Um festzustellen, wie tief das Hämangiom beim Baby vorgedrungen ist, ist jedoch eine Ultraschalluntersuchung hilfreich. Die gibt außerdem Aufschluss darüber, wie sich das Blutschwämmchen bei deinem kleinen Schatz weiterentwickeln könnte. Gemeinsam mit dem Arzt / der Ärztin können Eltern dann entscheiden, ob eine Behandlung sinnvoll ist.
Wie lassen sich Blutschwämmchen bei Babys behandeln?
Obwohl sich ein Hämangiom in den meisten Fällen von ganz alleine zurückbildet, dauert dieser Prozess sehr lange. Bei segmentalen, schnell wachsenden oder ungünstig platzierten Blutschwämmchen ist eine ärztliche Behandlung ratsam. Um die Weiterentwicklung möglichst früh zu stoppen – oder einfach aus kosmetischen Gründen – entschließen sich viele Eltern deshalb, ein Blutschwämmchen zu entfernen.
Dabei steht nicht im Vordergrund, deinen kleinen Liebling sofort vollständig von dem Blutschwamm zu befreien. Vielmehr geht es darum, ein weiteres Wachstum zu verhindern. Hierfür gibt es verschiedene Möglichkeiten:
Wenn sich ein Hämangiom zurückgebildet hat, können eventuell geringfügige Rückstände wie narbige Hautveränderungen, ähnlich wie bei Babyakne oder erweiterte Äderchen, verbleiben. Konsultiere auch hier besser deinen Arzt / deine Ärztin, inwiefern sich diese kleinen Reste operativ oder mit Laser beseitigen lassen.
So beunruhigend ein Blutschwämmchen auf der zarten Haut deines kleinen Sonnenscheins zunächst aussehen mag: Verlasse dich darauf, dass es nur von vorübergehender Dauer ist und dein Schatz sich dennoch gesund und glücklich entwickeln wird.
Zur Entstehung dieses Artikels:
Alle Inhalte in diesem Artikel basieren auf vertrauenswürdigen fachspezifischen und öffentlichen Quellen, wie der BZgA (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung), dem Ärzteblatt oder den „Richtlinien des Gemeinsamen Bundesausschusses über die ärztliche Betreuung während der Schwangerschaft und nach der Entbindung (Mutterschafts-Richtlinien)”. Die hier aufgeführten Ratschläge und Informationen ersetzen keinesfalls die medizinische Betreuung durch entsprechendes Fachpersonal. Konsultiere für eine professionelle Diagnose und Behandlung immer deinen Arzt / deine Ärztin.
- Dr. med. Illing, Stephan. Das gesunde und das kranke Neugeborene. Stuttgart: Enke Verlag, 1993, Seite 158
- Reutter, Renate. Das Neugeborene in der Hebammenpraxis. Stuttgart: Hippokrates Verlag, 2004. Seite 110
- Pschyrembel, Klinisches Wörterbuch. Berlin:Verlag Walter de Gruyter, 2004. Seite 740
- Kinder- & Jugendärzte im Netz: Hämangiom
- Kinderblutkrankheiten.de : Welche Arten von infantilen Hämangiomen gibt es?
- Chirurgie Portal: Unterschiede zwischen Blutschwämmchen, Storchenbiss und Feuermal
- Universitätsklinikum Jena: Hämangiome
- Brandl, Almut. Homöopathie pocket. Grünwald: Börm Bruckmeier Verlag, 2005. Seiten 47, 50
- Apotheken Umschau: Infantiles Hämangiom: Therapie
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