Abpumpen von Muttermilch

Abpumpen von Muttermilch: Praktische Tipps, Techniken und Vorteile für deinen Alltag

4 Min.Aktualisiert am 21 November 2025

Das Abpumpen von Muttermilch ist für viele stillende Mütter ein wertvolles Hilfsmittel – egal ob du zurück in den Job gehst, deine Milchmenge regulieren möchtest oder einfach mehr Flexibilität beim Füttern brauchst. Ein paar grundlegende Tipps können das Abpumpen einfacher und stressfreier machen. Wenn du weißt, wie du die passende Pumpe auswählst, einen Pump-Rhythmus entwickelst, Milch sicher aufbewahrst und deine Ausrüstung richtig pflegst, kannst du das Stillen ganz nach deinen Bedürfnissen gestalten und genießen.

Ob du gerade deine ersten Pumpversuche unternimmst oder typische Herausforderungen meistern möchtest, dieser Überblick rund ums Abpumpen hilft dir, informierte und sichere Entscheidungen für dich und dein Baby zu treffen. Los geht’s mit allen wichtigen Infos, die jede frisch gebackene Mama kennen sollte!

Die passende Milchpumpe für deinen Alltag finden

Bevor es losgeht, ist die richtige Milchpumpe das A und O. Nur wenn sie zu deinem Lebensstil passt, wird das Abpumpen zum echten Gewinn – gerade dann, wenn du Abpumpen und Stillen kombinierst oder viel unterwegs bist.

Darauf solltest du bei der Wahl deiner Milchpumpe achten:

  • Wie oft möchtest du abpumpen?

  • Wo wirst du hauptsächlich abpumpen?

  • Wie lange sollen die einzelnen Pump-Sitzungen dauern?

  • Was ist dein Budget?

  • Möchtest du deine Milchmenge steigern?

Ein Gespräch mit einer Hebamme kann dir helfen, genau die richtige Milchpumpe für deinen Alltag zu finden. In der folgenden Tabelle haben wir die wichtigsten Unterschiede der gängigen Pumpentypen für dich zusammengefasst:

Milchpumpen im Vergleich

Hier sind die wichtigsten Unterschiede auf einen Blick:

Tipp

Erkundige dich bei deiner Krankenkasse, ob ein Zuschuss für eine Milchpumpe möglich ist – viele Kassen übernehmen die Kosten für den Kauf oder das Mieten einer Milchpumpe.

So benutzt du die Milchpumpe richtig

Mit dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung pumpst du ganz entspannt und sicher ab – unabhängig davon, ob du eine Handpumpe oder eine elektrische Pumpe verwendest:

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Säubere alles gründlich

Säubere alles gründlich

Wasch dir die Hände und stell sicher, dass die Milchpumpe und alle Teile sauber sind.

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Mach es dir bequem und entspann dich

Mach es dir bequem und entspann dich

Such dir einen ruhigen Ort, setz dich bequem hin – das unterstützt deinen Milchfluss.

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Reg den Milchspendereflex an – zum Beispiel so

Reg den Milchspendereflex an – zum Beispiel so

  • • an dein Baby denken
  • • ein Foto oder ein Kleidungsstück mit dem Geruch deines Babys griffbereit haben
  • • warm-feuchte Kompressen auf die Brust legen
  • • sanfte Brustmassage
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Setz die Brusthaube (Flansch) richtig an

Setz die Brusthaube (Flansch) richtig an

Sie sollte die Brustwarze und den Warzenhof gut umschließen – mittig platziert und dicht anliegend. Die Größe muss passen, damit nichts zwickt oder reibt. Es gibt verschiedene Flanschgrößen – probiere aus, welche Größe am besten zu dir passt.

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So funktioniert eine Handpumpe:

So funktioniert eine Handpumpe:

Wenn die Haube korrekt platziert ist, drückst du den Griff für das Saug-Vakuum.

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So funktioniert eine elektrische Pumpe:

So funktioniert eine elektrische Pumpe:

Stell das Gerät an oder steck es in die Steckdose und passe Saugkraft/Saugtempo an dein Empfinden an.

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Pumpe, bis die Brust leer ist

Pumpe, bis die Brust leer ist

Das dauert meistens 10 bis 15 Minuten pro Seite.

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Muttermilch richtig aufbewahren

Muttermilch richtig aufbewahren

Fülle saubere Fläschchen oder Muttermilchbeutel in kleinen Mengen (60–120 ml) und etikettiere sie mit dem Abpumpdatum. Kleine Mengen helfen, Verschwendung zu vermeiden. Als Richtwert: Muttermilch hält bei Raumtemperatur ca. 4 Stunden und gekühlt bis zu 3 Tage.

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Reinigen nach jeder Nutzung!

Reinigen nach jeder Nutzung!

Milchpumpe und Zubehör gründlich mit Wasser und Seife abwaschen oder bei Bedarf mit Mikrowellenbeuteln sterilisieren.

Lies unbedingt die Anleitung deiner Milchpumpe, damit du den Umgang richtig lernst und alle Sicherheitsaspekte berücksichtigst. Tipps zur sicheren und entspannten Pflege deines Babys können gerade in dieser Phase hilfreich sein.

Kann man Kolostrum abpumpen?

Du kannst Kolostrum auch abpumpen, aber es ist oft einfacher, es vorsichtig per Hand auszudrücken, weil die dickflüssige Textur das Pumpen erschweren kann. Diese „erste Milch“ steckt voller wertvoller Immun- und Nährstoffe. Besonders für Frühchen ist Kolostrum von enormer Bedeutung, da es ihr Immunsystem stärkt und sie beim Start ins Leben unterstützt.

  • Per Hand in einen sauberen Löffel oder kleinen Behälter ausdrücken

  • Kolostrum am besten frisch geben oder kleine Mengen für später aufbewahren

Schon ein paar Tropfen Kolostrum sind goldwert für dein Neugeborenes!

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Behalte mit unserem einfachen Hilfsmittel die Größe, das Gewicht und den Kopfumfang deines Babys im Auge und vergleiche die Ergebnisse mit den Durchschnittswerten.

Junge oder Maedchen
Dies ist ein Pflichtfeld.

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Dies ist ein Pflichtfeld.

Dies ist ein Pflichtfeld.

*Gib die Ergebnisse der letzten Messung deines Babys ein. **Quelle: Weltgesundheitsorganisation (WHO)

Wann soll ich mit dem Abpumpen von Muttermilch beginnen?

Ab wann lohnt es sich, mit dem Abpumpen zu beginnen? Das hängt ganz von dir und deinen Zielen ab. Einige Mütter beginnen schon kurz nach der Geburt, andere warten etwa 3 bis 4 Wochen, damit sich das Stillen gut einspielen und deine Milchmenge stabilisieren kann.

Viele Mütter beginnen mit dem Abpumpen, wenn ein Wiedereinstieg in den Job oder eine längere Trennung vom Baby ansteht. Dann kannst du schon ein paar Wochen vorher mit dem Pumpen beginnen und dein Baby langsam an das Fläschchen gewöhnen.

So klappt der Einstieg ins Abpumpen beim Stillen meist am besten:

  • • zwischen oder nach den Stillmahlzeiten abpumpen
  • • einen kleinen Milchvorrat fürs Einfrieren anlegen, bevor du wieder arbeitest
  • • dein Baby nach und nach an die Flasche gewöhnen

In dieser Phase ist der erste Monat besonders entscheidend für dein Erlebnis beim Stillen und Abpumpen.

Abpumpen bei der Arbeit nach der Geburt

Du möchtest nach dem Wiedereinstieg weiterhin Muttermilch geben? Mit guter Planung funktioniert Abpumpen auch im Joballtag:

  • Sprich rechtzeitig mit deinem Arbeitgeber! Bestehe auf einen ruhigen, sauberen Raum mit Stuhl und – falls nötig – Steckdose für deine Milchpumpe.

  • Plane deine Pumpzeiten bewusst – alle 3 bis 4 Stunden für je 15 bis 30 Minuten

  • Lagere deine Muttermilch sicher – verwende beschriftete Behälter und ggf. eine Kühltasche

  • Zu Hause weiterstillen! Wer möchte, kann morgens/abends/am Wochenende stillen, um die Milchmenge aufrechtzuerhalten

Falls am Arbeitsplatz noch kein geeigneter Stillraum vorhanden ist, sprich das Thema offen an – auch für andere stillende Mütter kann das eine große Hilfe sein.

Wie oft solltest du abpumpen?

Wie oft beziehungsweise in welchem Rhythmus das Abpumpen sinnvoll ist, hängt ganz von deinem Alltag und deinem Stillmodell ab – jede Familie und jede Milchmenge ist anders! Die folgende Übersicht gibt dir einen allgemeinen Leitfaden an die Hand, wie oft du normalerweise abpumpen solltest. Passe die Zeiten nach deinem Bauchgefühl gerne individuell an.

Nachts abpumpen – muss das sein? Wenn du ausschließlich abpumpst, unterstützen nächtliche Pump-Sessions deine Milchmenge am effektivsten. Wusstest du, dass die Hand-Mund-Fuß-Krankheit besonders bei kleinen Babys häufig auftritt? Das ist gut zu wissen, falls dein Kind gesundheitliche Probleme hat und du flexibel mit dem Pumpen reagieren musst.

Unabhängig davon, wie du fütterst, sieh dir unseren nützlichen Ratgeber zum Fütterungsrhythmus bei an. Das erleichtert dir die Orientierung im Babyalltag.

Stillen und Abpumpen kombinieren

Stillen und Abpumpen abwechselnd zu nutzen, gibt dir die maximale Flexibilität und hilft außerdem bei Milchstau. So kann es klappen:

  • Wenn du dein Baby weniger oft stillst, kannst du zwischendrin oder parallel von der anderen Brust abpumpen.

  • Pumpe zwischen Stillmahlzeiten, um einen Vorrat aufzubauen und in den Tagesplan langsam eine Flasche einzubauen.

  • Denk daran: Der Sauger an der Flasche fühlt sich für dein Baby anders an als die Brust – manchmal braucht es Geduld und Übung, bis es klappt.

  • Lass auch mal eine andere Person die Flasche geben! Oft klappt es besser mit der Flasche, wenn du jemand anderen füttern lässt – dann vermisst dein Baby deine Nähe nicht so sehr.

Gerade bei der Einführung von Beikost kann es sinnvoll sein, sich über die optimale Ernährung für Kleinkinder zu informieren, sodass dein Baby bestens versorgt bleibt.

Wie lange solltest du Muttermilch abpumpen?

Wie viel Zeit solltest du pro Pump-Sitzung einplanen? Und wie lange solltest du insgesamt abpumpen? Die wichtigsten Antworten darauf findest du hier:

  • Dauer pro Pump-Durchgang: Mindestens 15 bis 20 Minuten oder bis der Milchfluss von selbst stoppt. In der Anfangszeit kann es länger dauern. Wenn es schnell gehen muss, verwende eine elektrische Doppelpumpe für beide Brüste gleichzeitig.

  • Wie lange soll ich insgesamt abpumpen? Du kannst ruhig so lange weiter abpumpen, wie du möchtest oder bis du dein Baby sanft abstillst. Viele Mütter reduzieren das Abpumpen langsam, wenn das Baby Beikost bekommt – meist ab dem 4. bis 6. Monat. Das allmähliche Abstillen schützt dich vor prallen Brüsten und Milchstau.

Reduzierst du das Stillen oder Abpumpen allmählich, passt sich deine Milchmenge natürlich nach und nach an. Wenn du dich fragst, wie du dein Kind dazu bekommst, mehr Gemüse zu essen, findest du zahlreiche Tipps im Pampers Ratgeber.

Welche Vorteile bietet das Abpumpen von Muttermilch?

Abpumpen bringt für dich und dein Baby viele Pluspunkte mit sich. Die wichtigsten Vorteile siehst du hier auf einen Blick:

  • Abgepumpte Muttermilch steckt voller Nähr- und Abwehrstoffe, die deinem Baby helfen, gesund zu bleiben. Die Zusammensetzung passt sich laufend dem altersgerechten Bedarf deines Kindes an.

  • Abpumpen kann Beschwerden durch Milchstau und Brustentzündung lindern und die Milchbildung steigern oder aufrechterhalten.

  • Auch wenn du nicht direkt stillen kannst, kann Abpumpen die beste Lösung sein.

  • Flexibel unterwegs: Du bleibst mobil, kehrst vielleicht früher an den Arbeitsplatz zurück oder bist zeitweise getrennt von deinem Baby?

    Mit abgepumpter Milch bist du bestens vorbereitet.

  • Du bist entlastet: Auch Partner, Geschwister, Großeltern oder Babysitter können das Füttern übernehmen.

  • So siehst du auf einen Blick, wie viel dein Baby tatsächlich trinkt – das beruhigt viele Eltern zusätzlich.

Typische Herausforderungen beim Abpumpen

Natürlich kann das Abpumpen zwischendurch auch mal holprig verlaufen. Hier die häufigsten Stolpersteine – und was du wissen solltest:

  • Manchmal entstehen wunde Brustwarzen, Spannungsgefühl oder sogar Infektionen, besonders wenn nicht alles ordentlich gereinigt wird. Die richtige Pflege der Haut kann – wie beim Windelbereich – möglichen Irritationen vorbeugen.

  • Minderwertige Pumpen oder falsche Einstellungen stimulieren die Brust oft schlechter als das Baby es beim Stillen könnte. Auf Dauer kann das die Milchmenge reduzieren oder zu Milchstau führen.

  • Viele Babys akzeptieren die Flasche nicht sofort – besonders, wenn sie von der stillenden Bezugsperson angeboten wird. Das braucht oft Geduld.

  • Wenn du ausschließlich abpumpst und nicht stillst, ist es manchmal gar nicht so leicht, die Milchproduktion optimal auf die Bedürfnisse deines Babys abzustimmen. Denn beim direkten Stillen passt sich der Körper noch besser an Wachstumsschübe und die tatsächlich getrunkene Menge an.

Jede Familie und jede Stillbeziehung ist anders – bald findest du genau den Weg, der zu euch passt. Wenn du unsicher bist oder Unterstützung brauchst, lass dich unbedingt von deiner Hebamme oder einer Stillberaterin beraten. Alternativ findest du in unserem Pampers Club FAQ viele hilfreiche Antworten, auch rund um Prämien, App und Community.

Häufig gestellte Fragen auf einen Blick

Das Abpumpen fördert die Entleerung der Brust, regt die Milchbildung an und hilft, die Produktion aufrechtzuerhalten – besonders, wenn dein Baby gerade nicht anlegt. Anfangs kann die Brust etwas spannen oder empfindlich sein, das gibt sich meist schnell. Passende Flanschgröße und Saugstärke sind wichtig, damit es nicht zwickt oder zu Stau kommt.

Fazit

Mit dem Abpumpen von Muttermilch kannst du deinem Baby optimal das geben, was es benötigt – ganz unabhängig davon, welche Stillvariante zu euch passt. Wichtig ist: Kenne deinen Startzeitpunkt, achte auf die richtige Technik und den passenden Rhythmus – dann wird das Abpumpen zur echten Bereicherung. Ob du ausschließlich pumpst oder flexibel kombinierst, schon bald findet ihr gemeinsam euer Fütterungsmodell. Bei allen Fragen oder Unsicherheiten unterstützen dich dein Arzt und eine erfahrene Stillberaterin gern.

Zur Entstehung dieses Artikels: Alle Inhalte in diesem Artikel basieren auf vertrauenswürdigen, fachspezifischen und öffentlichen Quellen. Die hier aufgeführten Ratschläge und Informationen ersetzen keinesfalls die medizinische Betreuung durch entsprechendes Fachpersonal. Konsultiere für eine professionelle Diagnose und Behandlung immer deinen Arzt oder deine Ärztin.

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