Ernährungsplan für das erste Lebensjahr Deines Babys

Egal, ob Du und Dein:e Partner:in zum ersten Mal Eltern geworden seid oder ihr schon zu den alten Hasen gehört – die Ernährung Deines Babys wird immer eines der Topthemen Deines Alltags sein. Wann und wie sollte man die ersten Lebensmittel und Mahlzeiten einführen und wie viel vertragen Babys davon?

Im Folgenden haben wir eine Liste und einen Ernährungsplan zusammengestellt, die Dir einen Anhaltspunkt geben kann, was Dein Baby zu welchem Zeitpunkt seiner Entwicklung essen kann.

Ernährungstabelle für Babys

Dein erstes Jahr mit Deinem Baby ist ereignisreich: Dein kleiner Schatz beginnt zu lächeln, lernt krabbeln, brabbelt vielleicht das erste Wort und macht Bekanntschaft mit fester Nahrung. Für Eltern ist es nicht immer einfach, mit diesem Tempo mitzuhalten.

Wenn ein Säugling zum Baby und Kleinkind heranwächst, gibt es viele Fragen und auch Unsicherheiten in Sachen Ernährung. Die folgende Tabelle ist ein Beispiel dafür, wie ein Ernährungsplan für das erste Jahr aussehen könnte bzw. was Babys in welchem Lebensabschnitt essen dürfen und vertragen.

AlterWasWie viel?Wie oft?
0 – 1 MonateMuttermilchalle 1- 3 Stunden stillennach Bedarf
 Flaschennahrung60 – 85 Gramm,
alle 3 – 4 Stunden
 
1 – 2 MonateMuttermilchalle 2 - 3 Stunden stillen8 - 12 Mal pro Tag
 Flaschennahrungca. 110 Gramm6 - 8 Mal pro Tag
2 – 4 MonateMuttermilchalle 3 - 4 Stunden stillen, oder häufiger6 - 7 Mal pro Tag, oder mehr
 Flaschennahrungca. 110 - 170 Gramm5 - 6 Mal pro Tag
4 – 6 MonateMuttermilchalle 3 - 4 Stunden stillen, oder häufiger6 - 7 Mal pro Tag, oder mehr
 Flaschennahrung170 – 220 Gramm5 - 6 Mal pro Tag
 Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Breinach Bedarf1 Mal pro Tag (mittags)
6 – 9 MonateMuttermilchalle 4 Stunden stillen, oder häufiger5 - 6 Mal pro Tag, oder mehr
 Flaschennahrung170 – 220 Gramm4 - 6 Mal pro Tag
 Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Breinach Bedarf1 Mal pro Tag (mittags)
 Getreide-Obst-Breinach Bedarf1 Mal pro Tag (nachmittags)
 Milch-Getreide-Breinach Bedarf1 Mal pro Tag (abends)
9 – 12 MonateMuttermilchnach Bedarfnach Bedarf
 Flaschennahrung170 - 220 Grammnach Bedarf
 Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Breinach Bedarf1 Mal pro Tag (mittags)
 Getreide-Obst-Breinach Bedarf1 Mal pro Tag (nachmittags)
 Milch-Getreide-Breinach Bedarf1 Mal pro Tag (abends)
 Fingerfood und Snacksnach Bedarf1 – 2 Mal pro Tag (zwischendurch)

Beachte bei der Dosierungsmenge der Flaschennahrung den Hinweis des jeweiligen Herstellers. Fast immer liegt der Verpackung ein Dosierlöffel bei, mit dem Du die korrekte Menge an Pulver ganz einfach abmessen kannst.

Die Ernährung von Neugeborenen

Dein Baby wächst in einem rasanten Tempo und benötigt für seine gesunde Entwicklung viele Vitamine, Nährstoffe und Mineralien.

Das Stillen von Neugeborenen

All das kannst Du ihm mit der Muttermilch zukommen lassen. Da der Magen eines Säuglings noch klein ist, kann er anfangs nur sehr wenig Milch aufnehmen. Daher wird Dein Baby alle ein bis drei Stunden nach neuer Nahrung verlangen. Mit der Zeit wird sich ein Stillrhythmus einstellen.

Einige Tipps für das Stillen:

  • Die Zeit zwischen den Stillmahlzeiten wird ab dem Zeitpunkt gemessen, an dem Dein Baby mit dem Stillen beginnt – und nicht, wenn es damit aufhört.

  • Achte darauf, dass Du Dein Baby richtig an die Brust anlegst. Das kann am Anfang schwierig sein, vor allem für Mütter, die zum ersten Mal stillen. Deine Hebamme kann Dir hilfreiche Tipps geben. Mit der Zeit wird Dein Baby das Anlegen aber fast wie von selbst beherrschen.

  • Wechsel bei jeder Fütterung zwischen Deinen Brüsten.

  • Achte auf Anzeichen dafür, dass Dein Baby satt ist. Es kann sich zum Beispiel von der Brust abwenden. Sobald es satt zu sein scheint, beende das Stillen.

  • Wenn Dein Baby einen Wachstumsschub durchlebt oder krank ist, wird es möglicherweise nach mehr Mahlzeiten verlangen.

  • Dein Kinderarzt / Deine Kinderärztin könnte Dir empfehlen, die Ernährung durch Vitamin-D zu ergänzen. Befolge hier streng die Dosierungsanweisung, um sicherzustellen, dass Dein Baby die richtige Menge erhält.

Das Stillen rund um die Uhr kann gerade anfangs ganz schön anstrengend sein! Später, wenn sich ein regelmäßiger Tagesablauf (einschließlich der Schlaf- und Wachzeiten) eingespielt hat, wird es leichter werden.

Flaschennahrung bei Neugeborenen

Neugeborene, die mit Flaschennahrung gefüttert werden, benötigen anfangs etwa 30 - 50 Gramm pro Mahlzeit. Im Gegensatz zu gestillten Säuglingen erhalten Flaschen-Babys während der Mahlzeiten mehr sättigenden Nahrungsbestandteil. Das liegt an der Zusammensetzung der Pre Nahrung . Daher reicht es oft aus, dass sie alle drei bis vier Stunden ein Fläschchen bekommen.

Nachdem Dein Baby seinen ersten Lebensmonat erreicht hat, benötigt es mindestens 110 Gramm pro Flaschenmahlzeit. In den darauffolgenden 11 Monaten wird sich der Ernährungsplan ändern und Dein Baby wird nach und nach eine immer größere Menge trinken wollen.

Die richtige Trinkmenge pro Lebensalter findest Du auf der Packungsbeilage der Flaschennahrungshersteller. Es kommt auf die richtige Mischung an: Verwende weder zu viel noch zu wenig Wasser, um die Ersatzmilch anzurühren.

Wenn Dein Baby bei den Mahlzeiten sehr viel Luft schluckt, kann es zu Blähungen kommen. Um dies zu vermeiden, kannst Du das fertig angerührte Fläschchen eine Weile stehen lassen, bis die meisten Luftbläschen, die beim Anrühren entstehen, verschwunden sind. Außerdem gibt es spezielle Sauger, die eine Luftentwicklung minimieren. Befrage dazu Deine Hebamme oder Deinen Kinderarzt / Deine Kinderärztin.

Ernährung des Säuglings in den ersten 3. Monaten

Mittlerweile sind Du und Dein Baby schon gut aufeinander eingestellt und Du wirst wissen, wann Dein Liebling hungrig ist. Mit zunehmendem Alter wirst Du jedoch den Ernährungsplan immer wieder an die Bedürfnisse Deines Kindes anpassen müssen.

Dein gestilltes Baby

Mit 3 Monaten wird Dein Baby immer aktiver. Es könnte nun seltener nach der Brust verlangen und möglicherweise nachts etwas länger am Stück schlafen. Es kann sein, dass Du in dieser Phase nur noch sechs bis siebenmal am Tag stillst (oder etwa alle drei bis vier Stunden).

Wenn Deine Hebamme oder Dein Kinderarzt / Deine Kinderärztin feststellt, dass Dein Baby an Gewicht zunimmt und sich zeitgemäß entwickelt, kannst Du davon ausgehen, dass es die richtige Menge an Muttermilch erhält.

Die Anzahl der nassen und verschmutzten Windeln ist ebenfalls ein guter Indikator dafür, ob Dein Kind gut isst oder nicht. Du solltest Deinem Baby in der Regel etwa sieben Mal pro Tag die Windel wechseln.

Dein Flaschen-Baby

Es gibt viele verschiedene Anbieter von Flaschennahrung. Dabei kann die Bezeichnung recht verwirrend sein. Als „Anfangsnahrung“ wird der Muttermilchersatz bezeichnet, der das ganze 1. Jahr auf dem Ernährungsplan Deines Babys stehen kann.

Die sogenannte Pre-Milch ist in ihrer Zusammensetzung der Muttermilch am ähnlichsten und enthält im Gegensatz zu anderen Produkten als einziges Kohlenhydrat den gut verträglichen, verdauungsfördernden und antibakteriell wirkenden Milchzucker (Laktose).

Du wirst die Menge der Säuglingsnahrung erhöhen müssen und Dein Baby nach den ersten zwei Monaten ungefähr sechs bis acht Mal pro Tag füttern. Anfangs bietet es sich an, einen Sauger mit einer sehr kleinen Öffnung zu verwenden. Mit der Zeit kannst Du zu einem mit einer größeren Öffnung übergehen. Damit kann Dein Baby leichter und schneller aus der Flasche trinken.

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Dies ist ein Pflichtfeld.

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*Gib die Ergebnisse der letzten Messung deines Babys ein. **Quelle: Weltgesundheitsorganisation (WHO)

Ernährungsplan für 5 bis 9 Monate alte Babys

Wenn Dein Baby 5 Monate alt ist, könntest Du die ersten Versuche unternehmen, Beikost in den Ernährungsplan mit aufzunehmen. Du solltest Schritt für Schritt vorgehen und mit sehr kleinen Portionen beginnen, um Dein Baby langsam an feste Nahrung zu gewöhnen. Im Laufe der Zeit kannst Du dann die Mengen erhöhen und weitere Zutaten hinzufügen.

Bei der Einführung von Beikost musst Du nicht streng nach Tabelle vorgehen, der folgende Ernährungsplan soll Dir nur einen groben Überblick geben:

  • 5 - 7 Monate: Feste Nahrung für Dein Baby führst Du am besten mit einem Brei zur Mittagszeit (z. B. Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei) ein. Die Eisenvorräte Deines Babys sind nach 4 bis 6 Monaten erschöpft und dieser Brei kann den steigenden Eisenbedarf ausgleichen. Als Zutaten eigenen sich: Karotten, Kürbis, Blumenkohl, Brokkoli, Kohlrabi, Fenchel, Pastinake, Zucchini, Kartoffeln, Reis, Nudeln und ab und an mageres Fleisch und Fisch.

  • 6 – 8 Monate: Der Ernährungsplan sieht als nächstes (etwa einen Monat später) einen Milch-Getreide-Brei vor, den Babys am Abend essen. Die Einführung sollte am Nachmittag erfolgen, um die Verträglichkeit besser beobachten zu können. Kinder unter einem Jahr sollten noch keine Kuhmilch trinken. Für die Zubereitung des Abendbreis empfiehlt sich daher Muttermilch oder Säuglingsersatzmilch bzw. Wasser beizumischen.

  • 7 - 9 Monate: Ungefähr zwei Monate nach Beginn der Beikost kannst Du Deinem Baby am Nachmittag auch einen Getreide-Obst-Brei anbieten. Zusätzlich zur Mutter- oder Flaschenmilch empfiehlt sich bei der Einführung der 3. Beikost die Gabe von Wasser oder anderen zuckerfreien Getränken.

Finde hier mehr Informationen, was Babys in diesem Alter essen und viele leckere Rezepte, um den Ernährungsplan abwechslungsreich zu gestalten.

Die Einführung von Beikost heißt aber nicht, dass Du aufhören solltest, Dein Baby zu stillen oder ihm die Flasche zu geben. Feste Nahrung ergänzt in diesen ersten Monaten lediglich den Ernährungsplan.

Ernährungsplan für 10 bis 12 Monate alte Babys

Dein Baby wird Freude daran entwickeln, neue Geschmacksrichtungen kennenzulernen und die Beschaffenheit der Mahlzeiten genauer unter die Lupe zu nehmen. Beim gemeinsamen Essen wird es nun etwas wilder zugehen und mit Sicherheit landet nicht jeder Happen im Mund Deines Lieblings, sondern vielmehr auf oder unter dem Tisch.

Den Ernährungsplan Deines Lieblings kannst Du in den kommenden Monaten um Fingerfood erweitern. Dafür bieten sich weiche Lebensmittel wie aufgeschnittene Bananen oder gekochte Kartoffeln an. Ist Dein Baby ungefähr 1 Jahr alt, kann sein Ernährungsplan normalerweise alle gesunden und nahrhaften Lebensmittel enthalten, die auch Du auf Deinem Teller hast.

Dein Baby kann etwa drei- bis viermal am Tag feste Nahrung essen. Achte dabei immer darauf, dass Du nichts anbietest, woran sich Dein kleiner Liebling verschlucken könnte (z. B. Weintrauben, Erdnüsse und Popcorn).

Mach Dir keine Sorgen, wenn es Phasen gibt, in denen Dein Baby das Essen verweigert. Es reguliert damit wahrscheinlich einfach nur seinen Bedarf an Nahrung und benötigt zu diesem Zeitpunkt etwas weniger.

Du kannst Dein Baby selbstverständlich weiterhin stillen. Es gibt keinen richtigen oder falschen Zeitpunkt, um es von der Muttermilch zu entwöhnen; es wird vielmehr empfohlen, solange zu stillen, wie es für Dich und Dein Kind passend ist. Wende Dich an Deine Hebamme, wenn Du Fragen zum Abstillen haben solltest.

FAKTEN IM ÜBERBLICK

Zwischen dem 5. und 7. Lebensmonat kann dem Ernährungsplan Schritt für Schritt Beikost hinzugefügt werden. In der Regel beginnt man mit einem Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei zur Mittagszeit. Sehr kleine Mengen (1 bis 4 Teelöffel) sind anfangs völlig ausreichend.

Wenn Dein Baby wächst und sich entwickelt, ändern sich auch seine Ernährungsbedürfnisse. Ein Ernährungsplan kann dabei helfen, den Überblick zu bewahren und regelmäßige Mahlzeiten einzuhalten. Dabei gilt immer aber vor allem: Achte auf die Signale Deines Babys und scheue nicht davor zurück, Deine Hebamme oder Deinen Kinderarzt / Deine Kinderärztin um Rat zu bitten.

Zur Entstehung dieses Artikels:
Alle Inhalte aus in diesem Artikel basieren auf vertrauenswürdigen fachspezifischen und öffentlichen Quellen. Eine ausführliche Liste aller verwendeten Quellen findest Du im Anschluss an diesen Artikel. Die hier aufgeführten Ratschläge und Informationen ersetzen keinesfalls die medizinische Betreuung durch entsprechendes Fachpersonal. Konsultiere für eine professionelle Diagnose und Behandlung immer Deinen Arzt/Deine Ärztin.

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