Alles über das Schlafverhalten von Neugeborenen
Neugeborene schlafen viel, sowohl tagsüber als auch nachts, aber immer nur in kurzen Abschnitten. Für Eltern kann es sehr anstrengend sein, nachts immer wieder aufzuwachen, um ihr Baby zu beruhigen oder zu füttern.
Es ist ganz normal, sich zu fragen, wie viel Schlaf Babys bekommen sollten, welche Schlafmuster sich entwickeln könnten und wie du eine Schlafroutine etablieren kannst, damit der Schlaf deines Babys etwas vorhersehbarer wird. In diesem umfassenden Leitfaden zum Schlaf von Neugeborenen findest du alle Antworten.
Wie viel Schlaf braucht ein Neugeborenes?
Jedes Baby ist anders, und die Schlafmenge, die jeder kleine Mensch benötigt, kann variieren. Im Allgemeinen schlafen Neugeborene bis zu 16 oder 17 Stunden in einem Zeitraum von 24 Stunden, aber der Schlaf erfolgt nicht am Stück. Stattdessen schlafen sehr junge Babys in ein- bis dreistündigen Abschnitten sowohl tagsüber als auch nachts.
Dieser Schlaf ist wichtig für die gesunde und glückliche Entwicklung deines Babys. Mit der Zeit wird das unregelmäßige Schlafmuster deines Babys regelmäßiger. Dann findet der Schlaf hauptsächlich nachts statt, was sowohl für dich als auch für deinen kleinen Schatz erholsamer ist.
Wie sieht der Schlafrhythmus eines Neugeborenen aus?
Im Gegensatz zu Erwachsenen, die normalerweise mindestens sieben Stunden nachts schlafen und tagsüber wach sind, schlafen Neugeborene in kürzeren Abschnitten sowohl tagsüber als auch nachts.
Um dir eine grobe Vorstellung zu geben: In den ersten Wochen schläft dein Neugeborenes vielleicht ein bis drei Stunden, gefolgt von einer kurzen Wachphase, bevor es wieder einschläft. Mit den Monaten können sich diese Schlafabschnitte verlängern und etwa vier bis fünf Stunden dauern.
Mit etwa 6 Monaten kann der Schlafrhythmus eines Babys mehr wie der eines Erwachsenen aussehen, was bedeutet, dass dein Kleines nachts länger schlafen und tagsüber wacher sein könnte. Beachte, dass diese längeren Schlafphasen nachts nur etwa fünf oder sechs Stunden dauern können. Obwohl dein Baby in dieser Phase tagsüber aktiver sein könnte, benötigt es dennoch zwei oder drei Nickerchen.
Es ist wichtig zu bedenken, dass jedes Baby einzigartig ist und dass der Schlafrhythmus eines Neugeborenen von dem beschriebenen Rhythmus abweichen kann.
Der Übergang vom Schlaf in kurzen Intervallen eines Neugeborenen zu den längeren Nachtschlafphasen eines älteren Kindes oder Erwachsenen verläuft nicht linear.
Es kann sein, dass dein älteres Baby zwischendurch für einige Monate länger schläft und sich danach wieder häufiger in der Nacht meldet. Diese sogenannte Schlafregression ist ein normaler Entwicklungsschritt.
Schlafregression kann auftreten, wenn dein Kind krank oder unruhig ist oder wenn es einen Wachstumsschub oder einen Entwicklungssprung durchmacht, der seine Schlafmuster für eine Weile beeinflusst.
Das ist noch nicht alles: Selbst wenn dein Kind nachts durchschläft, wird es wahrscheinlich noch viele Jahre lang mindestens ein Nickerchen am Tag brauchen. Auch das ist ganz normal.
Schlafphasen bei Neugeborenen
Der Schlaf von Neugeborenen erfolgt in vier Phasen:
Phase 1: Schläfrigkeit. Dein Baby wird nach einer Wachphase schläfrig und ist bereit einzuschlafen. Es ist ratsam, dein Baby ins Bettchen zu legen, wenn es müde, aber noch wach ist. So lernt es, allein einzuschlafen.
Phase 2: REM (Rapid Eye Movement) oder aktiver Schlaf. Im REM Schlaf kann dein Baby anfangen, mit Armen und Beinen zu zucken. Es könnte ruckartige Bewegungen machen, während sich die Augen unter den Lidern bewegen. Die Atmung wird dabei manchmal unregelmäßig und kann 5 bis 10 Sekunden aussetzen. Das wird als „normale periodische Atmung im Säuglingsalter“ bezeichnet. Die Atmung beschleunigt sich auf eine Rate von 50 bis 60 Atemzügen pro Minute, und dieses schnelle Tempo hält 10 bis 15 Sekunden an. Dann kehrt die Atmung zu einem normalen Tempo zurück, und der Zyklus wiederholt sich. Diese Atmung ist ganz normal für kleine Babys. In der Regel wächst dein Kleines bis zum 6. Monat aus dieser Phase heraus.
Phase 3: Leichter Schlaf. In dieser Phase ist die Atmung deines Babys regelmäßig, und der Schlaf ist nicht so aktiv wie in der vorherigen Phase.
Phase 4 und 5: Tiefer oder Non-REM-Schlaf. Diese Phase wird auch als ruhiger Schlaf bezeichnet. In dieser Zeit fällt dein Baby in einen tiefen Schlaf. Es gibt keine Zuckungen oder Bewegungen. In dieser Phase könnte es schwierig sein, dein Baby zu wecken. Wenn es nötig ist, sei dabei besonders vorsichtig.
Ab wann sollte man eine Schlafroutine bei Babys einführen?
Es ist nie zu früh, sich Gedanken über den Schlafrhythmus deines Babys zu machen. Beachte jedoch, dass es mehrere Monate dauern kann, bis ein regelmäßiges Schlafmuster entsteht.
Neugeborene wissen noch nicht, wann Tag oder Nacht ist. Ihre inneren Uhren, die sogenannten zirkadianen Rhythmen, sind noch in der Entwicklung. Und weil ihre Mägen so klein sind, können Neugeborene nur ein paar Stunden ohne Nahrung auskommen, selbst nachts.
In dieser frühen Phase ist es wichtiger, auf die Bedürfnisse deines Babys in Bezug auf Füttern und Schlafen (und seine innere Uhr) einzugehen, anstatt deinem kleinen Schatz einen strikten Schlafplan aufzuzwingen. Achte darauf, wann dein Baby schläfrig wird, und lass es dann schlafen. Ermutige es, wenn nötig, zur Ruhe.
Du kannst beginnen, die Schlaf- und Fütterungszeiten deines Babys zu notieren. Entwickle eine Schlafroutine, die du konsequent einhalten kannst. Für später kann es hilfreich sein, schon einige grundlegende Schlafroutinen etabliert zu haben.
Wie man ein Abendritual für Babys erstellt
Ein Abendritual für Babys hilft dabei, dein Baby zu beruhigen und zu entspannen. So wird es einfacher, es ins Bett zu bringen, sei es für die Nacht oder für ein Nickerchen.
Babys lieben Routinen. Ein einfaches Ritual, das du immer befolgst, hilft deinem Baby zu verstehen, dass die Schlafenszeit naht. Es beruhigt dein Kleines und erleichtert das Einschlafen.
Ein Abendritual kann ein Bad, ein Lied oder eine Geschichte oder eine Babymassage beinhalten. Vermeide alle Aktivitäten, die kurz vor dem Schlafengehen anregend wirken könnten.
Stelle sicher, dass dein Baby noch wach (aber schläfrig) ist, wenn du es in sein Bettchen legst. Das hilft, eine positive Schlafassoziation mit dem Bettchen zu schaffen.
Können Neugeborene durchschlafen?
Nein, Neugeborene können noch nicht durchschlafen. Sie müssen alle paar Stunden gefüttert werden und schlafen in der Regel nur in kurzen Abschnitten.
Ein Baby gilt als „guter Schläfer“, wenn es nachts von selbst wieder einschlafen kann, ohne dass ein Elternteil es beruhigen muss. Es sollte sich nach dem Füttern oder Wickeln schnell beruhigen und mit nur einem kurzen Moment der elterlichen Beruhigung wieder einschlafen können.
Manche Babys beruhigen sich von selbst, während andere etwas Unterstützung brauchen, um das zu lernen. Denk daran, dass ein „guter Schläfer“ bei einem Neugeborenen nicht bedeutet, dass es nicht aufwacht. Vielmehr geht es darum, dass es nach einer Wachphase wieder einschlafen kann.
Es kann eine Weile dauern, bis dein Baby lernt, sich selbst zu beruhigen. Selbst wenn es das schafft, wird es während der Baby- und Kleinkindzeit immer wieder Höhen und Tiefen geben.
Wie man ein Neugeborenes nachts zum Schlafen bringt
Alle Babys weinen hin und wieder – und viele Eltern erleben, dass ihr Baby auch nachts weint. Es gibt viele Gründe, warum dein Neugeborenes nachts weinen könnte. Vielleicht fühlt es sich unwohl, ist überreizt oder braucht eine frische Windel.
Hier sind ein paar Tipps, wie du deinem Baby helfen kannst, sich zu beruhigen und einzuschlafen:
Stelle sicher, dass dein Neugeborenes sich wohlfühlt. Überprüfe, ob dein Baby hungrig ist, eine nasse Windel hat oder sich unwohl fühlt. Stelle außerdem sicher, dass die Raumtemperatur angenehm für den Schlaf ist. Achte darauf, dass dein Baby weder zu warm noch zu kalt angezogen ist.
Beruhige dein Baby. Um dein Baby zu beruhigen, kannst du es sanft schaukeln, leicht klopfen oder ihm erlauben, an seinem Daumen oder seiner Hand zu nuckeln. Wenn das Stillen gut klappt, kannst du deinem Baby normalerweise ab einem Alter von 3 bis 4 Wochen einen Schnuller anbieten. Lege dein Baby jedoch niemals mit einer Flasche ins Bett. Der Zucker in Muttermilch und Säuglingsnahrung kann im Mund deines Babys Rückstände hinterlassen. Diese Rückstände können zu einer Form des Zahnverfalls führen, die als „Nuckelflaschenkaries“ bekannt ist. Außerdem kann jede Flüssigkeit, die sich im Mund deines Babys sammelt, in die Ohren zurückfließen und eine Ohrenentzündung auslösen.
Achte auf Anzeichen von Müdigkeit oder Schläfrigkeit. Wenn möglich, lege dein Baby in sein Bettchen, wenn es müde ist, aber noch nicht schläft. So lernt es, dass das Bettchen der Schlafplatz ist. Achte dafür auf Anzeichen, dass dein Baby müde wird, wie herabhängende Augenlider, Augenreiben oder Quengeln.
Zwischen den Nickerchen solltest du mit deinem Baby spielen. Nutze die wachen Momente deines Babys, um mit ihm zu interagieren und spielerisch zu sein. Das wird ihm helfen, den Unterschied zwischen Tag und Nacht zu verstehen. Diese Anregungen können deinem Baby helfen, sowohl tagsüber als auch nachts besser und schneller einzuschlafen.
Halte die Nächte ruhig und entspannt. Halte nächtliche Fütterungen und Windelwechsel kurz und ruhig. Sei dabei möglichst „langweilig“. Halte das Licht gedimmt, sprich in leiser Stimme und lege dein Baby sofort nach dem Füttern oder Wickeln wieder in sein Bettchen. Dies hilft deinem Baby, den Unterschied zwischen dem aktiven, spaßigen Wachsein am Tag und dem ruhigen, kurzen Wachsein in der Nacht zu verstehen. So lernt es, dass die Nachtzeit zum Wiedereinschlafen da ist.
Reagiere nicht sofort auf das Weinen deines Babys. Wenn dein Baby mitten in der Nacht aufwacht, gib ihm die Chance, von selbst wieder einzuschlafen, bevor du hineilst. Wenn es nicht aufhört zu weinen, gehe leise zu ihm. Beruhige dein Baby und versichere ihm, dass alles in Ordnung ist. Streiche sanft über seinen Rücken oder seinen Kopf. Manchmal ist das alles, was es braucht, um wieder einzuschlafen. Manche Babys weinen ein wenig, bevor sie einschlafen. Das ist normal und hilft ihnen, zur Ruhe zu kommen.
Spiele leise Musik oder weißes Rauschen. Manche Babys können mit leiser Musik oder weißem Rauschen leichter einschlafen. Ein Ventilator oder eine Baby-Sound-Maschine, die weißes Rauschen erzeugen, können helfen, störende Haushaltsgeräusche zu überdecken und den Schlaf deines Babys zu verbessern.
Tipp |
Wenn dein Baby nicht schlafen kann, versuche ruhig zu bleiben. Lege dein Baby sicher in sein Bettchen und nimm dir ein paar Minuten in einem anderen Raum, um dich zu beruhigen. Kehre zurück, wenn du dich bereit fühlst. |
Wie lange schlafen Neugeborene nachts?
Im Durchschnitt schlafen Neugeborene etwa 16 oder 17 Stunden in einem Zeitraum von 24 Stunden, aber in ein- bis dreistündigen Abschnitten. Das bedeutet, dass dein Baby nachts in mehreren kurzen Abschnitten schläft, insgesamt etwa acht Stunden.
Jedes Baby ist anders. Dein Baby könnte nachts mehr oder weniger schlafen als andere.
Ein Hinweis zur Schlafsicherheit bei Neugeborenen
Ein sicherer Babyschlaf ist sehr wichtig. Hier sind einige wichtige Tipps zur Schlafsicherheit, die du befolgen solltest:
Lege dein Baby zum Schlafen auf den Rücken. Im ersten Lebensjahr sollte dein Baby immer auf dem Rücken schlafen, egal ob es ein Nickerchen macht oder nachts schläft. Babys, die auf dem Rücken schlafen, haben ein reduziertes Risiko für den plötzlichen Kindstod (SIDS) im Vergleich zu Babys, die auf der Seite oder dem Bauch schlafen.
Verwende eine feste Schlafunterlage. Stelle sicher, dass die Matratze des Kinderbetts fest ist und den EU-Standards für Produktsicherheit (EU-Verordnung 2023/988) entspricht. Sorge dafür, dass die Matratze fest im Kinderbett oder Stubenwagen liegt. Verwende ein enganliegendes Spannbettlaken, um sicherzustellen, dass es keine Lücken zwischen der Matratze und den Seiten gibt.
Stelle sicher, dass das Kinderbett völlig leer ist. Das Kinderbett deines Babys sollte frei von Kissen, Decken, Steppdecken, Kuscheltieren und Polstern sein.
Diese Gegenstände können eine Erstickungsgefahr darstellen.
Teile das Zimmer mit deinem Baby. Es wird empfohlen, dass dein Baby in den ersten sechs Monaten, und am besten bis zum ersten Geburtstag, im gleichen Raum wie du schläft. Achte darauf, dass es auf einer eigenen, sicheren Schlafunterlage liegt. Wenn dein kleiner Schatz im gleichen Zimmer schläft, kannst du dich nachts leichter um ihn kümmern.
Teile das Bett nicht mit deinem Baby. Es ist in Ordnung, dein Baby zum Füttern oder Beruhigen mit ins Bett zu nehmen. Achte jedoch darauf, es danach sofort wieder in sein Kinderbett zu legen. Stelle sicher, dass dein Bett frei von Kissen, Decken und losen Laken ist, die eine Erstickungsgefahr darstellen könnten. Das ist besonders wichtig, falls du beim Füttern einschläfst. Solltest du beim Füttern einschlafen, lege dein Baby sofort nach dem Aufwachen wieder auf den Rücken in sein Bettchen. Experten raten davon ab, das Bett mit deinem Baby zu teilen, da dies gefährlich sein kann. Denk daran, dass das Schlafen im eigenen Bettchen sicherer für dein Baby ist.
Häufig gestellte Fragen auf einen Blick
Viele Eltern machen sich Sorgen, ob ihr Baby zu viel oder zu wenig schläft. Diese Sorge ist verständlich, denn du möchtest, dass dein Baby die richtige Schlafmenge bekommt. In bestimmten Situationen solltest du dein Baby wecken:
- In den ersten Wochen deines Neugeborenen muss es etwa alle drei bis vier Stunden gefüttert werden. Wenn dein Neugeborenes länger als vier Stunden schläft, solltest du es möglicherweise für eine Fütterung wecken. Konsultiere den Kinderarzt oder die Kinderärztin deines Babys zu diesem Thema. Abhängig vom Gewicht, Alter und allgemeinen Gesundheitszustand deines Babys kann der Arzt oder die Ärztin empfehlen, es zu wecken oder schlafen zu lassen.
- Wenn dein Baby am Nachmittag länger als drei oder vier Stunden schläft, wecke es für eine Fütterung und etwas Spielzeit. Das hilft, den Schlafrhythmus zu regulieren und das Einschlafen am Abend zu erleichtern. Lange Nickerchen oder solche, die kurz vor der Schlafenszeit liegen, können das Einschlafen am Abend erschweren.
Fazit
Neugeborene schlafen viel. Sie schlummern rund um die Uhr in kurzen Abschnitten, was für Eltern anstrengend sein kann.
Versuche dich auszuruhen, wann immer es möglich ist. Teile die nächtlichen Fütterungen und Windelwechsel mit deinem Partner oder deiner Partnerin. Freund:innen und Familienangehörige können dich ebenfalls unterstützen. Nimm Hilfe von ihnen an, um dir Zeit für dich selbst zu schaffen.
Denk daran, dass diese anstrengende Phase mit deinem Neugeborenen vorübergeht. Bald wird dein Baby länger schlafen und einen regelmäßigen Schlafrhythmus entwickeln. Mit der Zeit wird sich der Schleier des Schlafentzugs lichten und du blickst vielleicht sogar mit einem Lächeln auf diese schlaflosen Nächte zurück.
Zur Entstehung dieses Artikels
Die Informationen in diesem Artikel basieren auf dem Expertenrat aus vertrauenswürdigen medizinischen und staatlichen Quellen, wie der American Academy of Pediatrics und dem American College of Obstetricians and Gynecologists. Eine vollständige Liste der für diesen Artikel verwendeten Quellen findest du unten. Der Inhalt auf dieser Seite ersetzt keinen professionellen medizinischen Rat. Konsultiere immer einen Arzt oder eine Ärztin für eine vollständige Diagnose und Behandlung.
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