Einnistungsblutung: Wann tritt sie auf, und wie sieht sie aus?

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Die Einnistungsblutung, auch Nidationsblutung genannt, ist ein häufiges Phänomen in der frühen Schwangerschaft. Diese leichte Schmierblutung entsteht, wenn sich die befruchtete Eizelle in die stark durchblutete Gebärmutterschleimhaut einnistet. Dabei können kleine Blutgefäße verletzt werden, was diese Blutung verursacht. Aufgrund des Zeitpunkts und der Symptome wird die Einnistungsblutung häufig mit der Menstruation verwechselt.

Hier erfährst du, wie du diese Einnistungsblutung erkennen und von der Menstruation unterscheiden kannst.

Was ist eine Einnistungsblutung?

Die Einnistungsblutung tritt auf, wenn die Eizelle nach der Befruchtung in die Gebärmutterwand eindringt. Diese leichte Blutung ist ein natürlicher Bestandteil des Prozesses und zeigt sich bei manchen Frauen als eines der ersten Anzeichen einer Schwangerschaft. Sie unterscheidet sich deutlich von der Menstruation: Sie ist oft bräunlich, rosa oder hellrot, die Intensität der Blutung ist sehr gering und sie enthält keine Blutklumpen. In der Regel dauert die Einnistungsblutung nur wenige Stunden bis maximal zwei Tage.

Wann tritt eine Einnistungsblutung auf?

Die Einnistungsblutung tritt typischerweise 10 bis 14 Tage nach der Empfängnis ein. Dieser Zeitraum liegt oft nahe am Beginn der erwarteten Menstruation, weshalb es leicht zu Verwechslungen kommen kann. Es ist wichtig zu wissen, dass die Empfängnis nicht zwingend am Tag des Geschlechtsverkehrs stattfindet. Spermien können im weiblichen Körper bis zu fünf Tage überleben, sodass die Befruchtung auch einige Tage später erfolgen kann.

Wie lange dauert eine Einnistungsblutung?

Die Dauer der Einnistungsblutung ist relativ kurz und beträgt meist nur einige Stunden bis maximal zwei Tage. Sie hält in der Regel deutlich kürzer an als die Menstruation, die bis zu einer Woche andauern kann.

Wie äußert sich eine Einnistungsblutung?

Die Einnistungsblutung kann individuell unterschiedlich wahrgenommen werden. Dennoch gibt es einige typische Merkmale, die häufig auftreten:

  • Leichte Blutung: Die Blutung zeigt sich meist in Form von vereinzelten Bluttropfen oder einem schwachen, bräunlichen Ausfluss.

  • Farbe: Sie variiert zwischen hellrosa, braun oder dunkelbraun.

  • Zeitpunkt: Sie tritt oft zur Zeit der erwarteten Menstruation auf.

  • Dauer: Die Blutung ist kurz und hält meist nur wenige Stunden bis maximal zwei Tage an.

Im Gegensatz zur Menstruation ist die Einnistungsblutung schwach und wird in der Regel nicht von starken Krämpfen begleitet. Manche Frauen bemerken überhaupt keine Beschwerden, andere nur sehr leichte Spannungsgefühle.

Falls du dir unsicher bist, ob es sich um eine Einnistungsblutung oder eine andere Ursache handelt, solltest du unbedingt deinen Arzt oder deine Ärztin konsultieren. Eine professionelle Abklärung gibt dir Sicherheit und hilft, mögliche andere Gründe für die Blutung auszuschließen.

Einnistungsblutung oder Periode?

Es kann leicht passieren, dass du die Einnistungsblutung mit deiner Menstruation verwechselst, da sie oft zur gleichen Zeit auftritt.

Obwohl jede Frau ihre Periode unterschiedlich erlebt, gibt es einige Unterschiede zwischen Einnistungsblutung und Menstruation, auf die du achten solltest. Dazu gehören die Menge der Blutung, der Zeitpunkt und die Farbe.

Hier ist eine Übersicht, die dir hilft, Einnistungsblutung von der Periode zu unterscheiden:

MerkmalEinnistungsblutungMenstruationsperiode
DauerBis zu 48 Stunden3 bis 7 Tage
BlutmengeSehr leicht, punktuellAnfangs stark, dann leichter
FarbeRosa, bräunlichHellrot bis dunkelrot
KrämpfeSehr leicht oder keineHäufig stärker
BlutklumpenKeineHäufig vorhanden

 

Da die Einnistungsblutung ein frühes Anzeichen einer Schwangerschaft ist, können gleichzeitig oder kurz darauf andere Symptome auftreten. Typisch sind dabei morgentliche Übelkeit, Müdigkeit oder ein Spannungsgefühl in der Brust. Diese Anzeichen sind jedoch individuell verschieden und können unterschiedlich stark wahrgenommen werden.

Schwangerschaftstest während Einnistungsblutung

Viele werdende Eltern stellen sich die Frage, ob sie während einer Einnistungsblutung einen Schwangerschaftstest durchführen können. Grundsätzlich ist ein Test zu Hause möglich, allerdings solltest du beachten, dass ein zu früh durchgeführter Test ein negatives Ergebnis anzeigen könnte. Das liegt daran, dass das Schwangerschaftshormon humanes Choriongonadotropin (hCG), das durch den Test nachgewiesen wird, erst nach der Einnistung produziert wird – also genau der Vorgang, der die Einnistungsblutung auslöst.

Daher ist es unwahrscheinlich, vor der Einnistung ein positives Testergebnis zu erhalten. Selbst nach der Einnistung kann ein frühes Testen zu ungenauen Ergebnissen führen, da der hCG-Spiegel zu diesem Zeitpunkt noch sehr niedrig sein kann. Für ein zuverlässigeres Ergebnis empfiehlt es sich, bis zum ersten Tag nach Ausbleiben der Periode zu warten.

Sollte der Test positiv ausfallen, vereinbare einen Termin mit deinem Arzt oder deiner Ärztin, um die Schwangerschaft bestätigen zu lassen. Dein Arzt oder deine Ärztin wird dir auch helfen können, den voraussichtlichen Geburtstermin zu berechnen. Übrigens: Mit unserem Geburtsterminrechner kannst du bereits einen ersten Überblick gewinnen.

Schwangerschafts-Tools

Solltest du deinen Arzt oder deine Ärztin konsultieren?

Eine Einnistungsblutung ist in der Regel kein Grund zur Sorge. Dennoch solltest du einen Arzt oder Ärztin aufsuchen, wenn du unsicher bist oder wenn unerklärliche Blutungen während der Schwangerschaft auftreten.

Leichte Blutungen können in der frühen Schwangerschaft normal sein, doch in seltenen Fällen könnten sie auf ein anderes Problem hinweisen, das ärztliche Abklärung erfordert. Solltest du zusätzlich starke Schmerzen, Schwindel oder andere ungewöhnliche Symptome bemerken, suche bitte umgehend ärztlichen Rat.

FAQs für werdende Eltern

Ein positiver Schwangerschaftstest während der Einnistungsblutung ist möglich, jedoch sind die hCG-Werte zu diesem frühen Zeitpunkt oft sehr niedrig.

Ein genaueres Ergebnis erhältst du, wenn du wartest, bis die Einnistungsblutung aufgehört hat und nach deiner ersten ausgebliebenen Periode testest.

Fazit

Die Einnistungsblutung ist ein natürliches Phänomen, das in der frühen Schwangerschaft auftreten kann. Sie entsteht, wenn sich die befruchtete Eizelle in die Gebärmutterschleimhaut einnistet. Bei einigen Frauen zeigt sich dies durch leichte, vorübergehende Blutungen, die etwa 10 bis 14 Tage nach der Empfängnis auftreten und bis zu zwei Tage anhalten können. Viele Frauen bemerken sie jedoch nicht.

Ein gutes Verständnis der Anzeichen und Ursachen von Einnistungsblutungen kann dir helfen, deinen Körper und deine Fruchtbarkeit besser einzuordnen. Falls Unsicherheiten bestehen, ist es immer ratsam, ärztlichen Rat einzuholen.

Zur Entstehung dieses Artikels: Alle Inhalte aus in diesem Artikel basieren auf vertrauenswürdigen, fachspezifischen und öffentlichen Quellen. Die hier aufgeführten Ratschläge und Informationen ersetzen keinesfalls die medizinische Betreuung durch entsprechendes Fachpersonal. Konsultiere für eine professionelle Diagnose und Behandlung immer deinen Arzt bzw. deine Ärztin.

Über Christiane Hammerl

Christiane Hammerl ist eine staatlich geprüfte, freiberufliche Hebamme und Praxisanleiterin in Berlin. Im Vivantes Klinikum ist sie als Begleit-Beleghebamme tätig. Der Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt dabei in der ganzheitlichen Begleitung der Schwange...

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