Wachstumsschmerzen bei Babys und Kleinkindern

Klagt Ihr Kind ab und an über Schmerzen in den Gelenken und Sie können sich die Ursache nicht wirklich erklären? Vielleicht leidet auch Ihr Schützling unter Wachstumsschmerzen. Immerhin sind davon bis zu einem Drittel aller Kinder zwischen 2 und 12 Jahren betroffen.

Was sind Wachstumsschmerzen?

Kinder wachsen in einer unglaublichen Geschwindigkeit. Es ist kaum vorstellbar, dass das ohne Wachstumsschmerzen vonstatten gehen kann.

Wie schnell wachsen Kinder?

Im ersten Lebensjahr wachsen Kinder sehr schnell: Ganze 25 cm legen sie an Länge zu. Das ist so einiges, wenn man bedenkt, dass Neugeborene durchschnittlich mit 52 cm auf die Welt kommen. Sie verdoppeln also fast ihre Größe.

Dieses rasante Wachstum nimmt allerdings gegen Ende des ersten Jahres wieder ab. Im zweiten Jahr wachsen die lieben Kleinen ungefähr 12,5 cm. Die Geschwindigkeit nimmt dann wieder etwas ab. Kinder zwischen 3 und 7 Jahren wachsen pro Jahr zwischen 5 und 7 cm.

In der Pubertät steigt die Wachstumskurve noch einmal an und gegen Ende dieser aufregenden Zeit erreicht der Mensch dann seine endgültige Größe. Bei Mädchen setzt dieser Wachstumsendspurt etwas früher ein, als bei den Jungs. Die Buben werden dann aber in der Regel etwas größer.

Gibt es Wachstumsschmerzen bei Kindern überhaupt?

Eigentlich sollte das kindliche Wachstum ganz schmerzfrei verlaufen. Dennoch vermuten manche Eltern eine Art Wachstumsschmerz hinter den Klagen Ihres Kleinkindes - besonders, wenn es die Extremitäten betrifft. Tatsächlich ist dieses Phänomen noch zu wenig erforscht. So gibt es zum Beispiel keine offiziellen Tests, mit denen sich belegen lässt, dass es sich bei den von Kleinkindern beschrieben Beschwerden tatsächlich um Wachstumsschmerzen handelt.

Trotzdem sollte man ein Kleinkind, auch wenn es vielleicht erst 2 oder 3 Jahre alt ist, ernst nehmen. Daher gibt es verschiedene Theorien zum Wachstumsschmerz:

  • Man vermutet, dass die Knochen schneller als die Knochenhaut wachsen. Dadurch gerät diese unter Spannung und verursacht den Schmerz.

  • Andere glauben wiederum, dass Wachstumsschmerzen durch eine Art Ermüdung der Knochen verursacht werden.

  • Da der Schmerz meistens nachts auftritt, diskutieren manche Forscher den Einfluss von Hormonen. Wachstumshormone werden nämlich meist in der Nacht ausgeschüttet.

  • Bei Kindern mit einem auffällig niedrigem Vitamin-D-Spiegel im Blut, wurden vermehrt Wachstumsschmerzen festgestellt. Diese konnten mit einer zusätzlichen Gabe des Vitamins verringert werden. Hier könnte also auch ein Zusammenhang bestehen.

  • Auch psychosoziale Faktoren, wie zum Beispiel ein Konflikt zwischen den Eltern und dem Kind, könnten eine Rolle spielen.

Fakt ist: Die Knochen müssen wachsen! Und vielleicht sind manche Kinder und Babys einfach empfindsamer als andere und haben daher Wachstumsschmerzen.

Wachstumsschmerzen und die Symptome

Die typischen Symptome treten vermehrt bei Kleinkindern im Alter von 4 Jahren auf und können sich bei Kindern bis zum 12. Lebensjahr hinziehen.

Wie äußern sich Wachstumsschmerzen?

Wenn auf Ihr Kind Folgendes zutrifft, könnte es sich vielleicht tatsächlich um Wachstumsschmerzen handeln:

  • Von Wachstumsschmerzen sind typischerweise die Beine, die Waden, die Schienbeine, die vorderen Seiten der Oberschenkel und die Innenseiten der Knie betroffen.

  • Das Kind verspürt den Schmerz zumeist an beiden Extremitäten gleichzeitig.

  • Wachstumsschmerzen treten nur in Ruhephasen, also nicht etwa beim Sport oder sonstiger Bewegung, auf.

  • Ihr Kind wird daher die Beschwerden sehr wahrscheinlich spätabends und so gut wie nie tagsüber spüren.

  • Manche Kinder wachen aber auch mitten in der Nacht auf und klagen dann über Schmerzen.

All diese Symptome werden in eher unregelmäßigen Abständen auftreten und sind daher nicht von Dauer. Die meisten Kinder beschreiben Wachstumsschmerzen als ein brennendes, ziehendes oder klopfendes Gefühl.

Wann sollten Sie zum Arzt gehen?

Ähnliche Symptome können aber auch durch andere Erkrankungen ausgelöst werden. Sollte Ihr Kind immer wieder über Schmerzen in den Gelenken und Gliedmaßen klagen, dann behalten Sie dies gut im Auge. Suchen Sie im Zweifel immer Ihren Kinderarzt auf. Besonders dann, wenn Sie Folgendes beobachten:

  • Schmerzen an den Gelenken, die mit Fieber einhergehen

  • Schwellungen oder Verfärbungen der Haut

  • Abgeschlagenheit

  • Schweißausbrüche

  • Kopf- und Bauchschmerzen

  • Einschränkungen beim Gehen bzw. Benutzen der Arme

  • Steifheit am Morgen

Nur Ihr Kinderarzt kann ernsthafte Erkrankungen, wie Rheuma, Knochenbrüche oder Entzündungen ausschließen und am Ende mit Sicherheit sagen, ob es sich bei Ihrem Kind wirklich um Wachstumsbeschwerden handelt.

Was hilft Kindern bei Wachstumsschmerzen?

Eine echte Therapie gegen Wachstumsschmerzen gibt es leider nicht. Trotzdem wollen alle Eltern natürlich ihrem Kind helfen, wenn es Schmerzen hat.

  • Wärme. Warme Umschläge oder ein Wannenbad vor dem Schlafengehen ist bei Kindern ein altbewährtes Hausmittel. Das tut gut und könnte den Schmerz lindern. Mit einer ordentlichen Portion Schaum und etwas Spielzeug wird Ihr Kind sicherlich bald auf andere Gedanken kommen.

  • Kälte. Manchmal kann auch Kälte gegen Wachstumsschmerzen helfen. Gerade, wenn Ihr Liebling mitten in der Nacht aufwacht und dann über Schmerzen klagt, können Sie versuchen, ein Kühlpad auf die betroffene Stelle zu legen.

  • Dehnübungen. Die betroffenen Muskelpartien zu dehnen, soll dabei helfen, den Wachstumsschmerz in den akuten Phasen zu lindern. Legen Sie sich zum Beispiel mit Ihrem Kind auf den Boden in Rückenlage. Strecken Sie dann ein Bein im Neunzig-Grad-Winkel nach oben und halten Sie die Dehnung eine Zeit lang. Diese Übung dehnt den hinteren Oberschenkelmuskel.

  • Massagen. Massieren Sie die Waden und Oberschenkel Ihres Kindes leicht. Hierfür können Sie die Techniken der Babymassage anwenden. Eine Massage wird Ihrem Kind dabei helfen, sich zu entspannen.

  • Kalzium und Vitamin D: Manche Kinder bzw. Eltern berichten von einer Besserung der Wachstumsschmerzen, nachdem sie mehr Kalzium und Vitamin D zu sich genommen haben. Ob das wirklich etwas hilft, ist wissenschaftlich jedoch nicht erwiesen.

  • Medikamente. In schlimmen Fällen können auch Schmerzmittel wie Paracetamol oder Ibuprofen gegeben werden. Dies sollte allerdings nur in Rücksprache mit Ihrem Arzt geschehen.

Beugen Sie Wachstumsschmerzen vor, indem Sie zu einseitige Belastungen vermeiden und für ausreichend Pausen nach einem anstrengenden Training oder Tag sorgen.

Was Ihr Kind nun wahrscheinlich am dringendsten benötigt, ist Ihre liebevolle Zuwendung. Seien Sie jetzt für Ihren kleinen Patienten da und trösten Sie ihn. Lenken Sie abends von Wachstumsschmerzen ab, indem Sie Ihrem Kind vielleicht ein Buch vorlesen oder ein spannendes Hörspiel anmachen.

Zur Entstehung dieses Artikels: Alle Inhalte aus in diesem Artikel basieren auf vertrauenswürdigen fachspezifischen und öffentlichen Quellen, wie der BZgA (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung), dem Ärzteblatt oder den „Richtlinien des Gemeinsamen Bundesausschusses über die ärztliche Betreuung während der Schwangerschaft und nach der Entbindung (Mutterschafts-Richtlinien)”. Eine ausführliche Liste aller verwendeten Quellen finden Sie im Anschluss an diesen Artikel. Die hier aufgeführten Ratschläge und Informationen ersetzen keinesfalls die medizinische Betreuung durch entsprechendes Fachpersonal. Konsultieren Sie für eine professionelle Diagnose und Behandlung immer Ihren Arzt.

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