Frischkäse in der Schwangerschaft

Die gute Nachricht für alle schwangeren Frischkäse-Liebhaberinnen vorweg: Frischkäse gilt in der Schwangerschaft als unbedenklich und ist auf deinem Speiseplan erlaubt. Dennoch gibt es ein paar Dinge, die du beim Verzehr von Käse beachten solltest, um den kleinen Schatz in deinem Bauch nicht zu gefährden.

Käse in der Schwangerschaft: Das solltest du wissen

In dir wächst ein neuer Mensch heran, den du in den nächsten Wochen und Monaten deiner Schwangerschaft mit ernähren wirst. Daher ist es besonders wichtig, dass du dich darüber informierst, welche Lebensmittel du jetzt lieber meiden solltest.

Rohmilchprodukte und das Risiko von Listeriose

Listeriose wird durch Bakterien (Listerien) verursacht. Diese Infektionskrankheit würde für dich wahrscheinlich harmlos und möglicherweise sogar ganz unentdeckt verlaufen; für dein ungeborenes Kind stellt sie jedoch eine Gefahr dar. Infiziert sich eine Frau in der Schwangerschaft, könnten die Bakterien über die Nabelschnur zum Baby gelangen und dort schwere Schäden verursachen oder eine Frühgeburt auslösen. Ansteckungsgefahr besteht auch während der Entbindung und danach. Die Bakterien könnten in verunreinigten Lebensmitteln, Rohmilch oder Rohmilch-Produkten vorkommen. Werden diese dann gegessen, kann es zur Ansteckung kommen. Daher sollte man besonders in der Schwangerschaft auf seine Ernährung achten und auf rohe Lebensmittel (wie Sushi oder Steak) und Rohmilchprodukte (wie bestimmte Käsesorten) verzichten.

Dürfen schwangere Frauen Frischkäse essen?

Rohmilch ist Milch, die nicht wärmebehandelt (pasteurisiert) wurde. Damit bietet sie Keimen, wie Listerien, eine ideale Umgebung, um sich zu vermehren. Die Bakterien mögen ein säurearmes, feuchtes Klima. Auch eingelegter Käse oder Frischkäse in offenen Gefäßen könnten unter Umständen in der Schwangerschaft für das ungeborene Baby gefährlich werden – selbst dann, wenn der Käse aus pasteurisierter Milch hergestellt wurde. Listerien kann man weder riechen oder sehen, noch führen sie dazu, dass die Lebensmittel verderben. Selbst niedrigste Temperaturen können den Bakterien nichts anhaben. Allerdings sterben sie bei einer Temperatur von über 70 °C ab. Wurde ein Käse also vollständig und lange genug erhitzt, ist er auch in der Schwangerschaft genießbar. Joghurt, Frischkäse oder Quarkprodukte darfst du während deiner Schwangerschaft bedenkenlos essen, denn diese werden in Deutschland nur aus pasteurisierter Milch hergestellt. Auch Weichkäse enthält nicht zwangsweise Rohmilch. Achte beim Kauf auf die Liste der Zutaten, denn Lebensmittel, die aus Rohmilch hergestellt wurden, müssen entsprechend gekennzeichnet sein.

Frischkäse & Co.: Welche Käsesorten sind in der Schwangerschaft nicht erlaubt?

In der Schwangerschaft musst du nicht auf Käse verzichten und Frischkäse ist in der Regel aus pasteurisierter Milch hergestellt, sodass du bedenkenlos zugreifen kannst. Es gibt jedoch einige Käsesorten, die Frauen von Beginn der Schwangerschaft an nicht essen dürfen.

 

 

Käse in der Schwangerschaft
Beispiele für Käsesorten, die mit Rohmilch hergestellt werden und auf die du verzichten solltest:

Beispiele für Sorten, die du essen darfst:

  • Blauschimmelkäse
  • Brie
  • Camembert
  • Esrom
  • Frischkäse und Käse aus offenen Gefäßen (z. B.Feta, Schafskäse, Mozzarella)
  • Gorgonzola
  • Handkäse
  • Harzer Roller
  • Kochkäse
  • Korbkäse
  • Limburger
  • Mainzer Käse
  • Münster
  • Tilsiter
  • Appenzeller
  • Cheddar
  • Edamer
  • Emmentaler
  • Feta (abgepackt)
  • Frischkäse
  • Gauda
  • Halloumi
  • Hüttenkäse
  • körniger Frischkäse (abgepackt)
  • Mascarpone
  • Mozzarella (abgepackt)
  • Parmesan (Reifezeit mind. 16 Monate)
  • Ricotta 

wenn lange genug erhitzt (über 70 °C):

  • Backcamembert 
  • Gorgonzolasauce
  • Pizza-Käse
  • Raclette-Käse

 

Sicherlich gibt es noch so einige andere Käsesorten, die Rohmilch enthalten und hier nicht aufgeführt sind. Daher kannst du dir als Faustregel Folgendes merken:

 

 

Faustregel: 
Auf diese Käsesorten solltest du in der Schwangerschaft verzichten
Sorten, die mit „Rohmilch“ (auch: „Vorzugsmilch“) 
 gekennzeichnet sind

halbfester Käse mit Blauschimmel

Käse mit klebriger,  
rot-gelber Rinde
(Rotschmiere)
eingelegter Käse oder Frischkäse 
aus offenen Gefäßen
vorgefertigter Reibekäse

 

Egal, zu welcher Käsesorte du in deiner Schwangerschaft greifst: Entferne vor dem Verzehr immer die Rinde vom Käse – selbst wenn diese essbar ist. Auf ihr könnten sich Baktrien angesiedelt haben.

Frischkäse-Rezepte für die Schwangerschaft

In der Schwangerschaft benötigt dein Körper viel Kalzium. Frischkäse ist neben Milch, Nüssen oder Hafer ein guter Lieferant für diesen Nährstoff. Im Folgenden haben wir einige leckere Rezepte mit Frischkäse für dich zusammengestellt. Achte bei der Zubereitung darauf, dass du nur pasteurisierten Käse verwendest.

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Brotsalat mit Feigen und Frischkäse

Ein Brotsalat ist die perfekte Abwechslung zum klassischen Kartoffel- und Nudelsalat. Für diesen mediterranen Salat kannst du ruhig altes und bereits trockenes Brot verwenden. Achte lediglich darauf, dass sich kein Schimmel gebildet hat.

 

Brotsalat mit Feigen und Frischkäse
Das benötigst du (für 2 Portionen):So wird’s gemacht:
  • ½ Baguette/Brot (ca. 150 g)
  • 2 Knoblauchzehen
  • 3 EL Olivenöl
  • 50 g schwarze Oliven (ohne Stein)
  • 125 g Cocktailtomaten
  • 1 rote Zwiebel
  • 150 g kleine Feigen
  • 1 großes Bund Petersilie
  • 100 g cremiger Frischkäse
  • Saft von ½ Zitrone
  • Salz und Pfeffer

Schneide das Brot in kleine mundgerechte Würfel (ca. 1 cm groß) und gib diese in eine Schüssel. Mische dann den geschälten und fein gewürfelten Knoblauch und 2 EL Olivenöl unter. Das Ganze dann in einer beschichteten Pfanne bei mittlerer Hitze 10 Minuten lang goldbraun rösten. 

Schneide die Oliven, Tomaten, Zwiebeln, Feigen und Petersilie klein und gib alles zusammen mit den gerösteten Brotwürfeln in eine Schüssel. Mische aus dem Zitronensaft, ½ TL Salz, Pfeffer und dem restlichen Olivenöl ein Dressing an. Verteile den Frischkäse über dem Brotsalat und füge das Dressing hinzu.

Unser Tipp: Ersetze das Baguette durch ein leckeres Vollkornbrot. Vollkornprodukte sind gesünder und machen außerdem länger satt – was besonders dann sinnvoll ist, wenn du in der Schwangerschaft unter Heißhunger leiden solltest.

 

Frischkäse-Bohnen-Gemüsewrap

Wraps eignen sich entweder als vollwertige Mahlzeit oder auch als Snack für zwischendurch. Du kannst sie gut portionieren, indem du die Rolle in kleine Stücke schneidest. Im Kühlschrank aufbewahrt, kannst du dir immer dann einen Happen gönnen, wenn dich der kleine Hunger überkommt.

 

 

Frischkäse-Bohnen-Gemüsewrap
Das benötigst du (für 2 Portionen):So wird’s gemacht:
  • 2 Tortillawraps (Fertigprodukt)
  • 120 g weiße Bohnen (aus der Dose) 
  • 1 Karotte
  • 1 Kohlrabi
  • 50 g Frischkäse
  • 60 g gut gereiften Gouda
  • 4 Salatblätter
  • 1 Knoblauchzehe
  • 4 Zweige Thymian 
  • 1 EL Haselnusskerne
  • 1 TL Öl
  • Salz, Pfeffer und Chilipulver

Schäle sowohl den Knoblauch, als auch den Kohlrabi und die Karotte und schneide alles in Stücke. Gib den gehackten Thymian, das Gemüse, den Knoblauch und die Haselnüsse in einen Mixer und zerkleinere alles darin. Alternativ kannst du die Zutaten natürlich auch einfach fein hacken.

Brate die entstandene Gemüsemasse in einer mit Öl erhitzen Pfanne bei mittlerer Hitze für ungefähr 10 Minuten an. Schmecke alles mit Salz, Pfeffer und Chilipulver ab. Gib anschließend die Bohnen in ein Sieb und lasse sie gut abtropfen. Gib die Bohnen zusammen mit dem Frischkäse in den Mixer oder rühre beides mit einem Pürierstab zu einer glatten Creme. 

Erhitze zuletzt die Wraps in der Pfanne und bestreiche diese mit der Bohnen-Frischkäse-Creme. Gib darauf die Gemüsepaste und verteile den gewaschenen Salat und geriebenen Gauda darauf. Schlage dann das untere Viertel des Wraps ein und rolle ihn straff auf. 

Achtung: Reibe den Gouda immer frisch und verzichte darauf, vorgefertigten Reibekäse  aus dem Supermarkt zu verwenden!

Unser Tipp: Wenn es mal schnell gehen muss, kannst du den Wrap auch einfach nur mit 
Frischkäse, Petersilie und Kochschincken befüllen. 

 

Ziegenfrischkäse-Pancakes

Pancakes müssen nicht immer süß sein, sondern können beispielsweise mit Frischkäse zubereitet werden. Solltest du kein Liebhaber von Ziegenkäse sein, kannst du diesen selbstverständlich durch einen anderen Frischkäse ersetzen.

 

 

Ziegenfrischkäse-Pancakes
Das benötigst du (für 2 Portionen):So wird’s gemacht:
  • 2 Eier
  • 100 g cremiger Ziegenfrischkäse
  • 20 g Speisestärke
  • 4 Zweige Thymian
  • 1 EL Öl
  • Salz

Trenne bei beiden Eiern das Eiweiß vom Eigelb und schlage das Eiweiß mit einer Prise Salz steif. 

Zupfe die Thymianblättchen von den Zweigen, wasche sie und verrühre sie anschließend zusammen mit dem Eigelb, dem Frischkäse und der Speisestärke zu einer glatten Masse. Hebe darunter das steif geschlagene Eiweiß.

Erhitze das Öl in der Pfanne und gib esslöffelweise 4 kleine Teig-Kreise hinein. Brate diese bei mittlerer Hitze etwa 3 Minuten auf jeder Seite goldbraun. Wiederhole das, bis der Teig aufgebraucht ist.

Unser Tipp: Diese deftigen Pfannkuchen können mit Spargel, Ofengemüse oder einem frischen Salat kombiniert werden.  

 

FAKTEN IM ÜBERBLICK

Frischkäse, Joghurt oder Quarkprodukte sind in der Schwangerschaft erlaubt. Sie werden aus pasteurisierter Milch hergestellt und enthalten daher keine Bakterien, die dem ungeborenen Baby schaden könnten.

Nur weil du schwanger bist, musst du nicht auf Leckereien wie Frischkäse verzichten. Allerdings gibt es durch aus eine Liste mit Lebensmitteln, die du in der Schwangerschaft nicht essen solltest. Generell gilt, dass du in dieser ganz besonderen Zeit verstärkt auf Hygiene und eine gesunde, ausgewogene Ernährung achten solltest.

Zur Entstehung dieses Artikels: Alle Inhalte in diesem Artikel basieren auf vertrauenswürdigen, fachspezifischen und öffentlichen Quellen. Die hier aufgeführten Ratschläge und Informationen ersetzen keinesfalls die medizinische Betreuung durch entsprechendes Fachpersonal. Konsultiere für eine professionelle Diagnose und Behandlung immer deinen Arzt bzw. deine Ärztin.

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