CTG: Kardiotokografie in der Schwangerschaft

Die moderne Medizintechnik macht es möglich, die Entwicklung Ihres Babys während der Schwangerschaft umfassend überprüfen zu können. Neben dem Ultraschall gehört das CTG (Kardiotokografie, Wehenschreiber) zu den Standarduntersuchungen, um den gesundheitlichen Zustand Ihres Babys checken zu können.

Was ist ein CTG (Kardiotokografie)?

Das CTG (Kardiotokografie oder Wehenschreiber) ist ein Gerät, mit dem man gleichzeitig die Herzfrequenz Ihres Babys im Bauch und Ihre Wehentätigkeit aufzeichnen kann. Daraus lassen sich Rückschlüsse über den gesundheitlichen Zustand Ihres Kindes ziehen.

Vom Hörrohr zum CTG

Ende des 19. Jahrhunderts modifizierte der Franzose Adolphe Pinard das Stethoskop so, dass man damit die Herztöne des Babys im Bauch der Mutter abhören konnte. Auch heutzutage nutzen noch einige Hebammen das klassische Holzstethoskop nach Pinard, um die Baby Herztöne abzuhören.

Eine andere Alternative, die man häufig sieht, ist das CTG, sozusagen der Nachfolger des Holzstethoskops. Der Mediziner Prof. Dr. Konrad Hammacher gilt als Erfinder dieses Aufzeichnungsgerätes der Herztöne von Babys. In Zusammenarbeit mit anderen Wissenschaftlern entwickelte er darüber hinaus auch ein Bewertungssystem, mit dem sich die Daten, die das CTG liefert, lesen und beurteilen lassen.

Wie funktioniert ein CTG?

Auf Ihrem Bauch wird ein kleiner Sensor (Doppler-Ultraschall-Transducer) fixiert, der niederfrequente Ultraschallwellen zum Herzen Ihres Kindes aussendet. Das zurückgeworfene Echo wird aufgefangen und macht es möglich, die aktuelle Herzfrequenz zu berechnen.

Ein zweiter Sensor (Drucksensor) ermittelt die Kontraktionen der Gebärmuttermuskulatur, indem er die Spannung Ihrer Bauchdecke misst. Auch schon leichte, für Sie vielleicht kaum oder gar nicht spürbare Wehen lassen sich auf dem CTG erkennen. Viele Geräte registrieren außerdem die Bewegungen Ihres Kindes.

Die erworbenen Daten schreibt das CTG-Gerät auf ein Stück Papierrolle, welches direkt im Anschluss der Aufzeichnung entnommen und ausgewertet werden kann.

Die CTG-Untersuchung

Doch nicht nur die Kurven und Werte des CTG sind spannend für werdende Eltern, sondern auch die Tatsache, dass man während der Aufzeichnung die Herztöne des Babys hören kann.

Wann wird ein CTG gemacht?

Sollte Ihre Schwangerschaft ohne erkennbare Komplikationen verlaufen, wird das CTG als eine nicht medizinisch notwendige Untersuchung eingestuft und Ihr/e Frauena(e)rzt/in wird lediglich die drei empfohlenen Ultraschalluntersuchen durchführen. Sollten dabei Auffälligkeiten zu erkennen sein, wird sie/er ein CTG anordnen. Dies ist ungefähr ab der 24. SSW möglich.

Das CTG spielt besonders während der Geburt eine wichtige Rolle. Gleich nachdem Ihr Personalien in der Geburtsklinik aufgenommen wurden, werden Sie in der Regel zum CTG gebeten, um den Zustand des Kindes zu überprüfen.

Warum ist das CTG so wichtig?

Die Kardiotokografie erlaubt es, mögliche Komplikationen frühzeitig zu erkennen, sodass mit einer entsprechenden Behandlung begonnen werden kann. Ein von der Norm abweichendes CTG könnte zum Beispiel Hinweise auf die folgenden Komplikationen sein:

  • vorzeitige Ablösung der Plazenta

  • Schwangerschaftsvergiftung (Präeklampsie)

  • Unterversorgung des Kindes (Plazentainsuffizienz)

  • Umschlingung der Nabelschnur während der Geburt

  • Frühgeburt

Wie wird ein CTG gemacht?

Es werden zwei verschiedene Aufnahmesonden benötigt, die mit Gurten an Ihrem Bauch angebracht werden. Die Sonde für die Herztöne wird in Nabelhöhe befestigt. Die für die Wehentätigkeit wird am oberen Rand der Gebärmutter fixiert. Die Sonden sind jeweils mit einem Kabel verbunden, das zum CTG führt.

Um ein optimales Ergebnis zu erzielen, zeichnet das Gerät ungefähr 30 Minuten lang auf. Dabei liegen Sie auf der Seite oder nehmen eine halbsitzende Position ein. Dabei können Sie ganz unbesorgt sein: Die Kardiotokografie-Untersuchung ist völlig ungefährlich für Sie und Ihr Kind.

CTG-Auswertung: Was bedeuten die Kurven?

Betrachten Sie den Papierstreifen, der aus dem CTG-Gerät kommt, werden Sie auf den ersten Blick zwei Kurvenverläufe erkennen: eine für die Herzfrequenz Ihres Babys und eine für die Wehentätigkeit.

Wehen

Die Werte Ihrer Wehentätigkeit werden nach der Frequenz, der Dauer und der Form im Zusammenhang mit der Herzfrequenz Ihres Babys beurteilt. Die Wehen machen im Verlauf Ihrer Schwangerschaft eine Entwicklung durch und nicht jede Kontraktion ist eine Geburtswehe. Gerade, wenn Sie ein CTG vor der eigentlichen Entbindung machen, werden Sie vielleicht überrascht sein, dass Wehen aufgezeichnet werden, obwohl Sie selbst noch nichts spüren.

Der Wehenschreiber registriert schon sehr leichte Kontraktionen. Übungswehen (Braxton-Hicks-Kontraktionen) und Senkwehen heben sich allerdings im CTG deutlich ab. Die Wehen der Eröffnungsphase der Geburt lassen sich als eindeutige und regelmäßige Kurve erkennen. Die Höhe der Zahlen, die Sie auf dem Gerät erkennen, haben übrigens nichts mit der Stärke oder der Schmerzhaftigkeit der Wehen zu tun. Sie geben lediglich die Druckverhältnisse in der Gebärmutter an.

Herzfrequenz

Der Sensor für die Herztätigkeit erfasst die Zeitdifferenz zwischen den Herzschlägen Ihres Kindes. Das CTG berechnet daraus die Herzfrequenz. Die normale Frequenz (Basalfrequenz) liegt bei 110 - 160 Schlägen pro Minute.

Sinkt der Wert kurzzeitig unter 100 Schläge pro Minute ab, kann es sein, dass Sie in diesem Moment eine Wehe haben. Die Kontraktion übt Druck auf den Kopf Ihres Kindes aus und führt zu diesem sogenannten Dip.

Kindsbewegung

Wenn sich Ihr Kind bewegt, kann es passieren, dass die Herzfrequenz stärker zwischen 110 und 150 schwankt. Moderne CTG-Geräte (K-CTG) können die Bewegungen Ihres Kindes auch unabhängig von der Herzfrequenz und Ihrer Wehentätigkeit aufzeichnen.

Das K-CTG kann sogar Kindsbewegungen sichtbar machen, die Sie gar nicht spüren und die man normalerweise nur bei einer Ultraschalluntersuchung sieht.

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Der FIGO-Score

Die Kurven des CTG werden anhand des FIGO-Scores bewertet. Der deutsche FIGO-Score ist angelehnt an ein internationales System, welches die Herzfrequenz Ihres Babys prüft. Dabei werden die folgenden Kriterien untersucht:

  • Grundfrequenz: Herzschläge pro Minute

  • Bandbreite: Fluktuationen der Herzfrequenz

  • Dezeleration: verlangsamter Herzschlag

  • Akzeleration: Beschleunigungen der Herzfrequenz

 GrundfrequenzBandbreiteDezelerationenAkzelerationen
normal110–160≥ 5Keinevorhanden, sporadisch (2 Akzelerationen in 20 min)
suspekt100–109

oder

161–180

< 5 und ≥ 40 min

oder

> 25

früh/variabel

oder

einzeln/verlängert

vorhanden (mit jeder Wehe)
pathologisch

weniger als 100

oder

mehr als 180
< 5 über ≥ 90 minauffälligfehlen oder über > 40 min

 

Um den gesundheitlichen Zustand Ihres Babys einschätzen zu können, werden all diese Kriterien herangezogen und in drei Kategorien unterteilt:

  • Alle Kriterien sind normal: Das CTG ist völlig unauffällig und Ihrem Baby geht es aller Wahrscheinlichkeit nach sehr gut.

  • Eines der drei Kriterien weicht etwas von der Norm ab: Ihr/e Frauena(e)rzt/in wird etwas genauer hinsehen und eventuell eine halbe Stunde später erneut ein CTG aufzeichnen.

  • Zwei Kriterien weichen ab oder ein pathologisches: In diesem Fall könnte eine umfassende Beobachtung angeordnet werden, damit man schnell handeln kann, falls sich die Werte nicht verbessern sollten.

Bei einem Untersuchungstermin schaut sich Ihr/e Gynäkologe/in die Aufzeichnungen des CTG genauer an und bespricht das Ergebnis mit Ihnen.

Fakten im Überblick

CTG ist die Abkürzung für Cardiotocography bzw. Kardiotokografie, einem Verfahren, mit dem man die Herzfrequenz des Kindes und die Wehentätigkeit der Mutter messen und darstellen kann.

Das CTG ermöglicht es, Komplikationen vor und während der Geburt zu erkennen. Sie können den Herztönen Ihres Babys mit der Gewissheit lauschen, dass das CTG Unregelmäßigkeiten erkennt und Sie im Krankenhaus oder bei Ihrem Gynäkologen in guten Händen sind.

Zur Entstehung dieses Artikels:
Alle Inhalte aus in diesem Artikel basieren auf vertrauenswürdigen fachspezifischen und öffentlichen Quellen. Eine ausführliche Liste aller verwendeten Quellen finden Sie im Anschluss an diesen Artikel. Die hier aufgeführten Ratschläge und Informationen ersetzen keinesfalls die medizinische Betreuung durch entsprechendes Fachpersonal. Konsultieren Sie für eine professionelle Diagnose und Behandlung immer Ihren Arzt.

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