Falls es ein Frühchen wird: Was muss ich beachten?

Ungefähr 30 Prozent aller Frühchen kommen nach einem verfrühten Blasensprung zur Welt und etwa die Hälfte, weil die Wehen zu früh einsetzen. Für den Fall, dass dein kleiner Schatz es besonders eilig haben sollte, triff ein paar Vorkehrungen.

Frühchen: Das richtige Krankenhaus finden

Falls du dir Gedanken um eine Frühgeburt machst oder diese sich tatsächlich abzeichnet, solltest du dich über geeignete Kliniken informieren und damit rechtzeitig die Frage nach dem Wohin klären: Wenn die Geburt um die 29. Schwangerschaftswoche oder sogar noch früher ins Haus steht, dann bietet ein Perinatalzentrum Level 1 alle Versorgungsmöglichkeiten für deinen kleinen Schatz. Bei einer Geburt jenseits der 30. Schwangerschaftswoche kannst du ein Perinatalzentrum Level 2 für die Entbindung wählen.

Normale Geburt oder Kaiserschnitt bei Frühchen?

Ist die Fruchtblase bereits geplatzt, wird normalerweise eine vaginale Geburt stattfinden. Sollten nach dem Blasensprung die Wehen innerhalb von 24 Stunden nicht einsetzen, erhält die werdende Mami sehr wahrscheinlich wehenfördernde Mittel. Ein Kaiserschnitt ist bei Frühgeborenen jedoch oftmals sinnvoll, denn der Kopf des Babys ist noch sehr weich.

Was ist in Bezug auf den Mutterschutz zu beachten?

Normalerweise beginnt der Mutterschutz sechs Wochen vor der Entbindung und endet acht Wochen danach. Eine Ausnahme wird hier bei Frühgeburten gemacht: Nach der eigentlichen Geburt haben Mütter den Anspruch auf mindestens 12 Wochen Mutterschutz, da das Kind einen erhöhten Pflegebedarf hat. Dieser Zeitraum kann sich um die Wochen erweitern, um die das Kind zu früh auf die Welt gekommen ist. Wird dein Liebling zum Beispiel in der 35. statt der 40. Schwangerschaftswoche geboren, hättest du nur eine von insgesamt sechs Wochen des Mutterschutzes vor der Geburt in Anspruch genommen. Die fehlenden fünf Wochen gehen aber nicht verloren, sondern werden angerechnet. Als Mutter wärest du also in diesem Fall 17 Wochen nach der Entbindung im Mutterschutz. Es ist lediglich ein Attest des Kinderarztes/der Kinderärztin beim Arbeitgeber vorzulegen.

Möchtest du noch mehr über das Leben mit Frühchen erfahren? Dann lies auch unsere Tipps für Frühchen-Eltern!

Gibt es finanzielle Hilfe für Eltern von Frühgeborenen?

Die Betreuung eines Frühchens kann für manche Familien auch zur finanziellen Belastung werden. Folgende Unterstützung kannst du bei der Krankenkasse beantragen:

  • Fahrtkosten zum Besuch deines Babys während der Zeit im Krankenhaus.

  • Falls ein weiteres Kind im Haushalt lebt, welches während des Krankenhausaufenthaltes betreut werden muss, stelle einen Antrag auf eine Haushaltshilfe oder Tagesmutter.

  • Sollte dein kleiner Schatz besonders intensive Pflege benötigen, hast du eventuell Anspruch auf eine häusliche Krankenpflege, die Erstattung der Therapiekosten oder einen familienentlastenden Dienst.

  • Auch die Kosten für Heil- und Hilfsmittel übernimmt die Krankenkasse in vielen Fällen.

  • Musteranträge zur Kostenerstattung findest du beim Bundesverband „Das frühgeborene Kind“.

Hilfe für Eltern

Die gemeinnützige wellcome gGmbH steht Eltern rund um die Themen Schwangerschaft, Baby und Kind zur Seite: mit praktischer Hilfe nach der Geburt sowie über www.elternleben.de mit Hebammensprechstunden, Online-Beratung und nützlichen Download-Ratgebern.

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