Erste Hilfe am Kind: So hilfst du richtig!
Auch wenn du noch so gut auf deinen kleinen Schatz aufpasst, ein Unfall ist immer schnell passiert. Die richtige Vorbereitung auf einen Notfall kann dir aber helfen, im Fall der Fälle schnell zu reagieren. Wir haben im Folgenden einige nützliche Maßnahmen für dich zusammengetragen und erklären dir, wie du Erste Hilfe am Kind oder Baby leisten kannst.
Das gehört in den Erste-Hilfe-Kasten für dein Kind
Manchmal geht es schneller, als man denken kann: Dein kleiner Schatz ist vom Klettergerüst gefallen, hat sich verschluckt oder die Hand an der heißen Herdplatte verbrannt. Nicht alle Unfälle lassen sich verhindern, auch wenn du noch so achtsam bist. Was du allerdings tun kannst:
Gestalte dein Zuhause möglichst kindersicher.
Lerne, wie man in einer Notfallsituation richtig reagiert und wie du Erste Hilfe am Kind leistest.
Habe immer ein Erste-Hilfe-Set zu Hause.
Da Kinder nicht mit denselben Medikamenten behandelt werden können wie Erwachsene, ist es sinnvoll, einen eigenen Erste-Hilfe-Kasten für deinen kleinen Schatz zusammenzustellen.
Verbandsmaterial und Hilfsmittel
Verbandsmaterial und diverse Hilfsmittel sollten in einem Erste-Hilfe-Kasten für dein Kind nicht fehlen:
Pflaster
Mullbinden
Brandwundauflage
sterile Kompressen
Dreieckstuch
Verbandsschere
Fieberthermometer
Pinzette
Wärmekissen beziehungsweise Wärmflasche (diese bitte nur sehr vorsichtig verwenden, damit es zu keinen Verbrennungen oder Verbrühungen kommt)
Taschenlampe (zum Beispiel zur Pupillenkontrolle nach Kopfverletzungen)
Einmalhandschuhe
Rettungsfolie
Medikamente für Kinder
Folgende Medikamente könnten sich für deinen kleinen Schatz als hilfreich erweisen:
Hautdesinfektionsmittel
Wund- und Heilsalbe
Zäpfchen oder Saft gegen Schmerzen und Fieber
abschwellende Nasentropfen
Antihistamin-Gel gegen Sonnenbrand und Insektenstiche
gegebenenfalls Notfallmedikamente deines kleinen Schatzes (zum Beispiel bei Asthma oder Diabetes)
Kontrolliere diese Medikamente in regelmäßigen Abständen, um sicherzugehen, dass sie noch haltbar sind, wenn du Erste Hilfe an deinem Kind leisten musst. Selbstverständlich sollten abgelaufene Produkte dann sofort ersetzt werden.
Sonstige Hilfsmittel
Zusätzlich zum Erste-Hilfe-Set ist es sinnvoll, noch ein paar andere Dinge zu Hause griffbereit zu haben:
Kühlpad
Kräutertees (zum Beispiel Fencheltee)
Broschüre über Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Kindern
Liste der Notfallnummern
Hinweiszettel zu Erkrankungen und Allergien deines Lieblings
Den Erste-Hilfe-Kasten solltest du an einem gut zugänglichen Ort aufbewahren, der im Notfall für jeden einfach zu erreichen ist – außer natürlich für dein Kind. Denn auch die Großeltern und Babysitter:innen sollten wissen, wo sie im Fall der Fälle alles Erforderliche finden können.
Beachte dabei auch die Aufbewahrungshinweise der Medikamente, denn fast alle müssen an einem trockenen, kühlen und dunklen Ort gelagert werden. Die Küche oder das Bad sind daher für die Lagerung vieler Medikamente nicht so gut geeignet.
Erste Hilfe am Kind: Was ist bei einem Unfall zuerst zu tun?
Bevor der Erste-Hilfe-Kasten zum Einsatz kommt, solltest du bei einem Unfall deines Kindes immer zuerst abklären, was überhaupt geschehen ist und ob sich dein kleiner Schatz in Gefahr befindet.
Erste Hilfe am Kind: Was ist passiert?
Versuche im Falle eines Unfalls deines Kindes Ruhe zu bewahren und verschaffe dir erst einmal einen Überblick:
Ruhe bewahren. Gerade im Umgang mit einem verletzten Kind oder Baby sollten alle Helfer:innen möglichst besonnen bleiben. Ein ruhiger Ton besänftigt deinen Liebling zudem.
Erkenne, was geschehen ist. Entferne deinen Schatz gegebenenfalls aus der akuten Gefahrensituation. Falls dein Kind hierzu in der Lage sein sollte, lasse dir zeigen, wo es weh tut und frage, was genau passiert ist.
Beurteile die Schwere des Unfalls. Sollte dein Kind ernsthaft verletzt sein, kontrolliere zuerst die Atmung und den Herzschlag. Danach solltest du deinen kleinen Schatz so bald wie möglich auf Verletzungen untersuchen.
Bleibe dabei immer im engen Kontakt und rede beruhigend auf deinen Liebling ein.
Erste Hilfe am Kind: Muss der Notarzt / die Notärztin gerufen werden?
Sobald du feststellen konntest, was genau passiert ist, solltest du entscheiden, ob ein Anruf bei einem Notdienst nötig ist. Speicher dir die wichtigsten Nummern in deinem Telefon ab:
Wer | Rufnummer | Wann du dort anrufen solltest: |
---|---|---|
Rettungsdienst und Feuerwehr | 112 | Bei allen lebensbedrohlichen Notfällen. |
Giftnotruf | (Vorwahl der Bundeshauptstadt) 19240 | Du vermutest, dass dein Kind eine giftige Substanz eingenommen hat, und benötigst eine ärztliche Einschätzung und Beratung. |
Kassenärztlicher Bereitschaftsdienst | 116117 | Dein Kind ist erkrankt und du benötigst außerhalb der regulären Sprechstundenzeiten ärztliche Hilfe. |
Bei einem Telefonat wirst du knapp zu den Ereignissen befragt, damit das Notfall-Team vor Ort schnell handeln kann:
Wo ist der Unfall passiert?
Was genau ist geschehen?
Wie viele Personen sind betroffen?
Welche Art der Verletzung liegt vor?
Warte auf Rückfragen!
Informiere deinen Gesprächspartner / deine Gesprächspartnerin auch über Besonderheiten wie chronische Krankheiten oder Behinderungen.
Wie du kleinere Unfälle deines Kindes selbst versorgen kannst
Bei kleineren Unfällen kannst du die Verletzung gegebenenfalls auch selbst versorgen. Falls sich der Zustand deines kleinen Schatzes allerdings verschlechtern sollte, suche bitte umgehend einen Arzt / eine Ärztin auf.
Erste Hilfe am Kind: Nasenbluten
EEs ist sehr wahrscheinlich, dass du einmal eine blutende Nase deines kleinen Schatzes behandeln wirst. Ein Wachstumsschub oder ein kleiner Sturz reicht manchmal schon aus, um Nasenbluten bei deinem Kind zu verursachen.
So kannst du Schritt für Schritt vorgehen, um die Blutung zu stoppen:
Kopf gerade oder leicht nach unten halten. Lege den Kopf nicht in den Nacken, denn hier besteht die Gefahr, dass das Blut in den Rachen läuft und sich dein Kind beziehungsweise dein Baby daran verschluckt. Außerdem kann das verschluckte Blut Übelkeit verursachen.
Nase zu halten. Drücke den Nasenflügel, aus dem das Blut kommt, für einige Minuten fest zu.
Kühlen. Lege einen kalten nassen Waschlappen oder ein Kühlpad in den Nacken deines kleinen Lieblings. Das unterstützt das Zusammenziehen der Gefäße in der Nase und die blutende kleine Wunde verschließt sich.
Sollte trotz dieser Erste-Hilfe-Handgriffe die Blutung nicht zu stoppen sein, suche umgehend einen Arzt / eine Ärztin auf oder rufe bei einem starken Blutverlust den Notdienst. Bei immer wiederkehrendem Nasenbluten solltest du deinen Kinderarzt / deine Kinderärztin zurate ziehen.
Erste Hilfe am Kind: Insektenstiche
Sofern keine Insektengiftallergie vorliegt, ist ein Wespen- oder Bienenstich zwar schmerzhaft, jedoch nicht gefährlich! Neben Trost und Zuwendung, helfen die folgenden Maßnahmen:
Kühle die betroffene Stelle – zum Beispiel mit einem Kühlpad. Aber Vorsicht: Lege um sehr kalte Produkte zuerst ein sauberes Tuch.
Sollte dein Kind von einer Biene gestochen worden sein, kann es vorkommen, dass der Stachel mit dem Giftsack noch in der Haut steckt. Versuche, ihn so schnell wie möglich (zum Beispiel mit einer Pinzette oder einer Scheckkarte) zu entfernen. Gehe vorsichtig vor, um dabei nicht noch mehr Gift aus dem Giftsack in die Wunde zu pressen.
Lenke deinen kleinen Schatz ab, damit dein Kind sich nicht kratzt und Bakterien in die Wunde eindringen.
Sollte dein Liebling nach einem Insektenstich unter Atemnot leiden oder das Gefühl haben, dass der Hals anschwillt, rufe bitte sofort den Notarzt / die Notärztin. Bis dieser / diese eintrifft, kannst du deinem Kind als Erste-Hilfe-Maßnahme einen Eiswürfel zum Lutschen geben und kalte Tücher auf den Hals legen.
Richtig ernst ist solch eine Situation dann, wenn dein kleiner Schatz allergisch auf den Stich reagiert. Im schlimmsten Fall kann es dann zu einem allergischen Schock kommen, der sehr schnell lebensgefährliche Symptome hervorrufen kann. Rufe sofort den Notarzt / die Notärztin, wenn du Symptome feststellst, die nicht mehr auf die Einstichstelle begrenzt sind, sondern auf die Beteiligung anderer Organsysteme hinweisen können:
Juckreiz, Rötung oder Hautausschlag am ganzen Körper, Schwellung im Gesichtsbereich
Übelkeit, Erbrechen, Bauchkrämpfe
Heiserkeit, Engegefühl im Hals
Schwindel, Atemnot
Kaltschweiß, Herzrasen, gegebenenfalls auch verlangsamter Herzschlag bis hin zur Bewusstlosigkeit und/oder Herz-Kreislauf-Stillstand
Glücklicherweise sind diese Fälle selten und meist wissen die Betroffenen beziehungsweise die Eltern um diese Gefahr und sind entsprechend geschult und mit einem Notfallset ausgestattet. Bei einem akuten Notfall nach einem Stich sollte das Notfallset entsprechend den schriftlichen Vorgaben im Notfallplan eingesetzt werden.
Achte gerade in den Sommermonaten darauf, dass sich keine Bienen oder Wespen auf der Nahrung deines Babys oder Kleinkindes niederlassen. Decke süße Speisen und Getränke immer ab, wenn du diese draußen verzehrst.
Erste Hilfe am Kind: Eine offene Wunde richtig behandeln
Aufgeschlagene Knie, kleinere Schnittwunden oder Kratzer kannst du selbst versorgen, wenn diese oberflächlich sind, nicht stark bluten und die Wundränder nicht auseinanderklaffen.
Dabei solltest du allerdings Folgendes beachten:
Saubere Hände: Bevor du offene Stellen an der Haut behandelst, stelle sicher, dass deine Hände sauber sind. Du kannst auch Einmalhandschuhe tragen, damit kein Schmutz in die Wunde gelangt.
Wunde reinigen: Ist die verwundete Stelle stark verschmutzt, kannst du diese mit etwas lauwarmem Wasser säubern.
Verletzung desinfizieren: Reinige die betroffene Fläche mit einem Desinfektionsspray. Verwende hier nur Produkte, die für Babys und Kinder geeignet sind. Lasse dich dazu in einer Apotheke oder von deinem Kinderarzt / deiner Kinderärztin beraten.
Offene Stelle abdecken: Bei kleinen Blessuren ist ein Pflaster meist ausreichend. Ein bunt bedrucktes Kinderpflaster hat schon so manche kleinen Patienten / Patientinnen beruhigt. Ist die Verletzung etwas größer, kannst du stattdessen eine sterile Kompresse auflegen und diese mit einer elastischen Mullbinde befestigen.
Bei größeren, stark blutenden oder verschmutzten Wunden überlasse die Wundversorgung einer Ärztin oder einem Arzt. Diese oder dieser wird in einem solchen Fall auch den Tetanusschutz kontrollieren und gegebenenfalls auffrischen. Auch wenn du das Gefühl hast, dass die Wunde nur sehr langsam verheilt, gerötet ist oder sich Eiter bildet, solltest du deinen Kinderarzt / deine Kinderärztin konsultieren.
Erste-Hilfe-Maßnahmen am Kind in einem Notfall
So schwer es auch fallen mag: Versuche ruhig zu bleiben, wenn sich dein kleiner Schatz in Gefahr befindet.
Erste Hilfe am Kind: Vergiftung
Die meisten Unfälle ereignen sich im Haushalt. Auf der Entdeckungsreise durch die Wohnung lauern so manche Gefahren für deinen kleinen Liebling. Besonders Kleinkinder sind häufig von Giftunfällen betroffen. Daher ist es wichtig zu wissen, welche Erste-Hilfe-Maßnahmen du in solch einem Fall ergreifen kannst:
Notruf: Rufe deine örtliche Giftnotrufzentrale an. Diese wird dir gegebenenfalls schon am Telefon sagen, was du unmittelbar tun und beachten solltest. Ist dein Kind beziehungsweise dein Baby jedoch bewusstlos, verständige bitte sofort den Rettungsdienst.
Wasser und frische Luft: Animiere deinen kleinen Schatz dazu, Wasser in kleinen Schlucken zu trinken, um die giftigen Substanzen zu verdünnen. Sorge außerdem für frische Luft.
Bei Augenkontakt: Sind die Augen mit ätzenden Stoffen in Berührung gekommen, spüle diese mindestens zehn Minuten lang mit klarem kaltem Wasser aus.
Was du nicht tun solltest: Versuche nicht, dein Kind zum Erbrechen zu bringen. Gib deinem Schatz auch keine Milch. Unter Umständen könnte das die Verbreitung des Giftes im Körper beschleunigen.
Kinder neigen dazu, sich alles in den Mund zu stecken. Daher besteht die Gefahr, dass sie auch Gegenstände oder Flüssigkeiten verschlucken. Bewahre daher Putzmittel, Kosmetika, Shampoos, Essigessenz, alle Arten von Chemikalien, Alkohol und Medikamente immer außer Reichweite deines Kindes und am besten in einem abschließbaren Schrank auf. Auch Zigaretten und Zigarettenkippen können für dein Baby gefährlich sein und zu schweren Vergiftungssymptomen führen. Achte darauf, dass dein kleiner Schatz damit nicht in Kontakt kommt.
Erste Hilfe am Kind: Verbrennungen
Du kennst es sicherlich selbst: Egal, ob es der Backofen, die Herdplatte oder eine heiße Flüssigkeit ist – Verbrennungen oder Verbrühungen sind schnell passiert. Deinem kleinen Schatz geht es da nicht anders. Denn gerade Kinder sind durch ihre natürliche Neugier und ihren Entdeckergeist besonders gefährdet und müssen im Laufe ihres Lebens erst noch lernen, die Gefahrenquellen richtig einzuschätzen.
Besonders Babys sind noch völlig unbedarft und greifen nach allem, was sie erreichen können. Dabei kann es schnell zu schweren Verbrennungen kommen. Was kannst du im Fall der Fälle tun?
Notruf: Bei einer großen Verbrennung oder Verbrühung gilt immer: Rufe den Notarzt / die Notärztin an. Auch bei kleineren Brandunfällen solltest du nach der Erstversorgung einen Arzt / eine Ärztin aufsuchen.
Bei einem Brand: Wenn möglich, lösche das Feuer und bringe dich und deinen Liebling in Sicherheit. Sollte die Kleidung brennen, ersticke die Flammen mit einer Decke und ziehe die Sachen ganz vorsichtig aus. Sollte Stoff an der Haut haften, reiße diesen nicht mit Gewalt ab, sondern lasse ihn dort kleben.
Kühlen: Eine kleine Verbrennung, wie zum Beispiel an der Hand, kannst du unter fließendem handwarmem Wasser (Achtung: kein kaltes Wasser verwenden!) für ungefähr zehn Minuten kühlen. Tue dies allerdings nicht bei Neugeborenen und Säuglingen, da hier die Gefahr einer Unterkühlung besteht. Hat sich dein Liebling großflächig verbrannt, lege saubere Handtücher oder eine Rettungsfolie (die goldene Seite sollte zum Kind zeigen) um den Körper, bis der Notarzt / die Notärztin eingetroffen ist.
Es ist ratsam, dass dein kleiner Schatz möglichst früh ein Gefühl dafür entwickelt, an welchen Gegenständen man sich verbrennen könnte und wo Gefahren lauern. Wenn ihr also zum Beispiel gemeinsam kocht, weise deinen Liebling immer auch auf mögliche Gefahrenquellen in der Küche hin.
Lebensrettende Erste-Hilfe-Handgriffe am Kind
Es gilt: Versuche immer Erste Hilfe an deinem Kind zu leisten. Bis ein Notarzt / eine Notärztin am Unfallort ist, können einige Minuten vergehen. Lasse diese Zeit nicht ungenutzt verstreichen und wende, wenn es erforderlich ist, Erste-Hilfe-Handgriffe an.
Erste Hilfe am Kind: Verschlucken
Babys nehmen gerne alles in den Mund, was ihnen zwischen die Finger kommt. Gefährlich sind hierbei vor allem kleine Gegenstände, die aus Versehen eingeatmet werden und zu einem lebensbedrohlichen Verschluss der Atemwege führen können.
Schnelles Handeln ist dann erforderlich:
Rückendruck: Halte den Säugling in Bauchlage. Dabei muss der Kopf nach unten zeigen und von dir gestützt werden. Der Hals darf dabei aber nicht zugedrückt werden. Drücke nun bis zu fünfmal kräftig, aber vorsichtig mit dem Handballen zwischen die Schulterblätter, um den Fremdkörper zu entfernen. Ist dein Kind zu groß für diesen Handgriff, lege es über eines deiner Beine.
Kompression beim Säugling: Falls der Rückendruck nicht den gewünschten Erfolg erzielt, drehe dein Baby auf den Rücken, sodass der Kopf etwas nach unten gerichtet ist und in deiner Hand liegt. Verabreiche nun, ähnlich wie bei einer Herzdruckmassage, fünf Kompressionen.
Der Heimlich-Handgriff: Dieser Handgriff kann bei größeren Kindern (mindestens zwölf Monate alt) angewendet werden. Stehe oder knie dafür hinter deinem kleinen Schatz, umfasse dein Kind und beuge es nach vorn. Mache eine Faust und platziere diese zwischen Bauchnabel und dem unteren Rand des Brustbeines. Mit der anderen Hand umfasst du die Faust und ziehst diese fünfmal kräftig nach innen und oben.
Erste Hilfe am Kind: Stabile Seitenlage
Sollte dein Liebling das Bewusstsein verloren haben, ist die stabile Seitenlage eine sichere Position, in die du dein Kind bringen kannst, bis der Notarzt / die Notärztin eintrifft. In dieser Lage stellst du als Ersthelfer:in sicher, dass die Atemwege offengehalten werden. So bringst du dein Kind in die stabile Seitenlage:
Lege dein Kind zunächst mit ausgetreckten Armen und Beinen auf den Rücken und knie dich neben deinen Liebling.
Bringe den Arm deines Kindes, der dir zugewandt ist, in einen rechten Winkel. Dabei zeigt die Handinnenfläche nach oben.
Greife den anderen Arm des Kindes, ziehe ihn über den Brustkorb zum Gesicht und platziere die Handinnenfläche an der Wange, die in deine Richtung zeigt.
Greife nun nach dem gegenüberliegenden Bein und ziehe es hoch, sodass es einen rechten Winkel bildet. Das Bein bleibt dabei auf dem Boden.
Ziehe das Bein zu dir heran und bewege so dein Kind vorsichtig auf die Seite. Die Hand des Kindes liegt dabei weiterhin an der Wange.
Strecke zum Schluss den Kopf deines Kindes leicht nach hinten.
Auch wenn diese Position dazu dient, deinem kleinen Schatz das Atmen zu erleichtern: Bleibe immer neben deinem Kind und kontrolliere regelmäßig die Atmung, bis der Notarzt / die Notärztin eingetroffen ist.
Erste Hilfe am Kind: Wiederbelebung und Herzdruckmassage
Auch hier gilt: Dein schnelles Handeln ist wichtig und könnte lebensrettend sein! Überprüfe zuerst, ob dein kleiner Liebling bei Bewusstsein ist und auf Ansprache beziehungsweise Berührung reagiert. Falls nicht, rufe nach Hilfe. Solltest du allein sein, reanimiere dein Kind zunächst für eine Minute und setze dann den Notruf ab.
1. Kontrolliere den Atem:
Lege dein Kind auf den Rücken. Wähle, wenn möglich, eine harte Unterlage.
Strecke den Kopf leicht nach hinten und halte ihn vorsichtig in dieser Position fest.
Halte nun dein Ohr über den Mund und die Nase deines Kindes, um Atemgeräusche zu hören.
Richte dabei deinen Blick auf den Bauch deines Kindes und schaue, ob du Atembewegungen erkennen kannst.
Vielleicht spürst du auch nur einen leichten Hauch an deiner Wange.
Die Kontrolle der Atmung sollte nicht länger als zehn Sekunden dauern. Kannst du keine Atmung feststellen, fahre unverzüglich fort:
2. Beatme dein Kind:
Atme einmal normal ein.
Bei Säuglingen sollte eine sogenannte Mund-zu-Nase-Beatmung erfolgen. Dabei umschließt du mit deinen Lippen sowohl die Nase als auch den Mund und beatmest so dein Kind.
Bei Kindern, die älter als ein Jahr sind, erfolgt eine Mund-zu-Mund-Beatmung. Dabei hältst du die Nase deines Kindes mit Daumen und Zeigefinger verschlossen und beatmest dein Kind über den Mund.
Bei der Atemspende muss sich der Brustkorb des Kindes heben.
Sollte dein Baby nach fünf Beatmungseinheiten nicht reagieren (zum Beispiel Husten), mache wie folgt weiter:
3. Führe eine Herzdruckmassage durch:
Dabei gibt es bei Babys zwei Möglichkeiten: entweder du führst die Herzdruckmassage mit dem Zeige- und Mittelfinger einer Hand durch. Oder du umfasst den Brustkorb des Babys mit beiden Händen, so dass deine Daumen auf dem Brustbein des Kindes liegen.
Bei größeren Kindern benutzt du deinen Handballen für die Massage.
Um den richtigen Druckpunkt zu finden, denke dir eine Linie zwischen den Brustwarzen deinen Babys. Suche die Mitte der gedachten Linie auf und setze den Druckpunkt direkt unterhalb dieser Linie an.
Drücke nun in kurzen regelmäßigen Abständen auf diesen Punkt (zweimal pro Sekunde). Bei der Druckmassage sollte circa ein Drittel des Brustkorbes eingedrückt werden.
Nach 30 Kompressionen halte so kurz wie möglich inne und beatme zweimal.
Falls eine weitere Person bei dir ist, kann eine Person die Herzdruckmassage und die andere die Beatmung übernehmen.
Sollte eine Beatmung nicht möglich sein (zum Beispiel bei einem Unfall mit Verletzungen im Gesichtsbereich), fange gleich mit der Herzdruckmassage an.
Neben den bereits hier erwähnten, gibt es noch unzählige weitere Gefahrensituationen, in die dein kleiner Schatz geraten könnte. Du kannst nicht auf alles vorbereitet sein, aber du kannst dich mit einem Erste-Hilfe-Kurs für Eltern auf gängige Notfallsituationen vorbereiten.
Zur Entstehung dieses Artikels:
Alle Inhalte aus in diesem Artikel basieren auf vertrauenswürdigen fachspezifischen und öffentlichen Quellen, wie der BZgA (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung), dem Ärzteblatt oder den „Richtlinien des Gemeinsamen Bundesausschusses über die ärztliche Betreuung während der Schwangerschaft und nach der Entbindung (Mutterschafts-Richtlinien)”. Eine ausführliche Liste aller verwendeten Quellen findest du im Anschluss an diesen Artikel. Die hier aufgeführten Ratschläge und Informationen ersetzen keinesfalls die medizinische Betreuung durch entsprechendes Fachpersonal. Konsultiere für eine professionelle Diagnose und Behandlung immer deinen Arzt oder deiner Ärztin
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