Katzen und Babys – Erster Kontakt & Tipps zum Umgang mit deinem Stubentiger

Katzen können sehr eigensinnig sein und ganz unterschiedlich auf ein neugeborenes Baby reagieren. Erfahre hier, was du beachten solltest, damit das Zusammenleben zwischen deinem Stubentiger und deinem Baby stressfrei gelingt und beide zukünftig viel Freude aneinander haben werden.

Katze im Haus: Vorbereitungen vor der Geburt deines Babys

Man sagt Katzen einen siebten Sinn nach und deine Samtpfote könnte daher bereits während deiner Schwangerschaft merken, dass nichts mehr so ist, wie es einmal war. Demnach solltest du bereits vor der Geburt deines Babys damit beginnen, deine Katze an die neuen Umstände zu gewöhnen.

  • Neue Regeln. Katzen sind Gewohnheitstiere und sie freunden sich eher langsam mit neuen Dingen an. Falls du also andere Regeln als bisher einführen möchtest – wie ein Verbot auf dem Bett zu schlafen – solltest du schon jetzt damit beginnen. Schließe etwa die Tür des Schlafzimmers und bringe einen Katzenschutz an, sodass deine Katze gar nicht erst in Versuchung kommt und sich im Laufe der Zeit vielleicht ganz automatisch einen neuen Schlafplatz sucht.

  • Anschaffungen. Ähnliches gilt für Neuanschaffungen. Die Erstausstattungsliste ist lang und sicherlich wirst auch du einige neue Möbelstücke (z. B. Babybett, Wickelkommode) aufstellen. Bringe sie schrittweise in die Wohnung und gib deiner Katze somit die Gelegenheit, die Möbel ausführlich zu beschnuppern und sich daran zu gewöhnen.

  • Rückzugsplätze. Katzen halten über den Tag verteilt mehrere Nickerchen. Stelle sicher, dass sich der Hauptschlafplatz deiner Katze an einem ruhigen Ort befindet. Richte darüber hinaus noch weitere kleine Rückzugsorte für sie ein: einen gemütlichen Platz oben auf dem Schrank, einen Kletterbaum mit einer Höhle oder einen Katzenkorb hinter einer Zimmertür. Besonders wichtig werden diese Orte, wenn dein Baby das Krabbelalter erreicht und dein Stubentiger eine Pause von deinem aktiven Liebling benötigt.

  • Impfungen. Kontrolliere, ob du bereits alle wichtigen Impfungen vorgenommen hast. Später stehen mit dem Baby viele Termine (z. B. U-Untersuchungen) an, sodass du froh sein wirst, nicht zusätzlich auch noch die Tierarztpraxis aufsuchen zu müssen. Außerdem sind einige wenige Krankheitserreger auch auf den Menschen übertragbar.

  • Toxoplasmose. Deine Katze könnte diese Infektionskrankheit in sich tragen und den Erreger zusammen mit dem Kot ausscheiden. Der Parasit könnte unter Umständen durch die Plazenta auf das ungeborene Baby übertragen werden und schweren Schaden anrichten. Schwangere Frauen sollten daher die Katzentoilette nicht selbst putzen oder dabei zumindest Handschuhe tragen. Das Klo sollte möglichst nicht in den Wohnräumen stehen – das gilt auch für die gesamte Baby- und Kleinkindzeit.

Berücksichtige bei allen Veränderungen auch deine Katze und gibt ihr ausreichend Zeit, sich mit neuen Dingen anzufreunden.

So kann man Katzen an Babys gewöhnen

Während ein Hund ein Neugeborenes vielleicht freudig begrüßt, könnten Katzen dem neuen Familienmitglied erst einmal skeptisch gegenüberstehen. Umso wichtiger ist es, dass du deine Katze behutsam an dein Baby heranführst.

Dein Neugeborenes und deine Katze: die ersten Begegnungen

Wenn du deinen kleinen Liebling zum ersten Mal im Arm hältst, wird es auch für deine Katze langsam ernst, denn die erste Begegnung mit dem neuen Familienmitglied steht unmittelbar bevor.

Egal, ob du dich für eine Hausgeburt entschieden hast oder dein Baby im Krankenhaus zur Welt gekommen ist: Bitte deine:n Partner:in darum, der Katze vor dem ersten Zusammentreffen ein getragenes Kleidungsstück deines Babys zum Beschnüffeln zu geben. So kann sie sich bereits an den Geruch des Neuankömmlings gewöhnen.

Sobald dein Baby so weit ist, kann deine Katze das neue Familienmitglied begrüßen. Gib ihr Zeit, deinen Säugling ausgiebig zu beschnuppern und sprich dabei mit sanfter und ruhiger Stimme mit deiner Katze. Achte aber darauf, dass sie deinen Neugeborenen nicht ableckt. Besonders in der Zeit des Wochenbettes könnte dein Stubentiger manchmal zu kurz kommen. Damit Eifersucht gar nicht erst aufkommen kann, nimm dir immer wieder Zeit für ein paar Streicheleinheiten. Deine Katze wird sich dann sicherlich sehr bald an die Anwesenheit deines Babys gewöhnen.

Wie Katzen auf Babys reagieren können

Oft akzeptieren Katzen Babys ohne weitere Probleme. In manchen Fällen allerdings gewöhnen sie sich nur sehr langsam an Veränderungen – besonders dann, wenn sie so einschneidend sind wie der Einzug eines neuen Familienmitgliedes in ihr Revier. Deine Katze könnte anfangs beleidigt sein und im Extremfall sogar ihr Revier (d. h. deine Wohnräume) markieren.

  • Beleidigt sein: Deine Katze könnte es dir übel nehmen, dass dein Baby nun an erster Stelle steht. Sie wendet sich möglicherweise ganz demonstrativ ab und möchte nicht mehr gestreichelt werden. Beleidigt sind Katzen normalerweise nur für eine relativ kurze Zeit. Ein Leckerli könnte hier als Friedensstifter fungieren und Wunder wirken.

  • Eifersucht: Wie Geschwisterkinder, so können auch Katzen eifersüchtig auf Familienzuwachs reagieren. Sie fühlen sich zurückgesetzt und vernachlässigt. Dies kannst du daran erkennen, dass deine Katze Streicheleinheiten ausweicht, sich zurückzieht und länger nicht blicken lässt. Manchmal verweigern Katzen sogar das Essen. Eine eifersüchtige Katze zu besänftigen, ist nicht einfach. Lass dich jedoch von diesem Verhalten nicht beeindrucken und schenke deinem Stubentiger weiterhin viel Aufmerksamkeit – und das auch dann, wenn dein Baby in der Nähe ist. So wird sie lernen, dass der Nachwuchs keine Bedrohung ist.

  • Revier markieren: Ein Kater markiert nach einer Kastration in der Regel sein Revier nicht mehr. Das Markieren könnte für Katzen wieder eine Rolle spielen, wenn sie ihr Territorium verteidigen wollen und dann ist es auch ganz egal, ob es sich bei deiner Samtpfote um ein Männchen oder Weibchen handelt. Die mit Urin markierten Stellen solltest du reinigen und den Geruch mit Urinvernichter aus der Drogerie behandeln. Verwende kein Parfum oder ähnlich starke Duftstoffe, denn das könnte Katzen dazu animieren, ihren eigenen Duft noch viel intensiver verbreiten zu wollen.

Katzen sind eigensinnige Tiere, aber genau darum auch so liebenswert. Hat sich deine Katze erst einmal an die Anwesenheit deines Neugeborenen gewöhnt, wird sie dein Baby für immer ins Herz schließen.

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*Gib die Ergebnisse der letzten Messung deines Babys ein. **Quelle: Weltgesundheitsorganisation (WHO)

Babys und Katzen: So klappt das Zusammenleben

Katzen sind sehr selbstständig und lassen sich nicht gern herumkommandieren. Wenn ihnen etwas nicht passt, machen sie dies unmissverständlich klar oder suchen das Weite.

Allgemeine Hinweise zum Umgang mit Katzen

Wenn du die folgenden Dinge beachtest, steht einem harmonischen Zusammenleben in einem Baby-Katzen-Haushalt nichts mehr im Wege:

  • Ruheplätze respektieren. Besonders krabbelnde Babys können für Katzen zu einer Herausforderung werden. Bringe gegebenenfalls Schutzgitter an den Türen an und richte einen Ruheplatz ein, den dein aktives Kleinkind nicht erreichen kann (z. B. auf einem Schrank).

  • Fressplatz schützen. Ähnliches gilt für den Fressnapf. Beim Fressen wollen und sollen Katzen nicht gestört werden und du solltest dafür einen ruhigen Platz finden, der für dein Baby tabu ist.

  • Nicht füttern. Innerhalb des ersten Lebensjahres führen Eltern in der Regel ihr Baby schrittweise an Beikost [https://www.pampers.de/baby/ernahrung/artikel/beikost] heran. Kinder neigen dazu, ihr Essen mit ihren Haustieren zu teilen. Erkläre deinem Schatz, warum das nicht geht, und mache deiner Katze klar, dass sie dein Baby nicht beim Essen stören darf.

  • Sanfter Körperkontakt. Babys und Katzen schmusen und spielen gern miteinander. Um Unfälle zu vermeiden, achte stets darauf, dass dein Baby der Katze dabei nicht allzu nahekommt. Auch wenn es für Kinder sehr verlockend ist: Sie sollten Katzen nicht auf den Arm nehmen, weil dabei die Verletzungsgefahr für beide zu groß ist.

  • Raus aus dem Babybett! Auch, wenn die Katze bisher immer in deinem Bett schlafen durfte, so hat sie dennoch nichts im Babybett verloren. Sollte es sich die Katze auf dem schlafenden Baby bequem machen, besteht Erstickungsgefahr.

  • Immer unter Aufsicht! Kinder sollten bis zu einem Alter von 8 Jahren nie allein und unbeaufsichtigt mit Katzen spielen.

  • Signale lesen lernen. Katzen sprechen oft eine eindeutige Sprache. Bringe deinem Kind schon früh Warnsignale der Katze bei: Fauchen, angelegte Ohren, peitschender Schwanz und Katzenbuckel.

Lass dir von deinem Kind ruhig bei der Versorgung der Katze helfen. Später kannst du deinem Kind einfache Aufgaben wie das Auffüllen des Trockenfutters oder Trinkwassers übertragen.

Hygiene: Sind Katzen gefährlich für Babys?

Neugeborene Babys sind besonders empfindlich und daher gilt bezüglich Katzen-Hygiene:

  • Säubere regelmäßig das Katzenklo. Im Katzenstreu könnten sich Bakterien, Vieren und Parasiten befinden. Reinige die Katzentoilette regelmäßig und gründlich, um Ansteckungen zu vermeiden.

  • Kein Abschlecken des Gesichts. Leckt deine Katze das Gesicht deines Babys ab, könnten dabei Würmer oder andere Krankheitserreger übertragen werden. Unterbinde solche Liebkosungen daher sofort.

  • Nach dem Streicheln Hände waschen. Achte darauf, dass du das Händewaschen nach dem Schmusen und Spielen mit der Katze zur Routine wird.

  • Regelmäßig staubsaugen. Der dauerhafte Kontakt mit Katzenhaaren erhöht das Allergierisiko. Bestenfalls saugst du täglich die Wohnung und wischt die Böden in regelmäßigen Abständen mit einem feuchten Mob.

Um die Ansteckung mit gefährlichen Krankheiten zu vermeiden, mach es dir zur Gewohnheit, deine Katze mindestens einmal im Jahr in der Tierarztpraxis untersuchen, impfen und entwurmen zu lassen.

FAKTEN IM ÜBERBLICK

Eine Katze kann man langsam und behutsam an das neue Familienmitglied gewöhnen. Katzen sollten die Gelegenheit bekommen, das Neugeborene ausgiebig zu beschnuppern. Damit Eifersucht gar nicht erst aufkommt, sollten Katzenbesitzer:innen sicherstellen, dass dem Stubentiger auch nach der Ankunft des Babys ausreichend Aufmerksamkeit zuteilwird (z. B. durch ausgiebige Streicheleinheiten).

Katzen sind wunderbare Haustiere. Kinder, die mit ihnen aufwachsen, entwickeln schon früh ein gewisses Verantwortungsgefühl und die Bereitschaft, sich für andere Menschen und Tiere einzusetzen.

Zur Entstehung dieses Artikels: Alle Inhalte in diesem Artikel basieren auf vertrauenswürdigen, fachspezifischen und öffentlichen Quellen. Die hier aufgeführten Ratschläge und Informationen ersetzen keinesfalls die medizinische Betreuung durch entsprechendes Fachpersonal. Konsultiere für eine professionelle Diagnose und Behandlung immer deinen Arzt bzw. deine Ärztin.

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