Das Montessori Kinderzimmer
Das erste Kinderzimmer soll etwas ganz Besonderes sein: Ein Nest für dein Baby, ein Raum zum Wohlfühlen für dein Kind – und eine Umgebung, in der dein Schatz wachsen kann, in jeder Beziehung. Kein Wunder also, dass Eltern sich viele Gedanken über diesen Raum machen und sich unter Umständen auch mit dem Montessori-Prinzip beschäftigen. Wir sagen dir, wie ein Montessori Kinderzimmer eingerichtet wird, was dabei wichtig ist – und wie die Montessori-Regeln helfen können, wenn du deinem Kleinkind das Aufräumen beibringen möchtest.
Montessori Kinderzimmer für mehr Selbstständigkeit
Das Montessori-Prinzip verdankt seinen Namen seiner „Erfinderin“ Maria Montessori (1870-1952). Die italienische Ärztin und Philosophin machte sich vor allem als Reformpädagogin weltweit einen Namen. Ihr Grundgedanke: Schon den Kleinsten sollte ganz viel Selbstständigkeit ermöglicht werden. Ihr Leitsatz für Kinder war: „Hilf mir, mir selbst zu helfen“. Eine Idee, die die ganze Welt eroberte. Allein in Deutschland gibt es heute mehr als 1.000 Montessori-Schulen und -Kindergärten.
Das Gute: Wenn du das Prinzip gutheißt, musst du nicht warten, bis dein Kind schon etwas größer ist und in den Kindergarten oder in die Schule kommt. Du kannst bereits ein Montessori Kinderzimmer einrichten. „Die Aufgabe der Umgebung ist es nicht, das Kind zu formen, sondern ihm zu erlauben, sich zu offenbaren“ – davon war Maria Montessori überzeugt. Und das bedeutet: Du kannst deinem Baby eine Umgebung schaffen, in der es alle seine Sinne entfalten kann. Übrigens: Montessori Kinderzimmer boomen aktuell. Auf vielen Instagram-Kanälen, Pinterest-Boards und Babyblogs kannst du Inspirationen entdecken.
Das Montessori-Prinzip: Den Raum mit den Augen deines Kindes sehen
Eine der Grund-Ideen im Montessori Kinderzimmer lautet: Den Raum mit den Augen des Kindes zu sehen. Und das bedeutet: Bei der Gestaltung des Kinderzimmers solltest du dich klein machen und den Raum mit Baby-Augen betrachten. Denn dein Baby wird sein Zimmer erst liegend, dann sitzend und irgendwann krabbelnd erkunden. Für dich heißt das:
Bilder kannst du ruhig tiefer hängen, damit dein Kind sie sehen kann.
Spielzeug kannst du entsprechend in Bodennähe platzieren, damit dein Kleinkind es allein erreichen kann.
Die Möbel im Montessori Kinderzimmer sollten sich nach der Größe deines Kindes richten. Das Motto dabei: „Dein Kind ist für nichts zu klein.“
Im Montessori Kinderzimmer sollte dein Kind also möglichst alles erreichen können, ohne dafür einen Erwachsenen um Hilfe bitten zu müssen. Ideal sind zum Beispiel niedrige, offene Regale oder Körbe für Spielsachen und Bücher. So kann dein Kind sich jederzeit selbst entscheiden, womit es sich gerade beschäftigen möchte.
Montessori Kinderzimmer: Ruhe für die Seele
„Lernen braucht Raum!“ Dieser Grundgedanke ist der Schlüssel zum Montessori Kinderzimmer. Er bedeutet auch, dass zumindest zwei Bereiche klar voneinander abgegrenzt werden – ein Ruhe- und ein Spielbereich. In der Ruhezone steht das Bett, dazu passt eine Lese-Ecke in diesen Bereich.
Ruhige Farben und wenig Deko sorgen optisch für Entspannung. Übrigens: Nach Montessori sind Naturfarben wie Grün, Beige, Hellblau oder Hellgrau fürs Kinderzimmer ideal.
Zum Montessori Kinderzimmer gehört ein Bodenbett – so kann dein Baby ohne Hilfe reinkrabbeln und selbst entscheiden, wann es sich ausruhen möchte.
Ein Baldachin über dem Bett kann deinem Kind ein Gefühl von Geborgenheit geben.
Auf unnötige Deko solltest du im Ruhebereich verzichten, sie kann deinen Schatz von dem ablenken, was hier wichtig ist – das Schlafen und Ausruhen.
Für die Lese-Ecke kannst du einen weichen Teppich nutzen oder ein großes Sitzkissen. Die Bücher solltest du mit dem Titel nach vorne hinstellen, zum Beispiel auf eine kleine Wandleiste. So bekommt dein Kind eher Lust, sich die Bücher anzugucken.
Spielbereich für die Kreativität im Montessori Kinderzimmer
Im Spielbereich kannst du kräftigere Farben nehmen und auch Bilder an der Wand anbringen. Beim Thema Spielzeug im Montessori Kinderzimmer ist die Idee: Weniger ist mehr. Sechs bis acht Spielsachen reichen vollkommen, sagen Anhänger:innen von Montessori. Das heißt jedoch nicht, dass dein Kind tatsächlich nur so viel Spielzeug haben darf. Aber: Ist zu viel auf einmal da, kann schnell Chaos herrschen und Kinder können sich nicht konzentrieren, so der Gedanke.
Du kannst das Spielzeug ins sogenannte Freispiel-Regal stellen. So sieht dein Kind, was da ist und kann sich entscheiden, womit es spielen möchte. Die Spielsachen kannst du immer mal wieder tauschen.
Neben der Spielecke brauchen Kleinkinder einen Tisch und einen Stuhl, um sich dort hinzusetzen – davon war Maria Montessori überzeugt. Dort kann dein Kind kreativ sein, malen und basteln.
Übrigens: Nach Montessori ist Spielzeug einfach, verständlich, am besten aus unbehandeltem Holz und in natürlichen Farben. Ideal sind Steckspiele und Co., da sie Fantasie, Entdeckungsdrang und Selbstständigkeit fördern. Selbstverständlich solltest Du immer darauf achten, dass sich keine Gegenstände in greifbarer Nähe deines Babys befinden, an denen es sich verletzen könnte.
Kinderzimmer aufräumen leicht gemacht mit Montessori
Eine weitere wichtige Grundregel im Montessori Kinderzimmer lautet: Jeder Gegenstand hat seinen festen Platz. Was nicht offen gezeigt wird, kommt in kleine Körbe oder Kisten. Und die werden beschriftet, am besten mit einem Bild von dem Inhalt. Das gilt auch für den offenen Kleiderschrank. Ein Bild von einem T-Shirt zeigt deinem Kleinkind dann zum Beispiel: In diesem Korb sind meine T-Shirts. Die Idee dahinter: So kann dein Kind nicht nur alles sehen und selbst entscheiden – es lernt auch fast „nebenbei“ das Aufräumen. Denn so erkennt es den Sinn von Ordnung: Es findet alles sofort und muss nicht suchen. Das Aufräumen im Montessori Kinderzimmer ist so in der Regel leicht und schnell erledigt. Ein Montessori Kinderzimmer kann deinem Kind viel Platz zur Selbstständigkeit bieten. Aber du musst dich nicht ganz genau an jede Grundregel halten. Montessori ist auch das, was zu euch und eurem Baby passt. Schließlich soll dein Baby sich in seinem Kinderzimmer wohlfühlen.
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