
Bildschirmzeit für Kinder
Wahrscheinlich verbringst du täglich Zeit mit digitalen Medien – sei es am Computer, dem Smartphone oder Tablet. Es ist daher normal, dass auch Kinder Bildschirmzeit für sich einfordern. Dabei definiert jede Familie die Grenzen der Screen Time selbst. Zur Orientierung für Eltern gibt es Empfehlungen, wie lange und ab welchem Alter Kinder vor einem Bildschirm sitzen sollten und wie viel Bildschirmzeit zu viel ist.
Kinder und Screen Time – einige Fakten
Wenn von Bildschirmzeit oder Screen Time gesprochen wird, ist damit die Zeit gemeint, die man vor Medien wie dem Fernseher, Computer, Smartphone, Tablet oder der Spielkonsole verbringt.
Fast die Hälfte aller Kinder im Alter zwischen zwei und fünf Jahren haben täglich Zugang zu diesen Medien. In dieser Altersgruppe spielt das Internet oder Spielekonsolen noch keine tragende Rolle. Viel lieber werden etwa Animationsfilme geschaut.
Je älter ein Kind wird, desto interessanter wird auch das Internet mit all seinen Möglichkeiten und die Zeit, die vor einem Bildschirm verbracht wird, nimmt deutlich zu. Bildschirmzeit gehört heute für Kinder und Jugendliche zum Alltag.
Kinder sollten bei ihrer Bildschirmzeit begleitet werden – besonders dann, wenn sie noch jung sind. Sie reagieren ganz unterschiedlich auf Medien und manchen Kindern kann das Gesehene sogar Angst machen. Ideal ist es, wenn die Eltern den Inhalt bereits kennen, bevor dieser dem Kind gezeigt wird.
Auf jeden Fall solltest du für dein Kind während und nach der Bildschirmzeit ansprechbar sein. Es ist wichtig, die Inhalte zu besprechen oder das Gesehene noch einmal zu erklären, um Ängsten und Sorgen vorzubeugen. Dem Kind sollte immer bewusst gemacht werden, dass Filme und Videos oft nichts mit der Realität zu tun haben.
Bildschirmzeit und die Auswirkungen auf Kinder
Expert:innen sind sich einig, dass sich übermäßiger Medienkonsum negativ auf die Entwicklung von Babys und Kindern auswirken kann, da sich ihr Körper und Gehirn in einem kritischen Entwicklungsstadium befinden.
Bei all den negativen Aspekten darf nicht vergessen werden, dass die Nutzung von Medien – wie beim Lernen – natürlich auch eine Unterstützung im Alltag ist. Bildschirmzeit muss für Kinder nicht unbedingt schädlich sein. Gut und sinnvoll dosiert, kann sie für Unterhaltung sorgen, ihre Interessen wecken und Wissen vermitteln.
Wie oft und wie lange: Empfehlung der Bildschirmzeit für Kinder
Um die Entwicklung optimal zu fördern, sollten Kinder bis zu einem Alter von drei Jahren möglichst keine Zeit vor dem Bildschirm verbringen. Alternativ kannst du beispielsweise für eine halbe Stunde lang ein Hörbuch anbieten.
Bei Drei- bis Sechsjährigen solltest du die Screen Time (TV, Video, Computer, Telefon, Spielekonsole, Tablet) auf insgesamt 30 Minuten pro Tag beschränken. Danach dürfen Kinder auch schon mal maximal 60 Minuten vor dem Bildschirm sitzen.
Bei den Angaben zur Bildschirmzeit handelt es sich um ungefähre Richtwerte. Kinder sind unterschiedlich und reagieren ganz individuell auf Medieninhalte. Du musst für dich und deinen Liebling entscheiden, wie viel Screen Time gut für ihn ist.
Ist dein Kind nach dem Fernsehen oder Computerspielen teilnahmslos, gelangweilt oder aggressiv? Kann es sich schlecht konzentrieren oder ist überdreht? Dann kann es sein, dass es zu viel war und ihr solltet die Bildschirmzeit beim nächsten Mal kürzer halten.
Was du bei der Bildschirmschirmzeit beachten solltest
Wie fast alles andere im Leben, so muss auch Medienkompetenz erst erlernt werden. Dabei kannst du deinem Kind helfen:
Kinder orientieren sich an ihren engen Bezugspersonen. Überprüfe daher immer wieder kritisch deinen eigenen Umgang mit Medien.
Bildschirmzeit: Tipps & Tricks
Der Bildschirm zieht die meisten Kinder magisch an. Du kannst jedoch aktiv werden, damit sich die Bildschirmzeit in Grenzen hält und als ein positiver Teil des Alltags wahrgenommen wird:
Neue Medien sind unterhaltsam und gehören zu unserem Alltag dazu. Du musst dein Kind nicht davon fernhalten, sondern es zu einem verantwortungsvollen und gesunden Umgang damit erziehen.
FAKTEN IM ÜBERBLICK
Zu viel Medienkonsum könnte sich negativ auf die Entwicklung von Babys und Kleinkindern auswirken, da sich ihr Körper und Gehirn in einem kritischen Entwicklungsstadium befindet. Es könnte zu Entwicklungsverzögerungen, Schlafstörungen oder Verhaltensauffälligkeiten kommen.
Vergiss bei all der Diskussion über den altersgerechten Umgang mit Bildschirmmedien nicht: Du kannst deinem Kind immer unbegrenzt lange Bücher vorlesen, um Wissen zu vermitteln oder es in die Welt der Fantasie zu entführen.
Zur Entstehung dieses Artikels:
Alle Inhalte aus in diesem Artikel basieren auf vertrauenswürdigen, fachspezifischen und öffentlichen Quellen. Die hier aufgeführten Ratschläge und Informationen ersetzen keinesfalls die medizinische Betreuung durch entsprechendes Fachpersonal. Konsultiere für eine professionelle Diagnose und Behandlung immer deinen Arzt/deine Ärztin.
- Bleckmann, Paula: Medienmündig. Wie unsere Kinder selbstbestimmt mit dem Bildschirm umgehen lernen. Klett-Cotta. Stuttgart. 2012.
- Ärzte Zeitung online: Viel Fernsehen verzögert die kindliche Entwicklung
- Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: Ängste durch Medien – so beugen Sie vor
- Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: Medien „gesundheitsbewusst“ nutzen
- Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: Medien im Familienalltag. Zehn Empfehlungen
- Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: Tabelle: Wie oft und wie lange dürfen Kinder Medien nutzen?
- Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest (mpfs): Gewalt und Fernsehen
- Robert Koch-Institut: Themenblatt Nutzung von Bildschirmmedien
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