2. Trimester ― Alles, was du über das zweite Drittel deiner Schwangerschaft wissen musstHeißhunger-Attacken

Die Entwicklung deines Babys im 2. Trimester

Mit dem Abschluss der 13. SSW hast du das zweite Trimester erreicht. Die Schwangerschaft wird üblicherweise in drei Abschnitte – Trimester oder auch Trimenon – eingeteilt:

Das 2. Trimester wird von vielen Frauen als sehr angenehm empfunden, da einige Schwangerschaftsbeschwerden nachlassen könnten und sich die Größe des Bauches meist noch in Grenzen hält.

Dein Baby im 4. Monat deiner Schwangerschaft

Zu Beginn des 2. Trimenon/Trimesters haben sich die wichtigsten Körperstrukturen geformt und dein Baby kann bereits seine kleinen Gliedmaßen bewegen. Im 4. Monat nehmen auch die Organe langsam ihre Arbeit auf. Die Leber deines Babys sondert Gallenflüssigkeit ab, die Bauchspeicheldrüse produziert Insulin und in den Nieren wird Urin gebildet.

Des Weiteren differenzieren sich jetzt erst die Geschlechtsorgane aus. Bei den weiblichen Embryonen wuchs bis zur 13. SSW eine Art Phallus. Dieses Wachstum kommt nun zum Stillstand und es entwickelt sich daraus die Klitoris. Im Zuge der zweiten großen Ultraschalluntersuchung in diesem Trimenon wird dir wahrscheinlich dein Frauenarzt/deine Frauenärztin das Geschlecht deines Kindes verraten können.

Was im Ultraschall allerdings nicht sichtbar ist: Auf dem kleinen Körper bildet sich am Ende des 4. Monats eine feine, weiche Haarschicht – die Lanugobehaarung. Sie sorgt u. a. dafür, dass die Käseschmiere (Vernix caseosa) am Körper haften bleibt. So wird die zarte Haut während der Schwangerschaft vor dem Aufweichen durch das Fruchtwasser geschützt.

Dein Baby im 5. Monat deiner Schwangerschaft

Innerhalb des 5. Monats verdoppelt sich fast das Gewicht und die Größe deines Babys. Die Entwicklung der Lungen schreitet in diesem Schwangerschaftsmonat wesentlich voran. Dein Kind atmet nun Fruchtwasser ein und aus. Dieses kleine Training stärkt die Lungen für die Zeit nach der Geburt.

Die Knochen des Innenohrs sind im 5. Monat vollständig ausgeformt und dein Baby kann dein Herz schlagen und dein Blut rauschen hören. Auch Lichtreize kann es jetzt wahrnehmen.

Mit zunehmendem Gewicht und Größe wächst im 2. Trimester auch der Hunger deines kleinen Schatzes. Die Plazenta übernimmt die Versorgung. Dein Kind ist durch die Nabelschnur mit ihr verbunden. Diese beherbergt drei Gefäße: ein größeres für sauerstoffreiches Blut, das dem Kind Nährstoffe zuführt und zwei dünnere für das sauerstoffarme Blut, das die Abfallprodukte zurück in das System der Mutter transportiert.

Bis zum Ende deiner Schwangerschaft wird die Nabelschnur eine Länge von ca. 50–60 cm und einen Durchmesser von ungefähr 1,5 cm erreicht haben. Wunderst du dich, wie die lange Nabelschnur in deinem Bauch noch Platz finden soll? Kein Problem, denn sie ist in sich gedreht und wie eine Spirale verlängerbar.

Dein Baby im 6. Monat deiner Schwangerschaft

Im 6. Monat wirst du die kleinen Tritte oder Faustschläge deines Babys wahrscheinlich immer deutlicher spüren können. Nimmst du im 2. Trimester neben den eher noch zarten Kindsbewegungen, auch rhythmische, ruckartigeZuckungen wahr?

Dann könnte es sich um Schluckauf handeln. Dein Kind saugt Fruchtwasser ein und stößt es wieder aus, in dem sich der winzige Körper zusammenzieht. Wann immer dein kleiner Liebling Schluckauf hat, trainiert er die Atemmuskulatur und die Lungen bereiten sich für das Leben außerhalb deines Bauches vor.

Dein Baby im 7. Monat deiner Schwangerschaft

Im 7. Schwangerschaftsmonat sind die Augen deines Babys nahezu vollständig entwickelt und werden sich langsam öffnen.Die Iris, in der die Augenfarbe zu sehen sein wird, enthält derzeit keine Pigmentierung und demnach ist noch kein echter Farbton vorhanden.

Welche Augenfarbe dein Kind einmal haben wird, wurde bereits in der Phase der Befruchtung mit der Verschmelzung deines Erbguts mit dem des Vaters festgelegt.

Waren die Kindsbewegungen bisher für dich nur schwach zu spüren, werden sie gegen Ende des 2. Trimesters immer intensiver. Jetzt hat dein Baby noch ausreichend Platz, sich zu bewegen. Im Laufe deiner Schwangerschaft verändert sich dies:

• Ab der 12. SSW: Der gesamte Platz wird für die Bewegung der Gliedmaßen, des Kopfes und des Oberkörpers genutzt.

• Ab der 24. SSW: Im Ultraschall könntest du erkennen, wie dein Baby am Daumen lutscht und atmet. Auch echte Purzelbäume sind nicht selten.

• Ab der 32. SSW: Die Kindsbewegungen lassen meist etwas nach, da es mit zunehmender Größe und Gewicht für dein Baby im Bauch immer enger wird.

Bemerkst du die kleinen Fußtritte oder Faustschläge mal am oberen Ende des Bauches und ein anderes Mal an den Seiten? Im 2. Trimester kann dein Liebling seine Position noch öfter ändern. Am Ende der Schwangerschaft sollte er sich allerdings in der Schädellage (mit dem Köpfchen nach unten) befinden, da dies die ideale Ausgangsposition für eine natürliche Geburt ist.

Wie groß ist dein Baby im 2. Trimester?

Im 2. Trimester entwickelt sich dein Baby mit rasanter Geschwindigkeit. Alle Signale stehen auf Wachstum.

Die Gewichtszunahmedeines Lieblings während der Schwangerschaft kannst du in deinem Mutterpass mitverfolgen. Hier befindet sich u. a. auch eine Tabelle mit den Normkurven für den Wachstumsverlauf.

Bitte beachte bei den Größen- und Gewichtsangaben immer, dass sich Babys ganz unterschiedlich entwickeln. Dein Kind mag in den Monaten des 2. Trimesters vielleicht nicht dem Durchschnitt entsprechen, aber das kann in ein paar Wochen schon wieder ganz anders aussehen. Und welcher Mensch gleicht schon exakt dem anderen?

Dein Körper im 2. Trimester

Bis zur 13. SSW konntest du vermutlich deinen Bauch noch gut verstecken. Im Laufe des 2. Trimesters werden die körperlichen Veränderungen nun auch für andere deutlich sichtbar, denn dein Babybauch beginnt zu wachsen.

Gewichtszunahme im 2. Trimester

Das Wachstum des Bauches, wie auch die Gewichtszunahme in der Schwangerschaft gestalten sich für jede Frau anders: Die einen nehmen mehr zu, die anderen weniger. Durchschnittlich kann man allerdings sagen, dass Schwangere bis zum Ende der Schwangerschaft zwischen 12 und 16 Kilogramm zunehmen.

Im 2. Trimester sollte die Zahl auf der Wage auch bei dir langsam aber sicher nach oben gehen. Bis zum Ende dieses Trimenon nimmt man ungefähr 250 Gramm pro Woche zu und wiegt damit etwa 6 Kilogramm mehr als vor der Schwangerschaft. Wie viel du von Monat zu Monat zunimmst, wird bei den regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen dokumentiert.

Dein Gewicht hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab und wird nicht allein durch die Größe deines Babys oder Fetteinlagerungen beeinflusst, sondern auch vom Gewicht der Plazenta, der Gebärmutter und des Fruchtwassers. Bei der Gewichtszunahme musst du außerdem dein Ausgangsgewicht vor der Schwangerschaft berücksichtigen.

Dein Babybauch im 2. Trimester

Deine Gebärmutter wächst unaufhörlich weiter. Deine Hebamme wird regelmäßig deinen Bauch abtasten und dabei untersuchen, wie weit sich die Gebärmutter bereits ausgedehnt hat. Dies tut sie, indem sie den sogenannten Fundusstand ermittelt.

Dabei misst sie, wie viele Querfinger zwischen den höchsten oberen Rand der Gebärmutter und deinem Schambein passen. Gegen Ende des 2. Trimesters wird der obere Rand vermutlich bis über deinen Bauchnabel hinausgewachsen sein und du trägst einen wunderschönen Babybauch vor dir her.

Wie groß dieser ist und ab wann er für andere sichtbar wird, ist ganz individuell. Ein harter, sehr durchtrainierter Bauch wölbt sich erst später als der Bauch einer Mutter, die schon ein Baby zur Welt gebracht hat oder Zwillinge austrägt.

Mit zunehmenden Rundungen könnte deine Haut anfangen zu spannen. Ab jetzt könnten Schwangerschaftsstreifen auftreten. Etwa 90 Prozent aller schwangeren Frauen sind davon betroffen und oft besteht hierfür eine Veranlagung. Wirklich verhindern lässt sich die Bildung dieser Streifen nicht.

Pflege deinen Körper!

Dennoch kannst du deine Haut im 2. Trimester auf die Belastungen der nächsten Monate vorbereiten. Achte zum Beispiel auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung, nimm ausreichend Flüssigkeit zu dir und beweg dich regelmäßig.

Letzteres fördert die Durchblutung der Haut. Cremes und Öle helfen darüber hinaus gegen den lästigen Juckreiz und halten deine Haut nicht nur am Bauch geschmeidig.

Versuch es auch gern einmal mit einer Zupfmassage:

• Verteile etwas Öl oder Pflegecreme auf deinem Bauch.

• Nimm die Haut vorsichtig zwischen Daumen und Zeigefinger und ziehe sie etwas hoch.

• Arbeite dich so Stück für Stück über den gesamten Bauch.

• Um die Gebärmutter nicht zu reizen, lass den Bereich in der Nähe des Schambeins aus.

Im letzten Schwangerschaftsmonat solltest du keine Zupfmassage mehr machen, da sie unter Umständen die Wehen fördern könnte. Verzichte generell darauf, wenn du zu vorzeitigen Wehen neigen solltest.

Rückenschmerzen? Typisch schwanger!

Dein eigenes Gewicht und die Gewichtszunahme deines kleinen Bauchbewohners könnten im 2. Trimester deiner Schwangerschaft vermehrt zu Rückenschmerzen führen. Diese Schmerzen, besonders in der unteren Rückengegend, zählen zu den häufigsten Schwangerschaftsbeschwerden.

Durch das starke Wachstum der Gebärmutter verschiebt sich im Laufe der Schwangerschaft dein Körperschwerpunkt und die untere Rückengegend wird nach vorn gezogen. Gleichzeitig werden alle Gelenkansätze und Bänder in deinem Körper durch das Hormon Relaxin gelockert. Einige Frauen neigen außerdem dazu, den Bauch nach vorn zu schieben und in ein unnatürliches Hohlkreuz zu gehen.

Bei Rückenschmerzen im 2. Trimester versuch einmal Folgendes:

• Wenn du lange stehen musst: Stelle abwechselnd einen deiner beiden Füße auf einen kleinen Hocker. Dadurch wird der untere Rücken entlastet.

• Beim Arbeiten am Schreibtisch: Besorge dir einen großen Gymnastikball und verwende diesen statt eines Bürostuhls. Somit bleibst du in Bewegung und kannst dein Becken kreisen lassen.

• Wenn dir die sportliche Bewegung fehlt: Versuch es mit Schwimmen. Durch den Auftrieb des Wassers werden die Wirbelsäule und die Bandscheiben geschont. Gleichzeitig massiert das Wasser die Haut und regt die Durchblutung an.

Falls du trotz aller Bemühungen während der Schwangerschaft dauerhaft unter Rückenschmerzen leidest, solltest du nicht zögern und dich an deinen Arzt/deine Ärztin zu wenden.

Die Ultraschalluntersuchung im 2. Trimester

Im zweiten Trimenon, zwischen der 19. und 22. SSW, steht die nächste Basis-Ultraschalluntersuchung an und du kannst einen Blick auf dein Baby werfen.

Beim zweiten großen Ultraschall wird die altersgerechte Entwicklung deines Babys beurteilt. Der Kopf, der Bauch und die Länge des Oberschenkelknochens werden gemessen, sowie die Menge des Fruchtwassers überprüft. Auch die Plazenta und die Nabelschnur werden kontrolliert.

Ein besonders spannender Moment ist es, wenn auf dem Ultraschallmonitor das Geschlecht zu erkennen ist – vorausgesetzt natürlich, dein kleiner Liebling versteckt sich nicht vor dir und lässt einen guten Blick auf seine Geschlechtsorgane zu.

Das Ultraschallgerät hat einen sogenannten Schallkopf, den der Arzt/die Ärztin auf deinem Bauch hin und her bewegt. So kann er oder sie dein Kind aus verschiedenen Richtungen betrachten. Der Schallkopf sendet Schallwellen durch das Gewebe, die im Inneren reflektiert und wieder an das Gerät zurückgeschickt werden. Ein Gel auf deinem Babybauch verhindert, dass Luft zwischen dem Schallkopf und deiner Haut die Aufnahme stört.

So entsteht ein elektronisches Bild deines kleinen Bauchbewohners, das gespeichert oder auch für dich ausgedruckt werden kann. Nach diesem Screening erhältst du normalerweise die nächsten Ultraschallbilder erst wieder im 3. Trimester. Eine besondere Form des Ultraschalls ist der 3D-Ultraschall oder auch 4-D-Ultraschall.

Apropos Geschlecht: Solltest du es noch nicht kennen, erlaube dir den Spaß und versuche mit unserem kleinen Quiz herauszufinden, ob du ein kleines Mädchen oder doch einen Jungen in deinem Bauch beherbergst.

Mögliche Symptome im 2. Trimester

Viele Frauen beschreiben das 2. Trimester als die schönste Zeit der Schwangerschaft. Einige unangenehme Schwangerschaftsbeschwerden, wie die morgendliche Übelkeit klingen ab und viele Schwangere erleben sogar einen regelrechten Energieschub.

Trotzdem gibt es die ein oder anderen Beschwerden, die immer noch anhalten oder neu dazu kommen könnten:

• Blähungen. Weil die Darmtätigkeit in der Schwangerschaft träger wird und die wachsende Gebärmutter zunehmend den Darm einengt, könnte es zu Blähungen kommen. Achte auf deine Ernährung und verzichte auf blähende Lebensmittel. Außerdem wirken Tees mit Kümmel, Fenchel oder Anis und eine sanfte Massage schmerzlindernd.

• Geschwollene Hände, Füße und Knöchel. Der Grund für diese Schwellungen (auch Ödeme genannt) ist die erhöhte Flüssigkeitsbildung im Körper, die während der Schwangerschaft völlig normal ist. Diese zusätzlichen Wassereinlagerungen können auch schon ab dem 2. Trimester zu einer massiveren Gewichtszunahme führen. Wann immer es dir möglich ist, solltest du deine Füße hoch lagern.

• Haare. Deine Schwangerschaft kann sich positiv auf deine Haare auswirken. Manch eine Frau verzichtet in dieser Zeit sogar darauf, ihre Haare zu färben oder anderweitig zu behandeln, denn sie wirken jetzt in der Regel gesünder, voller und glänzender. Genieße diesen Vorteil der Schwangerschaft und probier vielleicht einen neuen Look aus.

• Heißhunger. Hast du das Gefühl immer Hunger zu haben oder wirst plötzlich von

  Heißhunger-Attacken heimgesucht? Schwangere bevorzugen dann häufig Lebensmittel, die besonders viel Energie spenden. Diese sind leider nicht immer gesund. Trotzdem kannst du diesen Gelüsten nachgeben, solange dies nicht zur Gewohnheit wird und sich die Menge in Grenzen hält. Mit mehreren kleinen über den Tag verteilen Mahlzeiten kannst du dem Heißhunger etwas entgegensetzen.

• Ischiasnerv. Schwangere klagen nicht selten über einen stechenden Schmerz im Po und Oberschenkel, der sich bis in die Zehen ausbreiten kann. Ursache hierfür könnte der Ischiasnerv sein, der unter dem Gewicht des Babybauches leidet. Ein warmes Wannenbad kann für Linderung sorgen. Sprich deine Hebamme auf deine Beschwerden an, ein Tape kann z. B. Linderung verschaffen.

• Juckreiz. Sollte die Haut jucken, kann dies unterschiedliche Gründe haben: trockene Haut, schwangerschaftsbedingte Hautveränderungen oder strapaziertes Bindegewebe am Bauch, dem Po, dem Busen oder auch Brustwarzen. Juckt es ständig und nicht nur punktuell, sondern am ganzen Körper, solltest du deinen Frauenarzt/deine Frauenärztin aufsuchen, um eine Erkrankung auszuschließen.

• Kopfschmerzen. Solltest du im 2. Trimester unter Kopfschmerzen leiden, bist du nicht allein damit. Gründe dafür könnten hormonelle Schwankungen und Verspannungen, aber auch Stress sein. Sollten die Kopfschmerzen nicht abklingen, konsultiere bitte deinen Arzt/deine Ärztin, um den Ursachen dafür auf den Grund zu gehen.

• Stimmungsschwankungen. Einige Frauen fühlen sich unsicher oder haben Ängste.

  Manchmal ist es die Ungewissheit, die die Zukunft mit Kind mit sich bringt, ein anderes Mal fühlen sie sich vielleicht ein wenig alleingelassen in ihrer neuen Rolle als Schwangere und zukünftige Mutter. Stimmungsschwankungen sind daher völlig normal.

• Nächtliche Unruhe. Vielleicht leidest du plötzlich unter Schlafstörungen oder wirst sogar oft vor dem Wecker wach? Versuche, deine Abende möglichst entspannt zu verbringen. Treibe etwas Sport, gehe vor dem Schlafen noch einmal eine Runde spazieren oder gönn dir ein Entspannungsbad.

• Pigmentflecken. Schwangere Frauen bemerken manchmal braune Flecken auf der Nase, den Wangen oder der Stirn. Auch am Bauch bildet sich oft eine dunkle Linie (Linea nigra), die vom Bauchnabel bis zum Schambein führt. Ausgelöst wird diese Hautveränderung durch ein Hormon, welches nur während der Schwangerschaft ausgeschüttet wird.

• Rückenschmerzen. Kreuzschmerzen gehören leider für viele Frauen im 2. und 3. Trimester zur Schwangerschaft dazu. Die Ursachen dafür sind vielschichtig: eine schnell wachsende Gebärmutter, die Lockerung der Muskulatur, das zusätzliche Gewicht oder einfach nur eine veränderte Körperhaltung. Du kannst versuchen, dem mit sanftem Sport und dem richtigen Schuhwerk (keine Absatzschuhe) entgegenzuwirken.

• Unterleibsschmerzen. Die starke Gewichtszunahme deines Babys und die stetig wachsende Gebärmutter könnte im 2. Trimester wieder vermehrt ziehende und dumpfe Wachstumsschmerzen im Unterleib auslösen. In der Regel treten diese Art von Bauchschmerzen nur auf einer Seite auf und werden besonders dann ausgelöst, wenn du plötzlich deine Position änderst oder aufstehst.

• Verstopfte Nase. In der Schwangerschaft werden u. a. die Nasenschleimhäute stärker durchblutet und schwellen an. Dies ist meist ein vorübergehendes Phänomen und nach der Schwangerschaft klingen die Symptome wieder ab. Ein feuchtes Raumklima, Nasenöl oder Vaseline, halten die Schleimhäute feucht und können so für Linderung sorgen.

• Wadenkrämpfe. In der Schwangerschaft scheidest du mehr Magnesium aus. Somit kann es zu einer leichten Verkrampfung der Muskulatur kommen. Krämpfe kannst du mit der zusätzlichen Einnahme von Magnesium behandeln. Besprich dies mit deinem Frauenarzt/deiner Frauenärztin.

• Wilde Träume. Über die Hälfte aller schwangeren Frauen berichten von lebhaften Träumen. Das Schwangerschaftshormon Progesteron bewirkt, dass du kurz vor Beendigung der REM-Phase (der Schlafphase, in der man auch träumt) aufwachst. Daher kannst du dich viel besser an deine Träume erinnern und sie kommen dir intensiver vor.

Was muss man im 2. Trimester beachten?

• Beuge Wassereinlagerungen (Ödemen) vor: Ödemen kannst du am besten mit leichter körperlicher Bewegung, gesunder Ernährung und viel Flüssigkeitszufuhr vorbeugen. Zudem empfehlen sich Wechselduschen und Massagen. Sollten deine Füße akut geschwollen sein, versuche zeitnah die Beine hochzulagern.

• Ernähre dich gesund: Dein Bedarf an zusätzlichen Mineralstoffen ist in der Schwangerschaft erhöht. Dazu gehören vorrangig Eisen, Kalzium und Magnesium, die du normalerweise bei den täglichen Mahlzeiten ausreichend aufnimmst. Magnesium steckt in Getreide, Gemüse, Milchprodukten, Nüssen, Kakao und sogar in einigen Mineralwassersorten. Achte jetzt besonders auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung .

• Greife nicht leichtfertig zu Medikamenten: Viele Arzneimittel sind in der Schwangerschaft tabu. Welche überhaupt noch infrage kommen, kann dir dein Arzt/deine Ärztin genauer sagen. Bei einer Erkältung können schon die altbekannten Hausmittel ein wenig helfen. Zwiebelsaft mit etwas Honig oder Kandiszucker soll gut gegen Husten sein und das Inhalieren mit heißem Wasserdampf hilft bei einer verstopften Nase.

• Vermeide eine Blasenentzündung: Schwangere neigen zu Blasenentzündungen. Um dem vorzubeugen, lege dir gutsitzende Baumwollunterwäsche zu. Polyester ist nicht ausreichend atmungsaktiv, sodass sich Keime leichter vermehren können. Häufigster Auslöser einer Blasenentzündung sind körpereigene Darmbakterien, die durch falsches Reinigen in den Intimbereich gelangen. Du solltest also das Toilettenpapier immer von vorn nach hinten ziehen und nicht umgekehrt. Achte außerdem darauf, deine Füße und den Unterleib warmzuhalten, ausreichend zu trinken und nach dem Geschlechtsverkehr auf die Toilette zu gehen, um eventuelle Keime sofort auszuspülen.

• Gönn dir Ich-Zeit: Solltest du bereits ein Kind haben, wirst du feststellen, dass dir diese Schwangerschaft etwas schwerer fallen könnte. Das ist normal, denn du musst dich zu Hause um Vieles kümmern und Pausen kommen dabei oft zu kurz. Frage im Freundes- und Familienkreis nach Hilfe und gönne dir regelmäßig Auszeiten, um zwischendrin etwas Energie aufzutanken und dich auch mal ganz auf den Neuankömmling konzentrieren zu können.

• Suche dir einen Geburtsvorbereitungskurs: Bei einem Geburtsvorbereitungskurs erfährst du alles über die verschiedenen Geburtspositionen, die Geburtsphasen, das Wochenbett, das Stillen bis hin zur Pflege des Säuglings. Solch ein Kurs richten sich an Frauen oder Paare ab der 28. Schwangerschaftswoche. Je nach Verfügbarkeit ist es sinnvoll, sich bereits zu Beginn des 2. Trimenon über einen passenden Kurs zu informieren und sich dafür anzumelden.

• Mach die ersten Besorgungen: Es muss nicht immer alles neu gekauft werden. Das 2. Trimester eignet sich hervorragend dazu, auf Flohmärkten nach gebrauchter Babyausstattung zu stöbern. Lass dich für deine Shopping-Touren von unserer Erstausstattungsliste inspirieren.

• Bereite das Geschwisterkind vor: Erwartest du dein zweites Kind, wird es in diesem Trimenon Zeit, das Geschwisterchen in spe auf den Neuankömmling vorzubereiten. So kann sich dein Kind langsam und allmählich an den Gedanken gewöhnen, bald nicht mehr allein zu sein. Ein Kleinkind solltest du jetzt auch nicht mehr tragen. Das stößt natürlich nicht immer auf Gegenliebe. Biete ihm stattdessen vielleicht eine Alternative, wie ein Lauf- oder Dreirad an.

• Mach deine:n Partner:in mit der Schwangerschaft vertraut: Vergiss bei all deinen Vorbereitungen und körperlichen Veränderungen nicht deine:n Partner:in. Mach ihn/sie mit allen Themen rund um deine Schwangerschaft vertraut und sprich ganz offen über deine momentanen Bedürfnisse, Beschwerden und Gedanken. Legt vielleicht auch gemeinsam eine Liste mit möglichen Vornamen für das neue Familienmitglied an.

Fragen an deinen Arzt / deine Ärztin

• Sind schwangere Frauen starken seelischen oder körperlich belastenden Situationen ausgesetzt, kann es vorkommen, dass sie einen ungewöhnlichen Druck im Bauch spüren oder dieser hart wird. Sollte dies auch bei dir der Fall sein, wende dich vertrauensvoll an deine Hebamme oder deinen Gynäkologen/deine Gynäkologin.

• Auch wenn im 2. Trimester eine Schwangerschaft als stabil gilt, solltest du bei Unterleibsschmerzen, braunem Ausfluss oder leichten Blutungen immer umgehend deinen Arzt/deine Ärztin zurate ziehen.

• Solltest du zu Krampfadern neigen, ist es ratsam Vorkehrungen zu treffen, da diese möglicherweise eine Thrombose begünstigen. Gerade, wenn du vorhaben solltest, länger zu fliegen oder im Auto zu sitzen, solltest du deinen Arzt/eine Ärztin vorher kontaktieren.

• Sollten Mitglieder deiner Familie an Übergewicht oder Diabetes leiden, kann es sinnvoll sein schon zu Beginn des 2. Trimenon einen Glukosetoleranztest durchzuführen. Besprich mit deinem Arzt/deiner Ärztin, ob das notwendig ist oder der reguläre Test zu einem späteren Zeitpunkt ausreicht.

• Sollte dein Blutdruck außerordentlich ansteigen, wird dein Arzt/deine Ärztin dich auf Präeklampsie untersuchen. Dabei handelt es sich um eine Schwangerschaftskomplikation, deren Symptome hoher Blutdruck, Ödeme und Eiweiß im Urin sind. Wenn sie unerkannt und somit unbehandelt bleibt, wird die Plazenta nicht ausreichend mit Blut versorgt. Solltest du Symptome einer Präeklampsie vermutest (Flimmern vor den Augen, Kopfschmerzen, ein plötzliches Anschwellen von Händen und Füßen), suche unverzüglich deinen Arzt/deine Ärztin auf.

• Dein Gynäkologe/deine Gynäkologin kann dir bei akuten Schmerzen am Ischiasnerv ein Rezept für eine Physiotherapie ausstellen. Hier können mithilfe von bestimmten Techniken Verspannungen gelöst werden. Außerdem lernst du dort Übungen zur Stärkung deiner Rückenmuskulatur.

• Plagen dich immer noch Übelkeit oder andere Schwangerschaftsbeschwerden? Sollte dir dadurch der tägliche Gang zur Arbeit sehr schwerfallen, sprich mit deinem Frauenarzt/deiner Frauenärztin über die Möglichkeit, im Job etwas kürzer zutreten.

Deine Checkliste für das 2. Trimester

• Wenn die Kleidung am Bauch spannt, gönn dir einen Einkaufsbummel und besorge dir etwas Bequemes.

• Treibe regelmäßig leichten Sport.

• Verkünde im Freundes- und Bekanntenkreis deine Schwangerschaft. Lass dich dazu von uns inspirieren.

• Es ist an der Zeit, mit deinem Arbeitgeber/deiner Arbeitgeberin über den Mutterschutz zu sprechen.

• Solltest du jetzt das Geschlecht kennen, kannst du mit der Namenssuche beginnen.

• Melde dich für einen Geburtsvorbereitungskurs an.

• Gönne dir und deinem Körper ausreichend Erholungspausen.

• Besorge dir Öl oder Pflegecreme für deinen Babybauch.

• Erkundige dich über die aktuellen Vorschriften der Airline, falls du mit dem Flugzeug in den Urlaub fahren möchtest.

• Lege dir eine Liste für die Babyausstattung an.

• Melde dich jetzt für unsere wöchentlichen Schwangerschafts-Tipps an.