Windelausschlag (Windeldermatitis) bei Babys: Symptome, Ursachen & Behandlung

Es gibt wahrscheinlich kaum etwas Niedlicheres, als den nackten, runden Babypo deines Lieblings! Zeigen sich dort beim Wechseln der Windel rote Stellen oder Pickelchen, sind Eltern oft besorgt und fragen sich, was es damit auf sich hat. Bei einem Ausschlag im Windelbereich könnte es sich um die sogenannte Windeldermatitis handeln. Wir verraten dir, wie du diesen Windelausschlag erkennst und was du gegen einen wunden Babypo tun kannst.

Was ist Windeldermatitis?

Scheint sich dein Baby in seiner eigenen Haut nicht so recht wohlzufühlen oder ist es ungewöhnlich quengelig? Der Blick in die Windel verrät es dir sofort: Ein wunder Babypo macht deinem Liebling zu schaffen. Kaum ein Säugling oder Kleinkind ist davor gefeit. Genau genommen sind 25 Prozent aller Babys davon betroffen. Bei jedem vierten Kind tritt die Windeldermatitis (Dermatitis ammoniacalis) – oder umgangssprachlich auch Windelausschlag genannt – sogar regelmäßig auf. Dieser Ausschlag im Windelbereich lässt sich besonders häufig zwischen dem 9. und 12. Lebensmonat beobachten. Die Haut eines Babys ist besonders empfindlich und daher anfälliger für äußere Reize. Die Windel kann noch so saugfähig sein: Rund um den kleinen Po herrscht immer ein feuchtwarmes Milieu. Überdies reiben einige Windeln an der Hautoberfläche und beschädigen diese damit leicht. Keime können dann einfacher in die Haut eindringen. Entzünden sich diese Stellen, spricht man von einer Dermatitis. Wird ein wunder Po zum Dauerzustand und schlagen alle Hausmittel fehl, könnte es sich eventuell auch um Windelsoor handeln. Der auslösende Faktor dafür ist ein Pilz, der in die entzündeten Stellen im Windelbereich eindringt und eine Infektion verursacht. Im Gegensatz zur Windeldermatitis, ist Windelsoor ansteckend. Suche in diesem Fall mit deinem Baby einen Kinderarzt / eine Kinderärztin auf, da der Pilz auch die Beine, den Rücken und sogar den Mund befallen kann.

Wunder Po beim Baby: Typische Symptome der Windeldermatitis

Windeldermatitis erkennst du an ihrem typischen Aussehen. Beim Windelwechsel solltest du auf folgende Symptome achten:

  • Rötung der Haut: Die Haut ist flächenhaft stark gerötet und wund. Sie könnte leicht geschwollen sein oder sich warm anfühlen. Bei einigen Babys bilden sich sogar Bläschen, oder die Haut wirkt nass und gleichzeitig schuppig.

  • Ort des Windelausschlags: Die Haut ist zumeist im Windelbereich – also am Po und vorn an den Genitalien – betroffen. Der Ausschlag kann jedoch auch bis zum Unterbauch und den Oberschenkeln reichen.

  • Geruch nach Ammoniak: Aus dem Harnstoff im Urin bildet sich Ammoniak und hinterlässt einen stark beißenden Geruch. Tritt dieser zusammen mit einem Ausschlag im Bereich der Windel auf, ist das ein weiterer Hinweis auf eine Windeldermatitis.

  • Schmerzen und/oder Reizbarkeit: Dein kleiner Liebling kann noch keine Worte benutzen, um dir mitzuteilen, dass es im Windelbereich juckt oder er Schmerzen hat. Sein Unbehagen drückt dein Baby durch Schreien und Reizbarkeit – möglicherweise auch durch Appetitlosigkeit – aus.

Tauchen neben den beschriebenen Symptomen, zusätzlich rötliche Pusteln mit einer roten Stelle in der Mitte im Windelbereich oder am Mund auf, könnte dies für einen Pilzbefall sprechen. Dieser muss dann auf jeden Fall ärztlich behandelt werden. Ein wunder Po allein ist in der Regel noch nicht zwingend ein Grund, die Kinderarztpraxis zu kontaktieren. Eine leichte Windeldermatitis kannst du erst einmal versuchen, selbst zu behandeln. Dennoch gilt: Wann immer du dir unsicher bist, solltest du mit deinem Baby zum Arzt / zu einer Ärztin gehen!

Windeldermatitis: Was sind die Ursachen des Windelausschlags?

Die Windeldermatitis ist eine häufige Hauterkrankung im Säuglingsalter, die in den meisten Fällen durch zwei Faktoren ausgelöst wird:

  • irritierende Wirkung von Feuchtigkeit unter der Windel

  • längerer Kontakt der Haut mit Urin oder Stuhl Diese beiden Zustände sind für die Windelzeit normal und auch die Ursachen dafür, dass so viele Babys vom Windelausschlag betroffen sind.

Es gibt jedoch einige Dinge, die die Windeldermatitis zusätzlich begünstigen. Dazu gehören:

  • Unregelmäßiges und seltenes Wechseln der Windeln. Du wechselst die Windel deines kleinen Lieblings innerhalb von 24 Stunden wahrscheinlich 6 bis 10 Mal. Das ist ganz schön oft! Trotzdem verbleibt immer etwas Urin auf der Haut, bis du wieder dazu kommst, deinen kleinen Schatz zu wickeln. In der Zwischenzeit wird dieser von Bakterien zersetzt. Dabei entsteht Ammoniak. Dieses reizt die empfindliche Babyhaut und lässt den kleinen Po relativ schnell wund werden.

  • Durchfall oder vermehrter Stuhlgang. Durchfall kann bei Kindern ganz unterschiedliche Ursachen haben: eine bakterielle Infektion, Medikamenteneinnahme, Nahrungsmittelunverträglichkeit oder eine Zeit- oder Klimaumstellung. Vermehrter Stuhlgang führt dazu, dass die Haut des Babys öfter mit Stuhlbakterien in Kontakt kommt und es daher zu einem wunden Po kommen könnte.

  • Ernährungsumstellung. Auch die Einführung von Beikost oder eine Nahrungsumstellung kann ein auslösender Faktor für eine Windeldermatitis sein. Etwa verändern Zitrusfrüchte oder Fruchtsäfte den Urin und dessen Säuregehalt, was wiederum eine Hautreizung zur Folge haben könnte. Das gilt auch für stillende Mütter. Was eine Mutter isst, findet sich in abgeschwächter Form in der Muttermilch wieder und gelangt somit auch in den Körper des Kindes.

  • Reaktion auf Pflegeprodukte. Oft wird angenommen, dass das Material der Windel selbst für den Ausschlag am Po verantwortlich ist, da das Baby auf gewisse Inhaltsstoffe überdurchschnittlich stark reagiert. Viele Studien bezweifeln dies und es hilft scheinbar nichts, bei Windeldermatitis die Marke der Einwegwindel zu wechseln. Vielmehr stehen bestimmte Flüssigseifen oder andere Pflegeprodukte im Verdacht, Windelausschlag zu begünstigen.

Ganz gleich, was bei deinem Baby die Ursache für den Ausschlag am Po sein mag, wichtig ist, dass du möglichst schnell handelst, damit sich der Zustand nicht verschlimmert.

Weitere Gründe für einen wunden Babypo

Selbst wenn es für Mama und Papa wie ein Windelausschlag aussieht, so kann es sich dennoch um eine andere Erkrankung der Haut handeln. Besonders häufig werden Grindflechte, Milchschorf und Hitzepickel mit Windeldermatitis verwechselt.

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*Gib die Ergebnisse der letzten Messung deines Babys ein. **Quelle: Weltgesundheitsorganisation (WHO)

Grindflechte

Die Grindflechte (Impetigo contagiosa) ist eine ansteckende bakterielle Infektion der Haut. Sie tritt im Windelbereich, sowie auf dem Gesicht und den Händen als juckender, roter Ausschlag mit wasser- oder eitergefüllten Bläschen auf. Aufgrund der Ansteckungsgefahr sollten alle Familienmitglieder ihre Hände häufig mit einer antibakteriellen Seife waschen, um eine Übertragung über die Haut zu verhindern. Bei einem derartigen Ausschlag solltest du umgehend deinen Kinderarzt / deine Kinderärztin aufsuchen.

Milchschorf

Milchschorf (Seborrhoische Dermatitis) ist eine Hauterkrankung, die häufig bei Kleinkindern im ersten Lebensjahr zu beobachten ist. Sie macht sich durch erhabene, tiefrote Stellen mit dicken, weißen oder gelben Schuppen bemerkbar. Diese lassen sich vorwiegend auf der Kopfhaut des Kindes, aber auch in der Leistengegend, auf den Genitalien und dem Unterleib finden. Sollte eine Behandlung mit frei verkäuflichen Salben oder Ölen nicht helfen, sollte man einen Kinderarzt / eine Kinderärztin konsultieren.

Hitzepickel

Durch Hitze und Feuchtigkeit kann es immer dann zu Hitzepickeln kommen, wenn sich auf der Haut Schweiß bildet, der nicht verdampfen kann. Dementsprechend treten die rosafarbenen Pickelchen vorrangig an den Stellen am Körper auf, an denen sich die Haut berührt und ein Kind viel schwitzt (z. B. in den Hautfalten) oder sich Wärme unter der Kleidung staut. Wie die Windeldermatitis, lässt sich der hitzebedingte Ausschlag auch im Windelbereich finden – besonders dort, wo die Plastikeinlage der Windelbündchen entlang der Haut verläuft oder das Windeltuch in Kontakt mit der Haut kommt.

Neurodermitis

Neurodermitis ist eine chronische Erkrankung der Haut, deren Ursachen noch nicht vollständig geklärt sind. Es wird vermutet, dass eine genetische Veranlagung, Umwelteinflüsse oder Allergien eine Rolle spielen. Typisch sind ein starker Juckreiz und flächenhafte Rötungen. Darüber hinaus führt ein Nässen der Haut zur Schorfbildung. Im Gegensatz zur Windeldermatitis, tritt Neurodermitis typischerweise an Ellenbeugen, Kniekehlen und Handgelenke auf. Allerdings lässt sich bei Säuglingen diese Hautveränderung unter Umständen auch am gesamten Körper und demnach auch im Windelbereich feststellen.

Behandlung und Heilmittel bei Windeldermatitis

Schon bei den ersten Anzeichen einer Windeldermatitis solltest du zügig handeln, damit sich der Zustand für dein Baby nicht verschlimmert. So kannst du deinem kleinen Schatz helfen:

  • Häufiges Windelwechseln: Sobald du den Ausschlag bemerkst, solltest du die Windel öfter wechseln, um den Feuchtigkeitspegel auf der Haut möglichst gering zu halten.

  • Luftdurchlässige Windel: Da du nachts wahrscheinlich seltener die Windel wechseln wirst, solltest du in dieser Zeit darauf achten, besonders luftdurchlässige Windeln zu verwenden.

  • Nackter Po: Versuche deinen kleinen Schatz täglich für einige Zeit ganz ohne Windel spielen oder schlafen zu lassen.

  • Reinigung: Wasche nach jedem Stuhlgang den Po sorgfältig mit warmem Wasser. Trockne anschließend den Windelbereich vorsichtig und gut ab, bevor du dein Baby wieder anziehst.

  • Wundschutzcreme: Verwende gegen die Windeldermatitis eine zinkhaltige Creme oder Salbe mit Vaseline, Lanolin, Paraffin oder Ölen auf Silikonbasis. Eine Wundschutzcreme sorgt dafür, dass weniger Feuchtigkeit an die Haut gelangt, fördert zusätzlich den Heilungsprozess und hilft schnell.

  • Kamillenbad: Kamille ist ein beliebtes Hausmittel gegen Entzündungen. Füge dem nächsten Babybad einen Liter Kamillentee hinzu. Kamille beruhigt die gereizte Haut.

  • Muttermilch: Sollte dein Baby gestillt werden, könnten auch ein paar Tropfen Muttermilch, auf die betroffenen Stellen getupft, für Linderung sorgen.

  • Heilwolle: Bei einer leichten bis mittleren Reizung des Windelbereiches schwören manche Mamas und Papas auf Heilwolle. Diese legst du direkt auf die gerötete Haut deines Babys. Verwende sie jedoch nicht bei offenen Wunden.

Ziehe auch mögliche Veränderungen der Ernährung oder Umgebung in Betracht, die den Windelausschlag hervorgerufen haben könnten. Um sich ein Bild davon zu machen, ob es sich nicht doch um eine Allergie handelt, lässt du vielleicht für eine gewisse Zeit lang bestimmte Lebensmittel oder Pflegeprodukte weg. Eine Windeldermatitis sollte nicht von Dauer sein. Wenn sich der Zustand trotz all deiner Bemühungen nach zwei bis drei Tagen nicht wesentlich gebessert hat, suche deine Kinderarztpraxis auf. Nur so kannst du andere Erkrankung oder eine Allergie auszuschließen. Dein Arzt / deine Ärztin wird dir sicherlich eine für deinen kleinen Schatz geeignete Therapie vorschlagen.

Wie kann man dem Windelausschlag vorbeugen?

Vorzubeugen ist auch bei Windeldermatitis der beste Schutz. Damit es erst gar nicht zu einem wunden Babypo kommt, solltest du folgende Dinge beachten:

  • Wechsle die Windel, sobald du merkst, dass sie voll ist.

  • Reinige den Po nach jedem Stuhlgang gründlich – am besten mit warmem Wasser – und trockne ihn gut ab.

  • Wähle immer die richtige Windelgröße, um Reibungen im Windelbereich zu vermeiden.

  • Lass deinen kleinen Schatz auch einfach mal nackt auf einer Decke spielen.

  • Vermeide Pflegeprodukte, die toxische oder entfettende Substanzen enthalten, um die Barriere-Funktion der zarten Babyhaut nicht zu schädigen.

  • Achte bei der Hautpflege deines Babys mit Creme und Salben darauf, dass diese keine klumpigen Überreste hinterlassen. Sie könnten auf der Haut reiben und zu Entzündungen führen. Salbenreste lassen sich unter anderem gut mit Olivenöl entfernen.

Unsere Expertin und Hebamme Christiane Hammerl informiert Mamas und Papas in ihrem Video, worauf man bei der Windelauswahl für Neugeborene achten sollte.

FAKTEN IM ÜBERBLICK

Bei Windeldermatitis (Dermatitis ammoniacalis) handelt es sich um einen Ausschlag im Windelbereich, der häufig zwischen dem 9. und 12. Lebensmonat auftritt. Die Haut des Babys ist gerötet und gereizt. Dringt ein Pilz in die beschädigte Haut ein und entzündet sich diese, spricht man von Windelsoor. Im Gegensatz zur Windeldermatitis, ist Windelsoor ansteckend und bedarf einer professionellen Behandlung.

Verzichte bei der Pflege der Haut deines kleinen Lieblings auf unnötige Inhaltsstoffe und wechsle im Fall einer Windeldermatitis die nasse Windel lieber einmal zu oft als zu wenig. Windelausschlag sollte nicht zum Dauerzustand werden. Hole dir daher rechtzeitig Rat und Hilfe bei deinem Kinderarzt / deiner Kinderärztin.

Zur Entstehung dieses Artikels: Alle Inhalte in diesem Artikel basieren auf vertrauenswürdigen, fachspezifischen und öffentlichen Quellen. Die hier aufgeführten Ratschläge und Informationen ersetzen keinesfalls die medizinische Betreuung durch entsprechendes Fachpersonal. Konsultiere für eine professionelle Diagnose und Behandlung immer deinen Arzt bzw. deine Ärztin.

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