Der Stuhlgang deines Babys – Was dir Farbe, Konsistenz & Geruch verraten

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Rezensiert von Christiane Hammerl

Bevor dein kleiner Schatz geboren wurde, hast du dich vielleicht so manches Mal gewundert, wie angeregt sich Eltern über den Stuhlgang ihrer Babys unterhalten. Inzwischen gehört der Stuhlgang deines Lieblings aber möglicherweise auch zu deinen Top-Themen des Tages.

Erfahre hier, wie oft Babys in der Regel Stuhlgang haben, wie gesunder Stuhl aussieht und wann du die Kinderarztpraxis aufsuchen solltest.

Babys erster Stuhlgang

Frischgebackene Eltern staunen manchmal nicht schlecht über den ersten Stuhlgang ihres Neugeborenen: eine zähe, schwarz-grünliche, geruchlose Masse, die so gar nicht an gewöhnlichen Stuhlgang erinnert. Diesen Stuhl nennt man Mekonium oder Kindspech.

Er besteht unter anderem aus eingedickter Galle, Haaren und Hautzellen, die dein kleiner Schatz in deinem Bauch während der Schwangerschaft zusammen mit dem Fruchtwasser geschluckt hat. Dieses Mekonium scheidet dein Baby in den ersten ein bis drei Tagen nach der Geburt aus.

Hat dein Neugeborenes innerhalb der ersten 24 bis 48 Stunden gar keinen Stuhlgang, scheint es Schmerzen zu haben und ist sein kleiner Bauch stark nach vorn gewölbt, solltest du möglichst schnell einen Kinderarzt / eine Kinderärztin aufsuchen.

Im Laufe der ersten Lebenswochen wird sich sowohl die Konsistenz als auch die Farbe des Stuhlgangs ändern. Bei einem älteren Kind sieht der Stuhl schon ganz anders aus, als der eines Neugeborenen.

Stuhlgang: Stillbaby, Flaschennahrung und Beikost

Der Stuhlgang verrät viel über die Ernährungsgewohnheiten deines Babys: Stillst du deinen Liebling, fütterst du Flaschennahrung oder hast du Beikost eingeführt?

Der Stuhlgang eines Stillbabys

Nachdem dein Neugeborenes die ersten Portionen Vormilch (Kolostrum) und Muttermilch zu sich genommen hat, wird es auch den ersten richtigen Stuhl ausscheiden. Dies kann bereits am zweiten Lebenstag passieren. Die Farbe des Stuhlgangs wird von schwarz-grün zu gelb-grün wechseln. Auch die Konsistenz wird im Vergleich zum Kindspech immer weicher werden.

Muttermilch erfordert die geringste Verdauungsarbeit. Die Darmumstellung deines Babys ist in der Regel spätestens nach einer Woche vollzogen – d. h., dass sich dein Neugeborenes dann an das Stillen gewöhnt hat und sich der Stuhlgang verändert. Muttermilchstuhl ist:

  • hellgelb bis senfbraun

  • flüssig, zäh-schleimig, flüssig-körnig oder joghurtartig

  • fruchtig im Geruch.

Du könntest feststellen, dass sowohl die Konsistenz, als auch die Häufigkeit des Stuhlgangs variiert. Von mehrmals täglich bis beispielsweise einmal alle fünf bis sieben Tage ist alles normal – sofern dein kleiner Schatz keine Schmerzen hat.

Sollte dir der Stuhlgang deines Babys Sorgen bereiten, suche lieber einmal mehr als einmal zu wenig deine Hebamme oder deinen Kinderarzt / deine Kinderärztin auf.

Stuhlgang bei Flaschennahrung und Beikost

Fütterst du dein Neugeborenes oder älteres Baby mit Pre-Nahrung, wird der Stuhl etwas anders aussehen als bei einem Stillbaby. Der Stuhlgang von Flaschenbabys ist:

  • hellgelb über ockerfarben bis dunkelgrün

  • breiig oder gelegentlich geformt

  • geruchsintensiver.

Erst, wenn du Beikost eingeführt hast, wirst du einen direkten Zusammenhang zwischen dem Essen und der Farbe des Stuhls deines Kleinkindes erkennen können – unter anderem grüner Stuhl bei Spinat oder rötlicher Stuhlgang bei Roter Bete. Nun riecht der Windelinhalt auch wesentlich strenger.

Was dir die Farbe des Stuhlgangs verrät

Sicherlich wirst du dich manchmal fragen, warum der Stuhl deines Babys eine so seltsame Farbe hat. Meist ist der Grund dafür völlig harmlos. In seltenen Fällen jedoch solltest du handeln und deine Kinderarztpraxis aufsuchen.

Grüner Stuhlgang

Ein grünlicher Stuhlgang kommt relativ häufig vor und kann folgende Gründe haben:

  • Grüner Stuhl lässt sich bei einem Säugling während der Übergangszeit vom Mekonium zum Muttermilchstuhl beobachten.

  • Bekommt ein gestilltes Baby zu viel Vormilch, könnte der Stuhl grün und auch schaumig sein.

  • Grüner Stuhlgang kommt auch bei Flaschenkindern vor.

  • Ursprünglich gelber Stuhl verfärbt sich nach einiger Zeit grün.

  • Viel grünes Gemüse in der Babynahrung ändert die Farbe des Stuhlgangs entsprechend.

Stillst du deinen kleinen Schatz? Sollte er selten und dann grünen Stuhlgang haben, könnte das auf eine zu geringe Trinkmenge hinweisen. Sprich in diesem Fall deine Hebamme darauf an und beobachte, wie oft dein Baby tatsächlich trinkt und ob es ausreichend zunimmt.

Wenn dein Neugeborenes oder Baby häufig sehr flüssigen, grünen Stuhlgang hat, der noch dazu stinkt, könnte das ein Anzeichen einer Magen-Darm-Infektion sein. Diese wird oft auch von Bauchschmerzen begleitet und muss zeitnah von deinem Kinderarzt / deiner Kinderärztin behandelt werden.

Ungewöhnliche Farbe: weißer bis schwarzer Stuhl

Während gelblicher Muttermilchstuhl normal ist und grüner Stuhlgang nicht immer Grund zur Sorge bietet, solltest du bei anderen Verfärbungen etwas genauer hinsehen:

  • Schwarzer Stuhlgang: Handelt es sich nicht um das Kindspech eines Neugeborenen, könnte schwarz gefärbter Stuhl altes Blut beinhalten und möglicherweise auf eine Blutung im Verdauungssystem hinweisen. Aber auch blutige Brustwarzen können einen schwarz gefärbten Stuhl hervorbringen. Medikamente oder bestimmte Nahrungsmittel (wie Lakritze) könnten zudem Gründe für diese ungewöhnlich dunkle Farbe sein.

  • Roter oder oranger Stuhlgang: Wenn sich der Stuhl deines Lieblings orange oder rot verfärbt, weil der Stuhl (ältere oder frische) Blutbeimengungen enthält, solltest du unbedingt den Kinderarzt / die Kinderärztin aufsuchen. Eine häufige Ursache von (älteren) Blutbeimengungen bei gestillten Babys ist eine wunde Brustwarze der Mutter. Dabei schluckt der Säugling beim Trinken etwas Blut, welches dann wieder ausgeschieden wird. Kleine Einrisse am Anus deines Babys können der Grund für (frische) Blutbeimengungen im Stuhl sein. Bei älteren Kindern könnten rote Lebensmittel (etwa Preiselbeeren oder Rote Bete) die Ausscheidung entsprechend verfärben.

  • Hellgrauer bis weißer Stuhlgang: Ist der Stuhl deines Babys sehr hell und die Farbe des Urins ungewöhnlich dunkel, könnte eine Leberentzündung vorliegen. Auch der Mangel an Gallenflüssigkeit oder bestimmte Medikamente können hellgrauen bis weißen Stuhl auslösen. Kontaktiere bitte in diesem Fall umgehend deinen Arzt / deine Ärztin.

Nimmt der Stuhl deines Lieblings eine ungewöhnliche Farbe an, solltest du immer zeitnah die Kinderarztpraxis aufsuchen – besonders dann, wenn sich noch andere Symptome wie Bauchschmerzen, Fieber oder Durchfall dazugesellen.

Die Baby-Stuhl-Farbpalette – eine grobe Richtlinie

Die Farbe des Stuhls sagt also viel über die Gesundheit deines kleinen Schatzes aus. Daher wirst du vermutlich auch bei der U2, U3 und U4-Untersuchung deines Babys dazu aufgefordert, die Farbe des Stuhlgangs mithilfe einer Farbpalette zu beurteilen.

Unser Überblick kann dir bereits eine grobe Orientierung geben:

Die Farbe des Stuhlgangs deines kleinen Schatzes kann sich ständig ändern. Lass es aber lieber nicht darauf ankommen! Wenn du dich unsicher fühlst, gilt immer: Suche deinen Arzt / deine Ärztin auf.

Wie oft und wie viel Stuhlgang ist für Babys normal?

Nicht nur die Farbe, sondern auch die Häufigkeit und Menge des Stuhlgangs bietet viel Gesprächsstoff. So manche Unterhaltung wird sich wahrscheinlich auch bei dir am Ende eines langen Tages um dieses Thema drehen.

Gestillte Babys

Dein Baby wird im Laufe der ersten Jahre viele frische Windeln benötigen. Ab der Initialen Brustdrüsenschwellung, dem s.g. Milcheinschuss, könnte dein Liebling innerhalb von 24 Stunden bis zu zehn volle Windeln produzieren.

Voll heißt, dass der Muttermilchstuhl (der sich mit Urin vermischt) ungefähr die Größe einer 2-Euro-Münze hat. Falls es mehr sein sollte, ist das lediglich ein Zeichen dafür, dass dein Baby genug Nahrung zu sich nimmt.

Im Laufe der Zeit werden die Stuhlgänge pro Tag weniger. Mit 3 Monaten könnte dein Baby zum Beispiel nur noch ein- bis zweimal täglich in die Windel machen.

Es ist aber auch möglich, dass du bis zu zwei Wochen lang gar keinen Stuhl, sondern nur Urin in den Windeln vorfindest. Solange der Stuhlgang dann noch weich ist und nichts auf eine Verstopfung hinweist, musst du dir keine Sorgen machen. Wie oft ein Baby Stuhlgang hat, ist ganz unterschiedlich.

Flaschennahrung und Beikost

Babys, die mit Ersatzmilch gefüttert werden, scheiden öfter eine größere Menge aus, als voll gestillte Kinder. Sobald du Beikost einführst, wirst du feststellen können, dass sich schrittweise ein regelmäßiger Stuhlgang einstellt.

Nun wird dein Baby ein- bis zweimal täglich sein großes Geschäft verrichten. Trotz aller Regelmäßigkeit solltest du weiterhin die Beschaffenheit und Farbe des Stuhlgangs im Blick behalten.

Entleert sich dein Kind nur selten und ist der Stuhl trocken und hart, weist das auf eine Verstopfung hin. Wohingegen Durchfall vielleicht ein Anzeichen für eine Erkrankung oder Unverträglichkeit sein könnte.

Probleme mit dem Stuhlgang: Verstopfung und Durchfall bei Babys

Auch Babys können schon unter Problemen mit dem Stuhlgang leiden. Harter Stuhlgang oder Durchfall sind bei Kindern weitverbreitet.

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Junge oder Maedchen
Dies ist ein Pflichtfeld.

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*Gib die Ergebnisse der letzten Messung deines Babys ein. **Quelle: Weltgesundheitsorganisation (WHO)

Verstopfung

Zu fester oder so gar kein Stuhlgang ist immer problematisch und wird deinem Baby Unbehagen bereiten.

Gründe für eine Verstopfung könnten sein:

  • lange Reisen

  • ungewohnte Speisen

  • Umstellung von Muttermilch auf Flaschenmilch

  • Einführung von Beikost

  • zu wenig Bewegung

  • psychische Belastungen

Versuche, deinem Schatz zu helfen, indem du:

  • ausreichend Flüssigkeit zur Verfügung stellst,

  • zeitweilig auf Kuhmilch verzichtest (falls dein Arzt / deine Ärztin eine Unverträglichkeit als Ursache für die Verstopfung festgestellt hat),

  • deinem Kind mehr Vollkornprodukte, Obst oder auch verdünnte Säfte anbietest.

Mehr Tipps und Anregungen findest du in unserem Artikel „Verstopfung bei Babys und Kindern: Ursachen und Hilfe“.

Durchfall

Durchfall ist für dein Baby mindestens so unangenehm wie sehr fester Stuhlgang. Aber wodurch wird er verursacht?

  • Zu viel des Guten: Kleinkinder bekommen häufig Durchfall, wenn sie etwa zu viel Obst gegessen oder sehr viel unverdünnten Fruchtsaft getrunken haben.

  • Krankheit: Oft ist Durchfall zusammen mit Fieber und / oder Erbrechen die Begleiterscheinung einer Infektion (wie einer Magen-Darm-Erkrankung).

  • Unverträglichkeit: Hält der Durchfall an, könnte eine Nahrungsmittelunverträglichkeit dahinterstecken – zum Beispiel gegen Gluten.

Da Durchfall zu Flüssigkeits- und Mineralstoffverlust führt, solltest du immer unverzüglich handeln:

  • Sorge für genug Flüssigkeit. Tees und Wasser eignen sich am besten. Solltest du noch stillen, biete deinem Schatz öfter als sonst die Brust an.

  • Nimmt dein Baby bereits feste Nahrung zu sich, können Zwieback, Salzstangen, Reis, oder Kartoffelbrei den Stuhlgang fester machen.

  • Suche deinen Arzt / deine Ärztin auf, wenn sich der Zustand nicht innerhalb von 24 Stunden bessert.

Riecht der Stuhl deines Babys chemisch, fischig oder nach faulen Eiern, kontaktiere bitte deinen Arzt / deine Ärztin. Nur so kannst du sicherstellen, dass keine ernsthafte Erkrankung zugrunde liegt und es deinem Liebling schnell wieder besser geht.

Fakten im Überblick

Anfangs können Babys innerhalb von 24 Stunden bis zu zehn volle Windeln produzieren. Im Laufe der Zeit wird dies immer weniger. Es kann auch vorkommen, dass ein Baby mehrere Tage gar keinen Stuhlgang hat.

Du siehst selbst: Der Stuhlgang deines Babys ist ein weitreichendes Thema, da er viel über das Wohlbefinden deines kleinen Lieblings aussagt. Sollten dir Unregelmäßigkeiten auffallen, zögere nicht deinen Kinderarzt / deine Kinderärztin zu kontaktieren.

Zur Entstehung dieses Artikels: Alle Inhalte in diesem Artikel basieren auf vertrauenswürdigen, fachspezifischen und öffentlichen Quellen. Die hier aufgeführten Ratschläge und Informationen ersetzen keinesfalls die medizinische Betreuung durch entsprechendes Fachpersonal. Konsultiere für eine professionelle Diagnose und Behandlung immer deinen Arzt bzw. deine Ärztin.

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Über Christiane Hammerl

Christiane Hammerl ist eine staatlich geprüfte, freiberufliche Hebamme und Praxisanleiterin in Berlin. Im Vivantes Klinikum ist sie als Begleit-Beleghebamme tätig. Der Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt dabei in der ganzheitlichen Begleitung der Schwange...

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